Kapitel 4: zwischen Hoffnung und Vezweiflung*

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"Ich glaube das war ein bisschen zu viel auf einmal" überlegte ich Laut und konnte Estells Reaktion nachvollziehen. Ich hoffte nur, dass sie es schaffen würde es zu verkraften. Ich nahm mir fest vor ihr dabei zu helfen. Ich stand auf und wollte zu Estelle gehen. "Wo willst du hin?" Fragte mich mein Vater. "Zu Estelle" meinte ich kurz. Doch mein Vater schüttelte nur den Kopf. "Sie scheint mir der Typ Mensch zu sein der sich mit sowas alleine auseinander setzen muss und zudem müssen wir noch die Zeromonie vorbereiten" meinte mein Vater und ich nickte nur gehorsam.

Ich lag in meinem Bett und heulte. Wenige Minuten Später tiegerte ich verzweifelt auf und ab nur um wieder mich Minuten Später wieder meinen Tränen hinzu geben. Ein Teil von mir verlangte die Zeit die mir mit Charles noch blieb zu verbringen aber anderseits würde ich jede Sekunde in seiner Nähe daran erinnert, dass es einer der letzten sein könnte. Wiederum war noch nichts entschieden. Es gab wiedersprüche in den Zeichen die eigentlich sagen sollte wohin ich gehörte. Ich wusste wohin mein Herz gehörte aber was war wenn mein Herz nicht dahin gehörte wo ich hingehörte? Ich wusste es nicht. Vielleicht wollte ich es auch nicht wissen je nachdem was es bedeuten würde und mit mir anstellen würde.

Am nächsten Morgen klopfte es an der Tür. "Wer ist da?" rief ich verschlafen "Ich bins Estelle kannst du bitte die Tür aufmachen ich möchte mit dir reden" rief Charles durch die Tür. "Nein ich will mit niemanden Reden" rief ich trotzig zurück. Dann war es ruhig und ich hörte Schritte die weg gingen. Nach einigen Minuten kamen die Schritte wieder und ein Zettel wurde unter der Tür durch geschoben. Und Schreiben? Stand in feinsäuberlicher Handschrift drauf geschrieben. "Nein dass auch nicht ich will einfach meine Ruhe" sprach ich durch die Tür. Dann hörte ich wie erneut etwas geschrieben wurde. Und ein weiterer Zettel wurde durch die Tür geschoben. Ich habe gesagt dass ich dich niemals alleine lassen werde und dieses Versprechen werde ich halten und wenn ich es mit zwang durchsetzen muss. Ich liebe dich vergiss das nicht. Stand dort und mir wurde warm ums Herz. "Ich weiß" sprach ich leise und war mir nicht Sicher ob Charles es hören konnte.

"Sie lässt mich nicht zu sich rein geschweige dass sie mit mir richtig reden würde" verzweifelt schlug ich vor mir in die Luft. "Es ist bestimmt hart für sie" meinte meine Mutter. Wir saßen im großen Gemeinschaftsraum unserer Familie. Meine Gedanken kreisten nur um Estelle und die bevorstehende Zeremonie. Ich wusste dass ich nichts machen konnte und ihre erste Verwandlung abwarten musste. Aber mein Herz konnte nicht einfach nur abwarten und zusehen wie sie mir genommen wurde. Meine Estelle. Noch nie hatte ich solch Gefühle empfunden wie für sie. "Versuch heut Abend nochmal mit ihr zu sprechen wenn sie dann immer noch nicht mit dir redet und morgen noch nicht raus kommt schicken wir einen Vampir in ihr Zimmer" überlegte meine Schwester. Auch ihr Verlobte war mit bei uns im Raum. Stimmt die Hochzeit meiner Schwester steht ja auch noch bevor. Viel mir wieder ein. Wie gerne hätte ich Estelle mit zur Hochzeit genommen. Noch ist nichts Entschieden. Es kann immer noch sein dass sie eine von Uns ist. Mahnte ich mich zurecht. Ich verlies den Raum und auch die kleine Burg und die Burganlage. Als ich draußen im Wald war sog ich den Geruch der Nadelbäume in mich auf und ließ meine Flügel aus den Rücken wachsen. Meine eh schon gut Trainierten Arme und Beine legten noch mehr an Muskeln zu und meine Haut wich roten Schuppen. Schließlich stand nicht mehr der junge gut aussehende Junge im Wald sondern ein roter Drache. Ich stoß mich vom Boden ab und legte mit kräftigen Flügelstößen noch etwas an Höhe zu.
Stunden später kehrte ich wieder ins Schloss zurück und ging mit einem Obstkorb zu Estells Gemach. Vorsichtig klopfte ich. "Estelle bist du noch wach?" Fragte ich erhielt jedoch keine Antwort also kehrte ich mit dem Obstkorb in mein Zimmer zurück und aß einer dieser leckeren saftigen Äpfel.

Charles war schon seit einigen Minuten weg als ich mich dazu entschloss ihm nach zu gehen.
Ich schlich leise durch die Flure der der Burg und hoffte, dass mich niemand sah.
Ich stand vor Charles Gemach und drückte die Tür auf. Lautlos schlich ich zu ihm ans Bett und legte mich zu ihm. Etwas müde sah er mich überrascht an. "Wehe du brichst dein Versprechen" drohte ich ihm. "Das wird nicht passieren" sprach er und zog mich näher an sich. "Wie wird das Morgen ablaufen?" Wollte ich von Charles wissen. "Nunja es gibt eine Zeremonie. Wie diese von statten geht liegt in den Händen der jeweiligen Königshäusern. Also in deinem Fall in der meiner Eltern. Der Höhepunkt wird deine Verwandlung sein. Wie du ja sicher weist wird dir ein Vampir bei der Verwandlung helfen. Je nachdem verwandelst du dich in einen Wolf oder in einen Drachen. Je Nachdem was du nun bist wird dich dann das jeweilige Königshaus weiter aufklären. Was dein Trainingsplan von dir verlangt und was von dir erwartet wird hängt je nach dem vom Volk ab." Erklärte mir Charles. "Aber wenn ich entweder zu den Wölfen oder zu den Drachen gehöre warum hilft mir dann ein Vampir bei der Verwandlung?" "Solange du dich noch nicht verwandelt hast bist du von außen sehr leicht zu manipulieren. Wenn ein Drache dir helfen würde und du dich in einen Drachen verwandeln würdest, würden die Wölfe uns manipulation vorwerfen und anders rum wäre es wahrscheinlich nicht anders. Bei den Vampiren braucht man sich in deinem Fall am wenigsten sorgen machen. Denn wenn du dich in einen Vampir verwandeln würdest wäre dies mehr als nur ein Beweis der Manipulation. Den da du weder eine Fledermaus gesehen hast oder bei den Vampiren gelandet bist ist es ausgeschlossen, dass du ein Vampir bist" erklärte Carles.
Ich dachte über seine Worte nach ehe ich seinen Duft ein sog und zufrieden in Charles Arme einschlief.

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Die Erwählten Krieger (BEENDET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt