Malheur Nummer 2

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Manchmal hilft eine Hand voll Wasser im Gesicht echt Wunder. Mir ging es schon besser.
Da ich nicht in die Vorlesung zurück durfte, zog ich es vor, in die Mensa zu gehen und mir einen Milchkaffee mit viel Zucker zu holen. Mit der Kaffeetasse in der Hand, ging ich zu der Theke mit den der Marinage, um mir Zucker-Tütchen für den Kaffee zu holen. Auf Grund dieser eingefleischten Tätigkeit, achtete ich nicht wirklich auf mein Umfeld und griff einfach in die Schüssel, als zur gleichen Zeit auch jemand anders - wohl genauso abwesend wie ich - ebenfalls in die Schüssel griff. Diese Person sorgte für einen leicht elektrisierenden Schlag auf meinem Handrücken. Erschrocken zogen wir beide zeitgleich die Hand weg. Als wir uns ansahen fiel mir die Kaffeetasse und ihr das Milchkännchen aus der Hand. "Tu-tut mir leid!" stammelte Marinette und schaute mit rot glühenden Wangen verlegen zu Boden. Dann hockte sie sich auch schon hin und begann die Scherben aufzusammeln, während sie etwas murmelte von wegen wie peinlich dass wäre und dann heute schon zum 2. Mal. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. So hatte ich sie in Erinnerung und sie war immer noch so süß wie damals.
Ich hockte mich runter und wollte sie aufhalten. Selbst die alte Küchendame, welche mit Lappen so wie Handfeger und Schaufel dazu gekommen war, versuchte es freundlich mit den Worten: "Lass nur Kind, nicht, dass du dich noch verletzt." Doch es war schon zu spät. Rote Blutperlen tropften auf den Boden und Marinette starrte, Angst erfüllt, ihre Hand an, sah zu, wie das Blut zu Boden tropfte. Ihren Gesichtsausdruck zierte das blanke Entsetzen, sie wurde kreidebleich. "Junge, bring das arme Kind hier weg!", herrschte die alte Dame mich an. Es war schon zu spät, sie schwankte, ihre Lider senkten sich und sie kippte nach vorn. Sofort reagierte ich, streckte die Arme aus und fing den Sturz ab. Ich nahm Marinette auf die Arme und brachte sie zum Krankenflügel.
Ich legte die bewusstlose Marinette auf eines der Betten, füllte eine Nierenschale mit Wasser und reinigte die Wunde. Dann sprühte ich Desinfektionsmittel darauf, wobei sie einen Schmerzlaut von sich gab. "Marinette?", fragte ich vorsichtig. "Hmm!", gab sie leise von sich. Schnell klebte ich ein Pflaster auf die Schnitte und verband die Hand zusätzlich. "Wo bin ich?", fragte sie. "Krankenflügel!", antwortete Nathanaël bereits für mich, der plötzlich hinter mir aufgetaucht war. "Was hast du Marinette angetan?" Entsetzt sah ich Nathanaël an. "Ich hab gar nichts gemacht." *Als ob ich Marinette jemals weh tun könnte.*, dachte ich mir nur. Schon wurde ich am Kragen gepackt und gegen die Wand gedrückt.

Ich setzte mich auf und das Szenario, dass sich mir bot, entsetzte mich. Hatte es Nathanaël nicht gereicht, dass ich ihm vorhin eine Ohrfeige gegeben hatte? "Nathanaël, hör auf dich wie mein großer Beschützer aufzuspielen. Es war meine Schuld. Ich hab mich geschnitten und das Bewusstsein verloren. Du weißt doch, was ich für ein Schussel bin.", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Und dass ich kein Blut sehen kann.", fügte ich noch hinzu und stand auf. "Marinette bleib bitte liegen! Ich hole eine Schwester, die sich deine Hand noch mal genauer anschaut." Er ließ den Jungen los und stützte mich.

War ich froh als ich endlich den Druck an der Kehle los war. Früher war er nur ein halbes Hemd gewesen. Wo hatte er denn jetzt diese Kraft her? Besorgt sah ich zu Marinette, die leicht taumelte, aber dann von Nathanaël gestützt und ins Bett zurück gedrückt wurde. Zumindest da waren er und ich uns einig: Es war besser, wenn sie im Bett blieb. Und hätte 'er' sie nicht zurück ins Bett gedrückt, hätte ich es getan. "Es tut mir leid, Marinette. Ich will bloß nicht mehr, dass jemand dir so sehr weh tut wie 'er' damals.", sagte er besänftigend und strich ihr über die Wange. Sie lächelte. "Je sais, mais tu es mon petit idiot!", kicherte sie. "Mit dir als Wachhund kann mir doch gar nichts passieren." Sie zog ihn zu sich und küsste ihn. Marinette mit ihm so vertraut zu sehen, schmerzte höllisch. Meine Tränen unterdrückend, verließ  schließlich den Raum, gerade in dem Moment, als die Schwester eintrat.

Hoffe ihr habt Spaß mit meiner FF und dass sie euch nicht zu sehr verwirrt.
Wie gefällt sie euch denn bis jetzt?

Freue mich über Kommis.

Was lange währt wird endlich gut!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt