Überraschung

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Das schlechte Gewissen übermannte mich. Nichts ließ mich an meinen eigenen Worten von damals zweifeln. Aber warum hatte ich das gesagt? Chat Noir muss es ja wirklich sehr verletzt haben...
Halt Moment... Ich darf mich nicht fertig machen. Am Ende ist meine Sorge total unbegründet. Aber ich muss nochmal mit Chat Noir sprechen. Bloß wie kam ich an ihn ran?
"Marinette? Bist du wach?" Es klopte und die Stimme meines Cousins drang durch die Tür. Gaston war da. "Ja, komm' rein!" Die Tür ging auf und Gaston trat ein, zusammen mit... "Sebastien?" "Überraschung!", grinste er verlegen und trat auch ein. Das war wirklich eine Überraschung. "Wie kommst du denn hier her, Sebastien?" "Ich hab dir doch vor kurzem erzählt, dass ich jemanden dein altes Zimmer untervermietet hab' - weil du ja nur noch selten bei uns bist, Cousinchen. - Tja, er ist der Untermieter." Na das nenne ich doch mal Zufall. "Oh.", das war ja doch schon etwas peinlich. In dem Zimmer waren doch noch... "Gaston, du hast doch hoffentlich vorher alles von mir weggeräumt oder?" Mit hochrotem Kopf sah ich zwischen Gaston und Sebastien hin und her. "Also..." Gaston lächelte verlegen. "Er hat meine Unterwäsche gesehen?", rief ich peinlich berührt. Ich konnte Sebastien nicht ansehen, so peinlich war mir das. "Nein, nein. Ich hab nichts gesehen. Wir haben komplett zugeklebte Kartons in den Keller getragen." Beruhigte er mich und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich sah ihn an, er lächelte freundlich. In seinen braunen Augen wollte ich am liebsten versinken. "Hrm, hrm!", reusperte Gaston sich. "Ich will euch ja nicht beim Turteln unterbrechen, aber ich würde dann gerne erst Mal heimfahren wollen." Erschrocken fuhren wir auseinander. "Wer turtelt denn hier?", fragten wir beide gleichzeitig. Wir sahen uns an und sahen gleich wieder weg. Dann lachten wir beide.

Marinette war wirklich immer noch genauso süß wie damals, wenn ihr etwas peinlich war. Zum Glück konnte ich sie schnell ablenken. Peinlich war es mir aber dennoch, schließlich hatte ich vor 2 Tagen zusammen mit Gaston ihre Sachen ausgeräumt. Das durfte sie aber nie wissen.
Im Auto - wir saßen beide hinten - schwiegen wir uns an und sahen aus dem jeweiligen Fenster. Zufällig berührten wir uns und sahen uns wieder an. Sagen taten wir aber immer noch nichts. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Gaston uns im Rückspiegel beobachtete und mit den Augen rollte. Meine Wangen färbten sich rot.
Bei Gaston in der Wohnung setzten wir uns an den Tisch und tranken einen Tee. "Sebastien, was sind das für Verletzungen?", fragte Marinette plötzlich. "Wie? Das?", zog ich meine Hemdsärmel beim Sprechen beiläufig runter, "Das ist gar nichts.", wehrte ich ab. "Au!" Sie fasste nach meinem Arm. "Marinette, der liebe Sebastien ist genau so ein Tollpatsch wie du. Ist gestern in einen Rosenbusch gefallen." "Einen Rosenbusch... Mhh?" Warum sah sie mich so skeptisch an?

Was lange währt wird endlich gut!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt