Aufgewacht!

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Ich wurde dadurch wach, dass Plagg mich, mitten in der Nacht nach Käse fragte. Müde rieb ich mir die Augen. "Plagg, was ist denn los?", fragte ich verschlafen. "Ich hab Hunger. Du vergisst mich total.", meinte er vorwurfsvoll. "Nicht so laut!", zischte ich. "Außerdem hab' ich dir... Oh!" "Ja oh! Wolltest du mich verhungern lassen?" Schmerzlich wurde mir bewusst, dass ich ihm wirklich das letzte mal am Tag davor Käse gegeben hatte. "Ok! Du gehst in den Schrank! Ich hole dir deinen dämlichen Stinkekäse."
Leise schlich ich nach unten in die Küche, holte 3 Packen Camembert raus, "Das müsste für den kleinen Vielfraß erst mal reichen, um ihn ruhig zu stellen." und schlich wieder nach oben in Mari's Zimmer. Die 3 Packungen legte ich in den Schrank und kurz darauf vernahm ich ein Schmatzen. Dann setzte ich mich auf meine Matratze neben Mari's Bett, nahm den, inzwischen trockenen, Lappen von ihrer Stirn, tauchte diesen ins kalte Nass und platzierte ihn wieder an der gleichen Stelle. Sie war unruhig, ihr Gesicht war leicht schmerzlich verzerrt und sie warf sich öfter hin und her. Ich wollte ihr helfen, aber wie? Wenn ich eine Möglichkeit wüsste, sie von ihren Alpträumen zu befreien, ich würde es auf der Stelle tun.
Plötzlich wäre sie beinahe vom Bett gerollt und glücklicherweise saß ich genau da um sie aufzufangen. Sie landete in meinem Schoß. Was träumte sie bitte? "...Chat Noir.", war alles was ich verstand. Träumte sie etwa von mir?
Kurz hielt sie inne, war ganz ruhig - doch dann streckte sie ihre Hand aus. "Nein! Chat komm zurück! Bitte!", rief sie verzweifelt. Sie wurde wieder unruhig und ich schlang meine Arme um sie, wollte sie beruhigen. Doch das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie setzte sich mit aller Kraft zur Wehr, trat und schlug um sich. "Mari!", versuchte ich auf sie einzureden. "Mari, beruhige dich! Alles wird gut!" Sie wehrte sich weiter. "Du musst aufwachen! Ich bin es, Sebastien." Ich drang nicht wirklich zu ihr durch und glaubte schon zu verzweifeln. Irgendwann sackte sie weinend in meinen Armen zusammen. Sie schluchzte laut. Ich zog sie noch näher zu mir, hob ihr Kinn an und küsste sie. *Bitte Prinzessin, wach wieder auf!* Sie öffnete die Augen, wahrscheinlich vor Schreck, und blickte mich an. Sie erkannte mich. "Sebastien?", hauchte sie. "Endlich, du bist wach!", rief ich bloß erleichtert aus. Sie drückte sich an meine Brust und krallte ihre Finger in mein Shirt. Ihr Körper zitterte vor Angst. Sanft streichelte ich sie. "Alles wird wieder gut! Das war nur ein Alptraum.", redete ich ruhig auf sie ein. "Das war alles so real. Und Chat, er..." Ich drückte sie an mich und strich ihr vorsichtig über Kopf und Rücken. "Chuuuut! Was immer du geträumt hast... Es ist nicht real. Und Chat wird immer da sein um dich vor allem und jeden zu beschützen. Das kannst du mir glauben." Erneut wurde ihr Körper durch einen Schluchzer geschüttelt.
Ich saß garantiert eine Stunde oder länger so im Schneidersitz ans Bett gelehnt da und hielt Mari im Arm. Und ich genoss jede Sekunde.
Bald wurde ihre Atmung gleichmäßiger.
Als ich merkte, dass sie eingeschlafen war, stand ich auf und wollte sie ins Bett legen. Kaum abgelegt, öffnete sie langsam die Augen und meinte: "Kannst du bitte bei mir bleiben?" Ich hockte mich ans Bett und meinte: "Ich bleibe bei dir. Ich geh' nicht weg." Zur Bestätigung nahm ich ihre Hand und hielt sie fest. "Ich hab' Angst und mir ist kalt." Beruhigend strich ich ihr über Kopf und Wange. "Alles ist gut! Versuch' nicht mehr dran zu denken und schlaf'." Ich deckte sie noch mal richtig zu, damit sie nicht weiter fror. "Das geht nicht. Es war so schrecklich. Ich will das nicht noch mal sehen." "Marinette, du musst aber schlafen, damit du wieder gesund wirst." Sie schüttelte den Kopf. Was hatte sie nur geträumt, dass sie so eine Angst hatte? "Eben hast du doch auch kurz geschlafen. Es tut mir leid, dass ich nicht vorsichtiger war und dich geweckt habe." "Weil ich mich sicher gefühlt habe.", meinte sie und lächelte mich kurz an. *I...in meinen Armen fühlte sie sich sicher?* Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen, das spürte ich. "So...soll ich m...mich zu dir legen?", fragte ich vorsichtig. Sie nickte. Also legte ich mich mit zu ihr unter die Decke. Sofort kuschelte sie sich an mich. Ich wurde gleich noch eine Spur röter im Gesicht. "Merci, Sebastien!", flüsterte sie und schloss die Augen. Ich legte einen Arm um sie. Schon bald war sie tief und fest eingeschlafen. "Ich werde dich immer beschützen, und wenn es nur Alpträume sind, vor denen ich dich bewahren muss.", grinste ich leicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Den Rest der Nacht gab es keine Zwischenfälle mehr. So konnte ich beruhigt auch bald die Augen schließen.

Wenn irgendwem ein besserer Titel einfällt, sagt bescheid. Bei Kapitel Titeln bin ich immer so unkreativ XDq

Was lange währt wird endlich gut!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt