Erster Kuss

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Das konnte nicht wahr sein! Marinette wollte den Evillustrator heiraten? Ungläubig sah ich sie an. Es brach mir das Herz, und jedes weitere Wort ließ es immer weiter splittern. Tränen schossen mir in die Augen. Plötzlich ließ der Halt der Dornenranke nach und ich landete, vor Schmerz ächzend, auf dem Boden ihrer Terasse. Am liebsten wollte ich in Selbstmitleid versinken. Doch dann rief Marinette meinen Namen und ich sah, wie sie mir etwas zuwarf und mich bat, es mit Cataclysmus zu zerstören. Reflexartig fing ich den Ring auf. Der war also der Übeltäter. "Cataclysmus!" Mit meiner Macht der Zerstörung zerstörte ich den Ring, aber mehr als eine lila-schwarze Rauchwolke kam nicht raus. Wieder kein Akuma, doch Nathanaël verwandelte sich dennoch zurück. Aber wo war Marinette? "Marinette?", rief ich panisch. "Hier unten." Ich sah über die Brüstung der Terrasse und sah Marinette an einem Fensterbrett hängen. "Hilf' mir, ich kann mich nicht mehr lange halten." So schnell ich konnte, kletterte ich hinunter, öffnete das Fenster, um Marinette dann in das Zimmer hinein zu ziehen. Sie zitterte am ganzen Körper. Fest drückte ich sie an mich. "Begib dich nie wieder in Gefahr, bitte!" "Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Aber anders wäre ich nicht an den Ring gekommen und er hätte dich nicht freigelassen.", schluchzte sie. Freundlich lächelnd und vor Freude weinend wischte ich ihr die Tränen weg. "Was mit mir passiert, ist mir egal, solange du nicht in Gefahr bist." Ich legte meine Stirn an ihre. "Wenn dir etwas passiert, dass könnte ich mir niemals verzeihen. Darum würde und werde ich dich immer mit meinem Leben beschützen, ganz egal was auch mit mir dabei passieren mag." Ihre Augen weiteten sich bei meinen Worten. Ich war versucht, sie zu küssen, unsere Lippen trennten nur wenige Zentimeter. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, wie wir uns so gegenüber saßen, aber das Piepen meines Ringes holte mich in die Wirklichkeit zurück. "Ich muss gehen!" Ich löste mich von ihr, kletterte aufs Fensterbrett, um zu gehen. Marinette hielt mich fest. "Du kannst nicht gehen! Ich habe so viele Fragen an dich und..." Mit einem Kuss brachte ich sie zum Schweigen. Ihre Augen waren erst vor Überraschung geweitet, aber dann sanken ihre Lider bis ihre Augen sich komplett schlossen und sie auf den Kuss einging. Ihr Griff um meine Hand wurde lockerer. Ihre Beine gaben nach. Ich stützte sie, sie schlang ihre Arme um meinen Hals und ich trug sie - ohne den Kuss zu unterbrechen - zur nächsten Sitzgelegenheit, um sie dort abzusetzen. Ungewollt löste ich den Kuss und verschwand aus dem Fenster. Es war höchste Zeit.

Was lange währt wird endlich gut!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt