Kapitel 30

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15. September 1525

Luffy streckte sich. Er stieß dabei ein wohliges Geräusch aus. Er saß auf der Wiese in einem Liegestuhl und ließ sich die Sonne auf die Haut scheinen. Er trug einen Badeanzug und eine Sonnenbrille, der Strohhut spendete ihm ebenfalls noch ein wenig Schutz.

Er rieb über seinen Bauch, eine Schicht Sonnencreme befand sich darauf. Sie steuerten gerade auf eine Sommerinsel zu. Luffy strich sich einige Haare aus dem Gesicht, diese waren die letzten Wochen ziemlich gewachsen, sie gingen ihm schon bis zur Mitte des Rückens. „Bald sind wir da. Ich bin schon aufgeregt", sprach er zu seinem Bauch, dieser war ebenfalls um einiges gewachsen.

Pflanzi war wie immer bei ihm, sie rückte kaum noch von Luffy ab. Ob sie wohl auch bemerkte, dass Luffy zwei Kinder bekam? Manche Tiere spürten das ja, ob Pflanzen das auch spüren konnten?



Law befand sich ebenfalls auf der Sunny, er durfte hier mittlerweile wieder ein- und ausgehen. Er saß auf der Hauptterrasse und starrte Luffy an. Robin und Nora saßen bei ihm, er hatte sich nach Luffys Befinden erkundigt. Laut Nora ging es ihm blendend.

Sie würden in zirka einer Stunde auf der Insel ankommen. „Hast du eigentlich vor, Luffy die ganze nächste Stunde noch anzustarren?", hörte er Nami von weiter hinten fragen. – Ein wenig ertappt zuckte Law zusammen. „Nein, hab ich nicht", grummelte er. Er sah Nami an. In dem Moment hörten sie Usopp vor sich hinfluchen. „Was hat der eigentlich die ganze Zeit? Shachi und Penguin benehmen sich auch ziemlich komisch", Law stieß ein genervtes Geräusch aus.

„Ich kann es dir absolut nicht sagen", Nami strich sie die Ponyhaare aus dem Gesicht und stieß ein Seufzen aus. „Zoro und Usopp benehmen sich seit Wochen schon so komisch. Wenn die nicht bald mal mit der Sprache rausrücken, dann muss ich sie wohl dazu zwingen", sie knackte mit den Fingerknöcheln.

Obwohl dieses Knacken so leise war, dass Luffy es unmöglich hören konnte, erschauderte er trotzdem. „Uuuh, Nami ist schon wieder so gruselig", er schlang seine Arme um Pflanzi.



Eine Stunde später kamen sie an. Kid verließ das Schiff fast fluchtartig, er wollte keine Sekunde länger darauf bleiben. Luffy, Nami, Robin, Nora, Chopper und Law gingen zusammen in die Stadt. Brook und Franky passten auf die Sunny auf, einiger der Kid- und Heart-Piraten blieben ebenfalls bei den Schiffen. Und Killer, Shachi und Penguin schleiften Zoro und Usopp mit in die Stadt. Ein diabolisches Grinsen hatte sich auf den Gesichtern der Heart-Piraten ausgebreitet. Killer grinste unter seiner Maske ebenfalls.

„Ich will nicht sterben, ich will wirklich noch nicht sterben", stammelte Usopp vor sich hin. Wenn er daran dachte, was er heute Nachmittag noch machen musste ... Es war, als ob Eiswasser durch seine Adern gepumpt wurde.

„Ach, jetzt stell dich nicht so an", meinte Shachi. „Sie wird dich bestimmt nicht völlig töten, immerhin bist du einer ihrer Freunde." – „Das ist nicht beruhigend, ich will auch nicht, nur so halb getötet werden!", fuhr Usopp ihn an. „Du hast echt gut reden, du musst das ja nicht tun."

„Da sind wir", meinte Killer plötzlich. Jegliche Farbe wich aus Zoros Gesicht, als er sah, wovor sie standen. Das Lachen unter Killers Maske war diabolisch. Sie standen vor einer Boutique. „Dann lasst uns mal reingehen", Killer schob den zeternden Zoro in das Geschäft, Shachi, Penguin und Usopp folgten. Zoro wusste, dass es die Hölle sein würde ...



Es war schon recht spät, als ein Großteil der Piraten sich wieder auf den Schiffen einfand. Kid hatte ganz schön über die Stränge geschlagen, war wohl Frustsaufen gewesen, sodass Heat und Wire ihn zum Schiff schleifen mussten. „Oh Mann, so hab ich den Captain noch nie gesehen", Heat stieß die Luft aus. – „Ich auch nicht", antwortete Wire. Sie betraten gerade die Sunny, von dort aus konnten sie auf ihr Schiff gelangen.

Namis Gruppe war auch schon zurück, die Navigatorin beobachtete Heat und Wire bei ihrer Tätigkeit. „Na, da verträgt wohl einer keinen Alkohohl", meinte sie stichelnd. – Heat und Wire sahen sie an. „Er verträgt schon viel, aber das war doch ein wenig zu viel. Ich hab irgendwann den Überblick verloren, wie viel er überhaupt gesoffen hat", meinte Wire.

Die beiden zogen ihn rüber auf das Deck der Adventure Galley. „Warum muss der Captain nur so schwer sein, das liegt bestimmt an dem blöden Metallarm", grummelte Heat.

„Oh Mann, und ich dachte schon, wir hätten manchmal Probleme wegen unseres Kapitäns", seufzte Nami. – „Da sind wir ja noch mal glimpflich davon gekommen", meinte Robin, sie lächelte leicht.

„Huh? Was meint ihr?", wollte Luffy wissen, der gerade dabei war, Law in die Kunst des Pflanzi-Gießens einzuweihen. – „Ach, gar nichts, Luffy", antwortete Nami. – Luffy zuckte mit den Schultern und wandte sich dann wieder Law und Pflanzi zu. „Also, Pflanzi mag es überhaupt nicht, wenn man zu schnell Wasser auf sie draufgießt. Da fängt sie an zu zappeln. Das wollen wir ja nicht", erklärte er gerade.

Law hatte eine Augenbraue erhoben und nickte, mehr oder weniger interessiert. „Das wollen wir ja nicht", kam es sarkastisch von ihm. Luffy schien den Sarkasmus nicht rauszuhören. – „Definitiv nicht, also musst du ganz langsam gießen, so hier", er machte es ihm vor. – „Sie ist eine ziemlich eigene Pflanze, was?", murmelte Law.

„Ja, aber das ist halt unser Pflanzi, wäre sie wie jede Pflanze, wäre das doch langweilig", Luffy grinste ihn an, er stellte die Gießkanne weg und umarmte Pflanzi. – „Definitiv", seufzte Law.

In dem Moment kamen Killer, Shachi und Penguin zum Vorschein, sie tauchten aus dem U-Boot auf. Die beiden Heart-Piraten konnten sich das Lachen kaum verkneifen. Law kam das ziemlich suspekt vor. „Oi, Shachi, Penguin, was treibt ihr eigentlich die ganze Zeit?"

„Hm? Ach, Käpt'n, da bist du ja. Nun ja, wir haben nur Zoro ... beraten", versuchte Shachi in möglichst ernstem Ton zu sagen. – „Beraten? In was denn da?", misstrauisch beäugte der Chirurg des Todes seine Leute. – „Nun ja, er steht gerade vor ziemlich großen Problemen und wir beide und Killer haben versucht, ihm dabei zu helfen, die bestmögliche Lösung zu finden", erklärte Penguin.

„Was denn für Probleme?", kam es jetzt auch von Nami. Auch Luffy horchte auf. – „Nun ja, seit Luffy eine Frau ist, hadert er mit sich selbst, aber ich denke, das sollte er euch lieber selbst erzählen, ich hole ihn mal", Penguin machte wieder kehrt um Zoro zu holen, er traute dem Schwertkämpfer nicht zu, dass er alleine aus dem U-Boot fand.

„Na, jetzt bin ich mal gespannt", Nami fasste sich an den Kopf. Die anderen Mitglieder der Mugiwara-Piratenbande waren auch aufgetaucht. – „Was die Moosbirne wohl jetzt schon wieder hat?", überlegte Sanji, er hatte eine Hand an sein Kinn gelegt.

Plötzlich tauchte Penguin wieder auf und mit ihm ein gewisser Schwertkämpfer. Der Mugiwara-Bande, Nora, Law und einigen der Kid-Piraten klappten die Unterkiefer nach unten, als sie jenen, grünhaarigen Schwertkämpfer sahen.

Sanjis Unterkiefer klappte wohl am meisten nach unten. Ein eiskalter Schauder fuhr über seinen ganzen Körper und plötzlich schossen ihm böse, böse Erinnerungen an eine gewisse Insel, auf denen er zwei Jahre seines Lebens verbracht hatte, in den Sinn. Erinnerungen, die er eigentlich nie wieder durchleben wollte.

Erinnerungen, die jetzt, beim Anblick jenes gewissen, grünhaarigen Schwertkämpfers erneut hervorgerufen wurden. „Was zur Hölle?", stieß der Smutje aus.

Zoro stand vor seiner Crew. Es war schon jetzt die reinste Demütigung. Blut war ihm ins Gesicht geschossen, seit er diesen ‚Fummel' anziehen musste. Er glaubte nicht, dass sein Gesicht jemals wieder seine normale Farbe annehmen würde.

„Zoro ... was soll das denn?", kam es von Nami, die zum ersten Mal seit langem nicht mehr wusste, was sie sagen sollte. – Zoro hatte die Hände zu Fäusten geballt. Er würde das durchziehen, koste es, was es wolle. Er hatte diese Wette verloren und den Einsatz würde er jetzt auch wie ein Mann erledigen.

Was leichter gesagt, als getan war, wenn man daran dachte, dass er Momentan in einem Kleid vor seiner Crew stand. In einem hellgrünen, knielangen, geblümten Kleid. Am Saum hatte es sogar Spitze. Oben hielten dünne Träger es an seinem Platz. An seinen Handgelenken baumelten Armbänder und um seinen Hals trug er eine Kette. Er trug eine Perücke. Dadurch hatte er jetzt lange grüne Haare, er hatte sie zu zwei Zöpfen gebunden und der lange Pony hing ihm ziemlich in die Augen, was ihn unendlich nervte.

Sein Gesicht fühlte sich eklig und klebrig an, Shachi und Penguin hatten sich mit Make-up an ihm ausgetobt. Sie hatten extra ein Buch gekauft, in dem beschrieben stand, wie man sich richtig schminkte. Das Ergebnis sah eher stümperhaft aus.

Nun passte Zoros muskulöse Figur allerdings gar nicht zu dem Kleid, seine muskulöse Brust lag mehr frei als alles andere und auch seine Arme schienen nicht zum Rest zu passen. Seine Füße steckten in viel zu kleinen, hochhakigen Schuhen, in denen er kaum Laufen konnte.

„Tja, also ...", setzte Zoro mit sprechen an. Am liebsten würde er sagen, dass das alles nur ein doofer Wetteinsatz war, aber das durfte er ja nicht, deshalb versuchte er sich jetzt auf den Text zu konzentrieren, den er auswendig gelernt hatte.

„... seit Luffy eine Frau ist, ist mir immer mehr aufgefallen, dass es genau das ist, was ich auch will. Also eine ... Frau sein. ... Tja, und jetzt hab ich mich endlich mal dazu entschieden, das auch zu machen. Ich will kein Schwertkämpfer mehr sein. Ich will auch keine blutigen Kämpfe mehr bestreiten, denn das ist alles ziemlich undamenhaft", seine Stimme klang verkrampft, als er den Text aufsagte. Es klang nicht wie Worte, die von Zoro kamen, obwohl er sie gerade aufsagte. Es klang nicht mal so, als würde er ernsthaft schauspielern, es waren einfach nur Zeilen, die er aufsagte. Man konnte es ihm eigentlich überhaupt nicht abnehmen.

„Ich werde jetzt mein Leben damit verbringen, immer schöne Kleider zu tragen und mich von irgendwem in Zeiten der Gefahr beschützen zu lassen. Wer das von euch macht, ist mir egal", zwang er sich zu sagen.

Stille herrschte auf der Sunny, na ja, fast. Shachi und Penguin versuchten krampfhaft, nicht laut los zu lachen. Usopp, der hinter Zoro stand hoffte indes immer noch, dass Killer, Shachi und Penguin seinen Wetteinsatz vergessen würden. Jetzt, da Zoro sich schon so sehr blamiert hatte.

„Ich ... muss mich mal setzen", kam es fix und fertig von Nami, diese ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sanji starrte ihn mit riesigen Augen und mit offenem Mund an. – „Tja, so siehts aus, Leute. So fühle ich mich ... endlich richtig", presste Zoro noch hervor. Danach räusperte er sich. „Tja, Kochlöffel, jetzt, da ich auch eine ... Frau bin, kannst du auch damit anfangen, wie blöde um mich herum zu springen und mir jeden Wunsch zu erfüllen."

Ein kalter Schauer ging erneut durch Sanjis Körper, als Zoro ihn direkt ansprach. „Du spinnst ja wohl, Spinatschädel! Das werde ich ganz sicher nicht machen!", schrie er auf, das durfte alles nicht wahr sein, von diesem Anblick würde er sich sein Leben lang nicht erholen!

„Och, warum denn nicht? Bin ich dir nicht weiblich genug?", fragte Zoro. – „Allerdings! Schau dich doch mal an, das ist nicht annähernd weiblich und sexy", Sanji deutete wie wild auf ihn. – Zoro grummelte etwas vor sich hin. Danach meinte er: „Das verletzt jetzt aber ganz schön meine Gefühle."

„Ist mir doch egal! Ich musste zwei Jahre meines Lebens auf so einer Transeninsel verbringen, das tu ich mir nie wieder an", knurrte Sanji, er verschränkte die Arme vor der Brust.

„Tsh, dann eben nicht", grummelte Zoro, auch er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ganz plötzlich hörten sie ein Lachen. Ein Lachen, dass Luffy, Nami und Sanji nur zu vertraut vorkam. Sanji erstarrte. Luffy und Nami sahen sich um.

Wenige Sekunden später entdeckten sie Ivankovs Schiff, es war direkt hinter ihnen. „Seit wann ist der da?", wollte Chopper überrascht wissen, keiner hatte bemerkt, dass Ivankovs Schiff hinter ihnen gehalten hatte.

Der König der Transen landete auf der Wiese. „Wie schön, dass du zu deiner waren Bestimmung gefunden hast!", lachte Ivankov, er ging auf Zoro zu, dieser wich zurück, das konnte nichts Gutes bedeuten. „Da du so ehrlich gesprochen hast, werde ich dir deinen Wunsch erfüllen."

Zoros Augen weiteten sich, als Ivankovs Finger zu Spritzen wurden. „Oh Scheiße!", Zoro konnte mit seinen hochhakigen Schuhen nicht ausweichen, er konnte sich sowieso kaum bewegen und rennen ging überhaupt nicht. Ivankov erwischte ihn, bevor er sich auch nur einen Zentimeter bewegen konnte.

Er rammte Zoro die Spritzen in die Seite und gab ihm ebenfalls die volle Hormon-Dosis. Zoros Augen weiteten sich, als er merkte, wie sich sein Körper veränderte. Er schrumpfte und auch seine Muskeln gingen zurück, seine Brust baute sich dafür aus. Er keuchte auf, als die Umwandlung vorbei war.

Noch immer mit vor Schock geweiteten Augen, starrte der Schwertkämpfer an sich hinab ... und stieß letztendlich ein schrilles Quieken aus. „Waaah! Was soll das?!", als er seine Stimme hörte, schlug er sich die Hand vor den Mund, sie war so hoch!

Ivankov, der den Blick auf Zoro versperrt hatte, trat nun zur Seite. „Nun lebe frei, so wie du es möchtest", lachte er.

Die anderen starrten Zoro wieder mit runter geklappten Mundwinkeln an. „Nicht das schon wieder!", stöhnte Nami auf.

Sanji starrte Zoro an. Oh nein! Oh neinneinnein! Das durfte jetzt echt nicht wahr sein! Warum nur musste ausgerechnet der blöde Schwertkämpfer verwandelt werden? Zu Sanjis entsetzen, sah dieser auch noch verdammt gut aus, als Frau. Die Perücke hatte er mittlerweile entfernt, seine Haare waren trotzdem etwas länger als üblich, sie fielen ihm bis zu den Schultern und das Kleid passte ihm nun endlich. Er sah wirklich hübsch aus.

Der Smutje schüttelte krampfhaft den Kopf! So durfte er auf keinen Fall denken! Das war immer noch der doofe Säbelrassler. Doch bevor er irgendetwas machen konnte, wurde er von dem Knacken von Namis Fingerknöcheln gestoppt.

„I-van-kov!", stieß sie knurrend aus, sie zog seinen Namen ziemlich in die Länge. Dem angesprochenen Transenkönig lief es eiskalt den Rücken hinunter, er konnte eine beunruhigende Aura spüren.

Vorsichtig drehte sich Ivankov um, nur um das schlimmste Monster zu erblicken, welches er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Nami kam näher und holte zum ersten Schlag aus.

Luffy sah mit Schrecken zu, wie Nami Ivankov fast zu Tode prügelte. Er wollte seinem Freund zwar gerne helfen, allerdings hatte er selbst viel zu viel Angst vor Nami. Er klammerte sich an Laws Arm und sah dem Kampf gebannt zu.

Law fühlte sich zum einen unwohl, weil Luffy sich so an ihn klammerte, aber auch weil Nami schon wieder echt beängstigend war. Er war sich sicher, noch nie einer furchteinflößenderen Person begegnet zu sein. Selbst Doflamingo war nichts gegen sie.

Robin, die neben Luffy und Law stand, beobachtete das ganze nachdenklich. „Ich frage mich, was wohl gewesen wäre, wenn Nami von Anfang an ein Mann gewesen wäre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einige Situationen erleichtert hätte", überlegte sie.

„Hä? Wie meinst du das?", wollte Luffy von ihr wissen. – „Nun ja, stell dir mal vor, sie stünde in dieser Form vor Doflamingo ...", setzte Robin an.

„Oi, Doflamingo! Wenn du nicht sterben willst, dann solltest du lieber von deinem Thron steigen und ihn wieder König Riku überlassen, danach entschuldigst du dich bei allen Bewohnern Dressrosas persönlich und zwar auf Knien und wenn dir auch nur ein einziger Bürger nicht verzeiht, dann Gnade dir welcher Gott auch immer, dann werde ich dich bei vollem Bewusstsein kastrieren, hast du verstanden?" Sie knackt mit den Fingerknöcheln und eine bedrohliche Aura wabert um sie herum. – „Yiiikes, natürlich Nami-sama, alles was du möchtest!"

Law und Luffy sahen Robin an. „Hm, ich glaub nicht, dass das so einfach gewesen wäre", murmelte Luffy. – „Ich auch nicht, Doflamingo ist doch ein ganz anderes Kaliber als Eustass-ya oder dieser Transenkönig da drüben." – „Hm, stimmt, das wäre wirklich viel zu einfach gewesen", überlegte Robin.

Zoro unterdessen war auch ziemlich panisch. Nicht weil er sich vor Nami gruselte, so wie Luffy, nein, er hatte einfach Angst, dass Nami Ivankov zu Tode prügelte, bevor dieser ihn zurück verwandeln konnte. Er wollte definitiv nicht für immer eine Frau bleiben.

„Oi, Nami!", stieß er aus, er lief näher auf die Navigatorin und dem blutigen Haufen, der wohl mal Ivankov gewesen war, zu. Als er seine Stimme hörte, erschrak er wieder, das klang ja furchtbar. „Nami, töte ihn noch nicht! Er muss uns doch noch zurück verwandeln!", rief Zoro. Er zog Nami am Arm von Ivankov weg, zumindest versuchte er das.

Nami stockte. „Oh, verdammt, stimmt! Er muss uns ja noch zurückverwandeln. Ach, wie dumm von mir", sie lachte auf. „Sorry, es ist wohl mal wieder mit mir durchgegangen." – Ivankov gab etwas Unverständliches von sich. Mittels seiner Hormone konnte er sich allerdings wieder aufpushen.

„Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so gewalttätig bist", stammelte er. Er hatte seine Hände an die Wangen gelegt. – „Jetzt red hier nicht viel rum, verwandle uns wieder zurück", knurrte Zoro.

Shachi und Penguin stießen Usopp an. „Los, du bist dran", grinste Penguin. „It's Showtime." – Usopp fluchte innerlich, er hatte gehofft, dass die anderen es vergessen würden. Nun musste er wohl seine Wettschulden einlösen.

Noch immer leicht panisch trat er vor. Wenn Nami jetzt schon so drauf war, dann würde sein Tod wohl sehr schnell kommen. Er räusperte sich. „Ähm, Nami", setzte er stammelnd an. Die Navigatorin drehte sich zu Usopp um. – „Was gibt's?"

Noch einmal räusperte sich Usopp. „Ich finde, du solltest nicht wieder zur Frau werden und lieber ein Mann bleiben." – Nami legte den Kopf schief. „Huh? Hab ich mich gerade verhört? Warum sollte ich lieber ein Mann bleiben?", sie knurrte auf. Ihr Blick verdüsterte sich.

„Nun ja ...", kam es mit hoher Stimme von Usopp. „Ganz einfach, weil du als Mann wesentlich mehr drauf hast. Ich meine ... als Frau da bist du echt zu überhaupt nichts zu gebrauchen. Du kannst nicht kämpfen und gerätst immer schnell in Panik und mal ehrlich, die Schönste bist du auch nicht", schon jetzt wusste Usopp, dass er so gut wie tot war. Nami kam jetzt schon bedrohlich auf ihn zu.

„Ich meine, mal ganz ehrlich, für das gute Aussehen in der Crew ist Robin verantwortlich. Du kommst nicht mal ansatzweise an sie heran. Und für die Niedlichkeit ist Luffy derzeit zuständig. Luffys Niedlichkeit kann einfach niemand widerstehen. Du wärst da einfach nur das fünfte Rad am Wagen. Als Mann kannst du wenigstens kämpfen und so ...", Usopp wich vor der wütenden Navigatorin zurück. Er schickte Stoßgebete in den Himmel.

„Was hast du da gerade gesagt, Usopp?", fragte Nami in übertrieben freundlichem Ton, wie damals, als sie Kid und Law von Luffys Schwangerschaft erzählt hatte. „Du hast wohl Todeswünsche, was?" Sie stand jetzt vor ihm. Usopp wurde immer kleiner, er wich bis an die Reling zurück.

Luffys Griff um Laws Arm wurde schon schmerzlich fest, Law musste einen Aufschrei unterdrücken. Als Nami Usopp verprügelte war das sogar noch heftiger als zuvor bei Ivankov. „Oh nein! Ich will nicht dass Usopp stirbt", jammerte Luffy.

„Urgh, und ich will nicht, dass du mir den Arm brichst", antwortete Law. Allerdings ließ Luffy nicht locker, weshalb Law nur aufseufzte.

„Es tut mir Leid, Nami! Die haben mich dazu gezwungen!", stammelte Usopp, am Rande des Todes. – „Wer hat dich dazu gezwungen?", knurrte Nami. – „K-Killer! Das war alles eine Wette, die Zoro und ich verloren haben!", es war ihm egal, dass er das eigentlich nicht sagen durfte, doch er wollte definitiv noch nicht sterben.

„Eine Wette, huh? Worum ging's da?", Nami ließ von Usopp ab und ging Killer, Shachi und Penguin zu. Die beiden Heart-Piraten schluckten. – „Oi, Usopp, was erzählst du da?", stammelte Shachi. – „Worum ging es da?", knurrte Nami noch einmal auf, ihre Fingerknöchel knackten.

„Ääh, also, tja, wir haben gewettet, dass Luffy Kid und Law noch am gleichen Abend rumkriegt, damals auf der Vergnügungsinsel. Usopp und Zoro haben dagegen gewettet und tja, verloren, wie es scheint und das waren halt die Wetteinsätze", erklärte Shachi hastig, seine Stimme brach zum Schluss ab, weil er erschrocken die Luft einsog.

„Wer von euch, hat Usopps Wetteinsatz entschieden?", ihr düsterer Blick lag auf den dreien. – „Killer!", stammelte Usopp von hinten. Killer schluckte kurz und räusperte sich dann. – „Das ist Unsinn, das würde mir nie in den Sinn kommen", er hatte die Hände erhoben. „Warum sollte ich ihn das sagen lassen? Ich meine, du als Mann, das ist doch eine ziemliche Verschwendung. Als Frau hast du doch so viel mehr zu bieten", Nami hob eine Augenbraue. – „Als Frau bist du auch stark und du bist hundertmal schöner, als, als Mann", er schüttelte kurz den Kopf. „Zudem, war mir klar, dass du ihn verprügeln würdest, wenn er das sagt. Warum sollte ich so etwas Gewalttätiges wollen?"

„Keine Ahnung, weil du auf Gewalt stehst? Immerhin heißt du ‚Massaker-Soldat', Killer", knurrte Nami genervt. – „Ja, das stimmt schon, allerdings entstand dieser Name durch ein Versehen", Killer ließ seine Stimme leidig klingen. – „Ein Versehen?", Nami klang so, als ob sie ihm das nicht abnahm.

„Ja, denn die Wahrheit ist, ich verabscheue Gewalt, das ist immer so brutal und schmutzig. Aber damals war ich auf einem Wochenmarkt, an dem Stand, wo Tomaten verkauft wurden, gab es eine kleine Rangelei und mein jüngeres Ich wollte unbedingt dazwischen gehen, um Schlimmeres zu verhindern. Doch die Typen stachen sich bereits gegenseitig ab, sie schubsten mich in den Tomatenstand und als ich mich daraus wieder befreit hatte, war ich komplett rot, es sah aus wie Blut, die Typen, die noch lebten, haben sich verkrümelt und nun stand ich da. Ich lief zu einem der abgestochenen Typen und versuchte erste Hilfe zu leisten, doch in jenem Moment, in dem ich das Messer ergriffen hatte, was ihm noch immer in der Brust steckte, um es herauszuziehen, kam die Marine. Sie dachten, ich hätte das alles getan und sie wollten mich verhaften. Mir blieb nichts anderes übrig als zu fliehen. Die Marine gab mir den Namen ‚Massaker-Soldat' und der einzige Weg für mich zu überleben, war, ein Pirat zu werden. Ich schloss mich Kid an und seitdem Reise ich als missverstandener Pirat auf der Grandline herum", endete seine Geschichte.

Nami starrte ihn an. Die anderen Kid-Piraten starrten ihn auch an. „Oh, also das ist mir neu", murmelte Flare. – „Meint er das ernst?", wollte Twist wissen. – „Glaube schon, der will nur nicht verprügelt werden", mutmaßte Wire. – „Wenn das funktioniert, dann fress ich einen Besen", versprach Heat.

Nami starrte ihn noch immer an. Sie hatte die Wangen aufgeblasen, nach einiger Zeit stieß sie die Luft aus. „Das ist eine lächerliche Geschichte, Killer, aber sie hat mich gut unterhalten. Ich werde dich nicht verprügeln."

Den anderen klappte die Kinnlade hinunter. Wire zauberte einen Besen aus dem Nichts und hielt ihn Heat hin. „Willst du Salz dazu? Oder vielleicht Ketchup?" – Heat nahm den Besen. „Ja, Salz wäre gut." – Wire zog auch noch einen Salzstreuer hervor. – „Danke", Heat nahm auf den Salzstreuer und begann damit, die Borsten des Besens zu salzen, ehe er hineinbiss.

„Also war das alles nur eine Wette? Das mit Usopp und auch das mit Zoro?", fragte Nami noch einmal zur Sicherheit. – „Jaaaa! Glaubst du wirklich, dass ich eine Frau sein will?", kam es von Zoro. „Ganz sicher nicht, dann müsste ich ja befürchten, dass der Kochlöffel die ganze Zeit um mich rum springt", er knurrte.

Sanji schnaubte. „Würde ich nie!" – „Ach ja, warum rückst du mir dann so auf die Pelle?", fauchte Zoro Sanji an, der ihm erschreckend nah gekommen war. „Und jetzt verwandle mich endlich zurück!", fuhr er Ivankov an.

„Genau, aber ein wenig plötzlich", knurrte Nami. „Mir reicht es langsam ein Mann zu sein." Die Navigatorin schoss einen bösen Blick zu Ivankov. – „Aaah, ist ja schon gut", seufzte der Transenkönig und verwandelte zuerst Zoro zurück.

„Puh, endlich!", rief der Schwertkämpfer, er kickte die Schuhe von den Füßen und rannte, schneller als er jemals zuvor gerannt war, in das Schlafzimmer der Männer und zog sich um, er wollte nur raus aus diesem Fummel!

Danach wandte sich Ivankov an Nami. Er hoffte insgeheim, dass sie dann weniger Furcht einflößend war. Er rammte ihr die Spritzen in die Seite und die Rückverwandlung begann. Es dauerte nur einige Sekunden und endlich! Nach so vielen Monaten war Nami endlich wieder eine Frau! „Hurra!", stieß sie aus. „Endlich bin ich wieder ich." Aber da fiel ihr etwas ein. „Aber wenn ihr glaubt, ich sei jetzt weniger gefährlich, dann habt ihr euch geschnitten. Vor allem ihr drei da", sie deutete auf Shachi, Penguin und Killer. „Wenn ihr noch mal so eine bescheuerte Wette macht, dann setzt es was", auch wenn sie jetzt wieder eine Frau war, die Boshaftigkeit hatte nicht abgenommen.

Ivankov wandte sich zu Luffy. „So, dann wollen wir mal", er ging auf den Kapitän mit dem Strohhut zu. – „Nein!", rief Luffy. – „Nein?", wiederholte Ivankov perplex. „Heißt das, du willst eine Frau bleiben?"

„Ich will nicht für immer eine Frau bleiben, aber momentan kannst du mich nicht zurück verwandeln!", Luffy sah ihn mit großen Augen an. – „Ach ja? Und warum nicht?", Ivankov verstand nicht.

„Na, weil ich schwanger bin! Ich kriege zwei Kinder. Sobald die da sind, kannst du mich gerne zurückverwandeln", er grinste ihn an. – „Ach so, du bist schwanger. Sag das doch gleich. Dann wäre es für mich sowieso nicht möglich gewesen, dich zurück zu verwandeln, immerhin sind die Kinder ja schon in dir drin, wenn du jetzt wieder ein Mann werden würdest, hätten wir echte Probleme, da die Kinder nicht einfach so wieder verschwinden. Dann hätten wir eine Männerschwangerschaft und ich wüsste nicht, wie dass dann funktionieren sollte", Ivankov hatte anscheinend überhaupt nicht begriffen, was Luffy ihm da gesagt hatte.

Allerdings stockte er jetzt und sah Luffy an. Was hatte der Strohhut da gesagt? Er war schwanger? Er bekam ein Kind? Nein, nicht nur eins, sondern gleich zwei! Luffy. War. Schwanger! Ivankov klappte die Kinnlade runter. „WAAAS?! D-Du bist schwanger?!", stieß er aus, ehe er nach hinten umkippte und vor Schock in Ohnmacht fiel.

Exchange - Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat [One Piece-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt