Kapitel 1

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Kapitel 1:

„Jasmin kommst du endlich?! Wir müssen zum Flughafen, das Flugzeug wartet nicht auf dich!"
Ja das war meine liebe Schwester mit der ich jetzt 2 Wochen London genießen durfte. Sie hatte schon alles bis ins kleinste Details geplant. Zuerst fuhren wir in unser Hotel, danach fuhren wir mit einer Reisegruppe mit die sich in unserem Hotel traf. Wie ich mich jetzt schon freue.. 2 Wochen lang 9 Stunden pro Tag mit meiner Schwester und 30 Rentnern durch London touren, Juhu!

„Jasmin hast du alles?" Meine Schwester riss mich aus meinen Gedanken. „Ja ich hab alles und du?" antwortete ich zickig. „Sei nicht so frech zu deiner Schwester" Ja mit 18 konnte man doch nicht tun und lassen was man wollte, meine Mutter versuchte mich noch zu überreden etwas zu essen doch ich hatte keinen Hunger. Ich würde in 2 Stunden das erste Mal in einem Flugzeug sitzen und das quasi alleine, meine Schwester zählte eigentlich nicht.

Als wir im Auto saßen hatte meine Schwester schon wieder diesen blöden Reiseführer in der Hand den sie sich extra für unsere tolle Reise gekauft hatte.

Am Flughafen angekommen verabschiedete ich mich von meinen Eltern mit einer Umarmung und mit einem kurzen Händedruck von dem Freund meiner Schwester. Jessi brach fast in Tränen aus als ihr klar wurde dass sie ihren wundervollen Torben jetzt 2 ganz Wochen nicht sehen würde. „Du kannst ja hier bleiben und ich fliege alleine, ich kann auch alleine mit dieser Reisegruppe mitgehen" versuchte ich sie umzustimmen, doch keine Chance. „Ich schaffe das schon, 2 Wochen sind ja auch nicht die Welt. Wir sehen uns in 2 Wochen wieder mein Schatz!" verabschiedete meine Schwester sich von Torben. Er gab ihr noch einen Kuss und dann war er auch schon weg. Komischer Typ wenn ihr mich fragt, aber mich fragt ja keiner. Meine Schwester gab jetzt auch noch meinen Eltern einen Kuss und wir liefen los. Meine Eltern riefen noch: „Passt auf euch auf und kommt heile wieder!" Jaja meine Mutter eben, macht sich viel zu große Sorgen um ihre mittlerweile beide volljährigen Kinder.

Als wir endlich unser Gepäck abgegeben hatten und im Flieger saßen wurde ich schon etwas nervös, doch meine Schwester war wieder so in ihren Reiseführer vertieft dass sie das gar nicht mitbekam. Zu meiner rechten saß noch ein Junge, der ungefähr in meinem Alter sein musste und gar nicht so schlecht aussah. „Na dein erstes Mal?" fragte er mich als er meinen Blick auffing. „Ja" kam es aus meinem Mund und ich wurde rot. Na toll der erste Engländer war schonmal da und ich musste mich natürlich gleich blamieren und ihn die ganze Zeit anstarren. „So schlimm ist es nicht, ich hatte das erste Mal auch ziemlich schiss." Er sprach einfach weiter, als ob er nicht gesehen hätte, dass ich knallrot geworden bin. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, aber gut dass ich in Englisch so gut war sonst würde ich vermutlich kein Wort von dem verstehen was der Typ mir gerade erzählt. „Willst du auch nach London?" fragte ich ihn. Natürlich wollte er auch nach London, er saß ja schließlich in dem Flugzeug was dort hin flog. „Nein eigentlich wollte ich nach Sydney. Ist das nicht der Flieger nach Sydney?" fragte er mit gespieltem Schock. Na toll, lustig fand er sich auch noch, das kann ja ein toller Flug werden. „Ich bin Harry und darf ich deinen Namen wissen?" „Jasmin" gab ich kleinlaut von mir. Und dann hörte ich die Anweisungen der Stewardess und ich hatte hoffentlich erstmal meine Ruhe vor dem Clown neben mir. Als das Flugzeug startete schaute ich noch einmal aus dem Fenster und flüsterte „Tschüss Hamburg und Hallo London." Die schlimmsten 2 Wochen meines Lebens begannen.

Als wir in der Luft waren meldete sich wieder mein Sitznachbar. „Hast du auch Hunger? Ich könnte für dich auch etwas bestellen." Ich sah ihn an mit einem Blick der ihn wahrscheinlich hätte töten können doch er sagte nur „ Gut dann nehme nur ich etwas und du erzählst mir was du in Hamburg machst und was du in London willst" Er grinste mich an und zum Vorschein kamen 2 süße Grübchen. Nein nicht süß. Es waren einfach nur 2 Grübchen in seinem hübschen Gesicht. Na toll, eigentlich sollte ich nicht so denken da ich gerade eine tränenreiche Trennung hinter mir habe und ich mir geschworen habe mich nie wieder in jemanden zu verlieben und jetzt saß ich hier und sah mir diese Grübchen von diesem Möchtegern Clown an. „Halloho? Erde an Jasmin!" Er wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum. „Was soll der Mist?" fragte ich ihn mit grimmiger Miene. „Ich habe gefragt was du in Hamburg machst!" „Warum sollte ich dir das sagen? Wir kennen uns doch gar nicht!" Er schaute mich verdutzt an und man konnte es förmlich in seinem Kopf klicken hören. „Du weißt wirklich nicht wer ich bin oder?" „Nein Mr Charming. Sollte ich etwa?" Er schüttelte den Kopf und wieder kamen diese Grübchen zum Vorschein und ich lies mich dann doch erweichen. „Okay ich lebe in Hamburg, habe vor 2 Wochen mein Abi bestanden und bin vor 4 Monaten 18 geworden und darf jetzt endlich mein Geburtstagsgeschenk einlösen." ich deutete auf meine Schwester, die jetzt Kopfhörer im Ohr hatte und mich nicht hören konnte. „Ich darf 2 Wochen 'Urlaub'" ich setzte das Wort extra in Gänsefüßchen „mit meiner Schwester in London machen. Und jetzt bist du dran!" grinste ich ihn an.

„Okay, aber zuerst hätte ich noch eine Frage. Urlaub?" fragte er mich und setzte das Wort auch in Gänsefüßchen. Ich musste ein wenig lachen. „Meine Schwester hat uns eine Reisegruppe organisiert, also jeden Tag mit Leuten die meine Großeltern sein könnten rumtouren."

„Das klingt doch spannend." meinte er und musste grinsen. „Ja sehr spannend und was ist mit dir?" „Was soll denn mit mir sein?" „Ich meine was du in Hamburg gemacht hast und was du jetzt in London willst!" Man was stimmte nicht mit diesem Kerl?! Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn irgendwo schon einmal gesehen hatte. „Ich ähm habe einen Onkel besucht und jetzt geht es wieder ab nach Hause." Das war es schon?! Und ich hatte ihm fast mein halbes Leben erzählt, aber ich war zu müde um ihn weiter auszufragen, da er gerade sein Essen bekam nutzte ich die Gelegenheit und steckte mir wie meine Schwester Kopfhörer ins Ohr und schon war ich im Land der Träume.

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