Kapitel 21

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8. Juli 1525

Nach dem Anruf bei den Kid- und Heart-Piraten kehrte langsam wieder Ruhe auf der Sunny ein. Auch wenn die Jungs noch immer ein wenig Abstand zu Nami hielten, die ganze Szene war einfach zu gruselig gewesen.

Luffy ging es gerade ein wenig besser, er hoffte, das würde noch ein Weilchen anhalten. Es ging im jetzt schon ein wenig auf die Nerven, wenn er nur daran dachte, dass das im schlimmsten Fall die ganze Schwangerschaft so ging ... Seine Gedanken kreisten nur noch darum.

Er lag auf der Wiese und hatte alle Viere von sich gestreckt. Die dunklen Wolken hatten sich ein wenig gelichtet und vereinzelt kamen Sonnenstrahlen durch. Er wusste echt nicht, was er von der jetzigen Situation halten sollte. Er verstand immer noch nicht so wirklich, warum das gerade ihm passieren musste. Als Frau hatte er aber auch nur Pech ... Wie sollte er es mit einem Kind schaffen, Piratenkönig zu werden? Wie sollte er sich überhaupt um ein Kind kümmern?

Er schaffte es derzeit ja nicht mal, sich um sich selbst zu kümmern, wie sollte das erst mit einem Kind werden? Sollte er zum East Blue zurück, und das Kind bei Dadan absetzen? Dann würde er die ganze Grand Line noch einmal überqueren müssen.

Noch dazu, was sollte er jetzt mit Kid und Law anfangen? Er wollte den beiden eigentlich erst einmal nicht mehr begegnen, er war, um ehrlich zu sein, immer noch ziemlich sauer auf die beiden, auch wenn die Verdrängung bis dato super funktioniert hatte. Doch schon bald würde er sie beide wieder sehen. Wie sollte er sich da bitte schön verhalten? Einfach normal oder doch irgendwie anders? Immerhin würde er von einem von beiden ein Kind bekommen ... Wenn er nur wüsste, von wem.

Er raufte sich mit der linken Hand leicht die Haare, während er auf seinem rechten Daumennagel rumkaute. Von wem würde er lieber ein Kind haben wollen? Eigentlich wollte er überhaupt kein Kind, er konnte es sich einfach nicht vorstellen, zumal, das hieß ja, dass er noch eine sehr lange Zeit eine Frau bleiben würde, oder? Neun Monate hatte Chopper gemeint. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was ihm bis dahin noch alles zu stoßen würde. Er hatte echt kein Glück als Frau.

Also, von wem wollte er lieber ein Kind? Kid oder Law? Er wusste es wirklich nicht. Wobei ... was hatte er schon groß mit Kid zu tun? Bis auf das eine mal auf dem Sabaody Archipel und letztens halt auf der Vergnügungsinsel, eigentlich nicht viel. Mit Law schon viel mehr, immerhin hatte er ihm das Leben gerettet und sie hatten eine Allianz gehabt. Außerdem war Law nicht ganz so abweisend zu ihm gewesen, wie Kid. Wäre es nicht besser, wenn das Kind von Law war?

Seine rechte Hand wanderte auch noch in seine Haare. Das war doch zum Verrückt werden, er hatte keine Ahnung wie das alles werden sollte. Zudem hatte es sich nicht so angehört, als hätte einer der beiden überhaupt Lust auf ein Kind. War ja auch nur zu verständlich, er selbst hatte auch nicht wirklich Lust darauf. Aber zu ändern war es jetzt ja nicht mehr.

Er zischte auf, er wurde bei dem Gedanken daran, dass er für Kid nichts weiter als ein Zeitvertreib war, wütend. Er ballte die Hände in seinen Haaren zu Fäusten, nein, wenn er jetzt so drüber nachdachte, wünschte er sich beinahe, dass das Kind nicht von Kid war. Law war zwar auch nicht viel besser gewesen, aber bei ihm hatte er dennoch ein anderes Gefühl. Er hoffte zumindest, dass ihn sein Gefühl nicht wieder täuschte.

Seine Gedanken kreisten immer wieder um die paar Nächte auf der Insel, warum hatte er sich nicht schon viel früher zur Wehr gesetzt? Auch wenn er nicht gewusst hatte, was sie mit ihm vorhatten, so hätte er es doch von sich aus verhindern müssen, gerade jetzt würde er sich am liebsten selbst ohrfeigen. Unbewusst rollte er sich leicht abwechselnd nach links und recht, ohne sich dabei anfangs von der Stelle zu rühren. Allerdings rollte er sich schon nach kurzer Zeit einige Meter hin und wieder zurück. Immer wieder stieß er: „Das darf doch echt nicht wahr sein aus!"

Robin, Chopper und Nami beobachteten ihn einige Zeit dabei, bis Usopp sich zu ihnen gesellte und fragte: „Was hat Luffy denn? Tut ihm irgendwas weh?" – „Hm, ich glaube, er denkt gerade nach und das überanstrengt sein Gehirn natürlich, weshalb er da jetzt rumrollt", brummte Nami. – „Ich habe so das Gefühl, Luffy denkt als Frau viel mehr nach", merkte Robin an. – „Allerdings zu spät", Nami stand auf und ging auf ihren, sich am Boden rumrollenden Kapitän zu.

„Oi, Luffy!", rief sie und stoppte ihn mit ihrem Fuß. „Hör auf dich hier rumzurollen, da wird einem ja schon beim Zusehen ganz schwindelig", grummelte sie. Sie bückte sich und hob Luffy dann auf die Füße. – „Sorry, aber meine Gedanken kreisen gerade um alles mögliche", er stieß die Luft aus. – „Nur weil deine Gedanken kreisen, heißt das nicht, dass du ebenfalls kreisen musst", merkte sie an. „Komm mit und setz dich", sie zog ihn mit zu den Liegestühlen und drückte Luffy auf jenen Stuhl, auf dem sie bis eben noch gesessen hatte.

„Auch wenn deine Gedanken wild umher wirbeln, bleib einfach ruhig sitzen. Das Kind bekommt ja noch ein Schleudertrauma", murrte sie. – „Wirklich?!" fragte Luffy mehr oder weniger entsetzt. – „Wenn du dich weiter so drehst schon, also bleib still sitzen", sie warf ihm einen Blick zu, der keinen Widerspruch duldete. „Du musst dir das so vorstellen, es ist ungefähr das gleiche Prinzip wie bei deiner Periode, wenn du dich da zu viel bewegst, stirbst du durch Blutverlust. Wenn du dich in der Schwangerschaft zu viel bewegst ...", sie konnte den Satz nicht vollenden, denn Robin hielt ihr den Mund zu.

„Nami, lass es", murmelte sie. „Luffy, egal was sie dir einzureden versucht, höre nicht auf sie. Das Baby wird nicht sterben, nur weil du dich zu viel bewegst. Nein, einfach nein", erklärte sie. – „Aber warum sagt Nami dann so etwas?", Luffy sah seine Archäologin mit großen Augen an. – „Weil sie wahrscheinlich ihre Ruhe haben möchte. Aber das kann ich mir nicht länger mit ansehen. Nachher sitzt du noch die ganzen neun Monate auf einem Fleck herum", Robin stieß die Luft aus. Sie zuckte zusammen, als sie einen Schmerz in ihrem Finger vernahm, Nami hatte sie tatsächlich gebissen.

„Lass mich los, Robin, jetzt hast du alles kaputt gemacht", nuschelte Nami unter der Hand. – „Nein, Nami, lass es einfach gut sein, ja?", Robin drückte Nami mit ihrer Teufelskraft ein Stück zurück. „Wie eben gesagt, du brauchst keine Angst zu haben, dass das Kind durch zu schnelle Bewegung stirbt ...", sie wollte gerade weiter sprechen, da warf Chopper etwas ein.

„Hm, allerdings solltest du deine Gum-Gum-Kräfte nicht mehr einsetzen", Luffy, Nami und Robin sahen das Rentier an. – „Warum denn das auf einmal?", wollte der Kapitän wissen. – „Weil Teufelskräfte nicht vererbbar sind. Ich würde sagen, jetzt ist es noch nicht ganz so schlimm, aber in der fortgeschrittenen Schwangerschaft solltest du definitiv keine Teufelskräfte mehr einsetzen, wer weiß, was mit dem Baby passiert, wenn du deinen Körper verdrehst."

„Da gebe ich Chopper recht, das könnte dem Kind definitiv schaden", stimmte auch Robin zu. – Luffy verzog das Gesicht. „Aber ich bin doch aus Gummi, müsste es dann nicht auch aus Gummi sein?" – „Nein, das wird es nicht. Wie ich bereits sagte, Teufelskräfte sind nicht vererblich, weshalb dein Kind auch ein ganz normaler Mensch sein wird und nicht etwa ein magnetischer Gummiball oder ... hm, ein Gummi-Kind das in einem Raum beliebige Operationen durchführen kann", erklärte Chopper.

„Oh, ach so ... Hm, das ist aber echt doof. Also darf ich die ganze Zeit meine Kräfte nicht einsetzen?", Luffy sah zu dem Arzt. – „Genau, auch wenn dir das schwer fallen wird. Du darfst sie nicht einsetzen." – „Aber hey, Moment mal. Das Baby ist doch nur in meinem Bauch, oder? Da sind doch Arme und so kein Problem!"

Chopper stieß die Luft aus. „Ich würde es lassen, also komplett. Weißt du, wie sich das Dehnen deiner Arme auf deinen restlichen Körper auswirkt? Ich meine, oder weißt du denn, dass du wirklich nur den Arm dehnst? Es könnte doch auch sein, dass unbewusst dein ganzer Körper dadurch mit verzogen wird", versuchte ihm das Rentier klar zu machen.

Luffy verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, stimmt schon, ich weiß es wirklich nicht genau ... und ich will natürlich nicht, dass das Kind verletzt wird", er schob die Lippen vor. „Also darf ich mich wirklich nicht mehr dehnen?" – „Nein, ich würde es lassen. Wenn es nicht gerade absolute Notfälle sind oder ähnliches", auch Chopper verschränkte die Arme.

„Hm, na wenn du meinst. Dann werde ich es lassen", er stieß die Luft aus. „Und nun?" – „Sag bloß, dir ist schon wieder langweilig", grummelte Nami. – „Ein bisschen", gab Luffy zu. – „Du bist echt unmöglich", seufzte die Navigatorin, kurz schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß nicht, was du jetzt machen kannst, aber dafür in drei Tagen. Da erreichen wir ja die nächste Insel. Dort werden wir uns nach einer Hebamme umgucken, vielleicht haben wir ja Glück und finden eine, die mit auf See kommt, nicht dass wir neun Monate lang auf einer Insel versauern müssen", meinte sie.

„Was ist denn eine Hebamme?", kam es von Luffy. – „Die begleitet dich durch die Schwangerschaft", erklärte Robin beiläufig. „Was haben denn die anderen gesagt, wann sie kommen werden?", wollte sie von Nami wissen. – „Hm, also Heat meinte, dass sie in einer Woche ankommen und Bepo vermutete, bei anhaltendem Wetter fünf Tage. Aber wie wir alle wissen, ist das Wetter hier unberechenbar."

„Was wirst du denn mit Kid und Law machen, wenn sie hier sind?", fragte Chopper, wobei er es insgeheim eigentlich gar nicht wissen wollte. Ihm schossen schon die schlimmsten Szenarien durch den Kopf und er fragte sich, ob er für den Ernstfall noch alle nötigen Dinge hatte. – „Ich? Ich werde mit nur ein wenig mit ihnen unterhalten. So dass sie niemals nie mehr auf die Idee kommen werden, so etwas Dummes zu tun", dabei lächelte sie ganz lieb.

Chopper und Luffy überlief ein Schauder, das klang gar nicht gut. Nami war noch gruseliger als sonst. „Okay, dann, ähm, ja, hoffentlich überleben die beiden es", murmelte Chopper. – „Ach, was redest du denn da? Ich will doch nur ... reden", ein breites Grinsen war auf Namis Gesicht zu sehen.

„Du machst mir irgendwie Angst", sprach Luffy es aus. – „Red nicht so einen Unsinn! Ich und Angst einflößend, so ein Quatsch", fauchte sie. – „Ja, okay, schon gut, ich hab nichts gesagt", stammelte Luffy so schnell, dass er sich fast verhaspelte. Er stand auf. „Ich, ähm, bin dann mal wieder im Badezimmer", schon war er fort.

„Ich muss eine Bestandsaufnahme machen, damit ich für den Fall der Fälle gewappnet bin!", so verschwand auch Chopper in Richtung seines Arztzimmers. – „Was haben die denn auf einmal?", fragte Nami unschuldig. – „Wahrscheinlich Angst, du bist momentan echt ein wenig unheimlich", erklärte Robin ihr. Noch einmal schoss es ihr durch den Kopf, dass Kid und Law einem eigentlich Leid tun konnte, aber nur eigentlich. Immerhin waren sie selbst dran Schuld.

„Unheimlich? Wirklich? Na, bei dem, was in letzter Zeit auch alles passiert ist", sie schnaubte. – „Na ja, wie dem auch sei, ich gehe in die Küche und lese da weiter", schnell verdrückte sich auch Robin. – „Bin ich wirklich so schrecklich im Moment?", fragte sich Nami selbst. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und setzte sich wieder auf den Liegestuhl. Sie würde ja sehen, was die nächsten Tage so bringen würden.  

Exchange - Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat [One Piece-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt