16. Donnerstag Abend/Freitag

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Jasmin POV

Ich verabschiedete mich von Ali und ging Richtung Hotel. Im Hotel angekommen war unser Zimmer leer, ich sah auf die Uhr. 8 Uhr, eigentlich müsste meine Schwester doch schon wieder hier sein. Ich beschloss erstmal zu duschen und dann schlafen zu gehen. Ich ging ins Bad, zog mich aus und stieg unter die Dusche. Gott tat das gut. Nach einer halben Stunde ging ich dann aus der Dusche und zog mir Boxershorts und ein weißes Top an. Ich ging zurück ins Schlafzimmer und sah, dass auf dem Nachttisch ein Zettel lag.

Hey Jasmin. Habe heute Abend was vor, könnte spät werden. Mach dir keine Sorgen

Jessi xx

Sie hat was vor? Hat sie ein Date? Aber eigentlich hat sie doch ihren tollen Freund Torben oder nicht? Wie auch immer. Ihre Sache, nicht meine. Ich legte mich ins Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf. Ich träumte von den Jungs. Ich traf sie in der Stadt, sie taten so als ob sie mich nicht kannten. Harry machte mit irgendeinem blonden Model rum und warf mir zwischendurch einen Blick zu und grinste gehässig. Er wollte mich eifersüchtig machen, das spürte ich. Die Eifersucht war da, aber mit ihr noch etwas anderes. Schmerz. Und der Schmerz wurde dadurch vergrößert, dass Niall plötzlich vor mir stand und mich anschrie: „Wie konntest du nur? Du warst nie meine Schwester. Ich hasse dich!“ ich brach in Tränen aus und brach zusammen. Die anderen warfen mir nur einen missbilligenden Blick zu. Ich weinte. Ich lag mitten auf der Straße und weinte. Allein gelassen von allen. Keiner kam mir zu Hilfe. Und die Jungs? Die zeigten auf mich und lachten mich einfach nur aus.

Ich schreckte hoch, ich weinte und war schweißgebadet. Ich atmete ein paar Mal tief durch und sah mich um. Meine Schwester war noch immer nicht wieder da und jetzt weiß ich auch was mich geweckt hatte. Ein Klopfen an der Tür und jemand rief: „Zimmerservice!“ Ich wischte mir noch einmal die Tränen aus dem Gesicht und sah in den Spiegel. Ich war total blass, hatte rote Augen und meine Haare standen in alle Richtungen ab. Sollte ich mich noch ein wenig frisch machen? Doch es klopfte schon wieder an der Tür. „Komme ja schon!“ rief ich genervt. Dann hat sich das ja mit dem frisch machen erledigt. Ich schlenderte zur Tür und riss diese auf. „Was?“ rief ich genervt, doch als ich sah wer da vor mir stand verstummte ich sofort und die Wut verpufft sofort. „Oh mein Gott. Wie siehst du denn aus? Komm her. Lass dich drücken!“ Mit dieser Person hätte ich am aller wenigsten gerechnet. Ich hatte sogar eher mit Niall gerechnet, aber nicht mit ihr.

Eleanor.

Ich sah sie einfach nur an. Ich bekam kein Wort raus. Das merkte sie wohl, denn sie fing an zu reden. „Können wir vielleicht erstmal rein kommen?“ Ich holte tief Luft und versuchte zu sprechen, doch ich bekam nur ein Wort raus: „Ja.“ Ich drehte mich um, ging auf mein Bett zu und ließ mich mit dem Gesicht auf mein Kissen fallen. Die Tränen liefen schon längst meine Wangen runter. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, doch dadurch flossen die Tränen noch stärker. Ich spürte wie sich jemand neben mich auf das Bett setzte und mir über den Rücken strich. „Sie hassen mich alle. Er am aller meisten. Ich habe alles kaputt gemacht, wie immer. Ich wollte das nicht. Ich war so blöd. Wie konnte ich nur so blöd sein?!“ nuschelte ich in mein Kissen. „Jasmin..“ „Nein. Du brauchst mir gar nichts schön reden.“ Ich setzte mich auf und sah sie mit verheulten Augen an. „Ich hab es versaut und werde es auch nie wieder gut machen können. Man, ich liebe diese fünf Idioten irgendwie..“ flüsterte ich am Ende. El sah mich mitleidig an und nickte dann Richtung Tür. Ich sah zur Tür und wen musste ich sehen?! Da standen sie alle in einer schönen Reihe vor der Tür. „Idioten?“ harkte Zayn nach.

Da saß ich nun, mit verheultem Gesicht und offenem Mund. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass sie dort wirklich standen. Ich drehte mich kurz zu El. „Kneif mich mal bitte.“ Sie tat wie ihr geheißen und kniff mir in den Oberarm. „Autsch!“ rief ich, hielt mir den Arm und funkelte El böse an. „Hey, du wolltest doch gekniffen werden.“ Sagte sie unschuldig und zuckte mit den Schultern. Darauf fiel mir leider nichts mehr ein und ich drehte meinen Kopf wieder zur Tür. „Du siehst sie aber auch, oder?“ „Ja tue ich. Mensch Jasmin, gib dir ‘nen Ruck.“ Sagte El und wirkte leicht genervt. Hatte die ihre Tage oder was? Okay, dann gib dir mal einen Ruck Jasmin. Ich nahm all meinen Mut zusammen, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ging Richtung Tür. „Habt ihr mein Handy dabei?“ fragte ich, mit etwas brüchiger Stimme, und musterte sie der Reihe nach. Okay damit hatten sie jetzt nicht gerechnet. Sie standen alle mit offenem Mund vor mir und hinter mir hörte ich nur ein räuspern. Okay, El hatte definitiv ihre Tage. Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust, als ich mich wieder den Jungs zuwandte. „Also?“ sagte ich nun etwas genervt, Els Laune war ein wenig ansteckend. Die Jungs starrten mich noch immer mit großen Augen an und als niemand etwas sagte meldete sich wieder El zu Wort. „Wolltet ihr Jasmin nicht was sagen?“ fragte sie und sah jeden eindringlich an, bis ihr Blick bei Niall hängen blieb. Da noch immer niemand Anstalten machte etwas zu sagen übernahm ich das Wort. „Wenn ihr mir nichts zu sagen habt und meine Sachen nicht dabei habt könntet ihr dann freundlicherweise wieder gehen?“ „Deine Sachen sind hier.“ Sagte Harry und reichte mir meine Jacke und mein Handy, ohne mich anzusehen. „Danke.“ Nuschelte ich, nahm meine Sachen und ging auf mein Bett zu. Ich setzte mich, mit dem Rücken zu den Jungs, auf mein Bett und atmete einmal tief ein und wieder aus. Jetzt nicht die Kontrolle verlieren. Reiß dich zusammen. Ich war drauf und dran gewesen den Jung um den Hals zu fallen, aber das konnte ich einfach nicht. Sie waren sauer auf mich, zu Recht. El nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken. „Du weißt, dass du irgendwann mit ihnen reden musst! Sie gehen nicht eher weg.“ Flüsterte sie mir zu und holte mich damit aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht gemerkt wie mir die Tränen meine Wangen runter liefen und versuchte diese weg zu wischen, doch erfolglos. Es kamen immer wieder neue Tränen, sie wollten einfach nicht aufhören zu fließen. Ich saß im Schneidersitzt, am Rand meines Bettes, in Els Armen und heulte ihr komplettes Top voll. „El.. Dein ich heule dein ganzen Oberteil voll..“ schluchzte ich. „Keine Sorge, ist nicht mein einziges.“ Versuchte sie mich zum Lachen zu bringen, doch es brachte nichts, also stand ich auf und ging ins Bad. Ich schloss die Tür ab, lehnte mich an diese und rutschte auf den Boden herunter. Und wieder rannte ich vor meinen Problemen weg. Ich hörte Gemurmel auf der anderen Seite der Tür, konnte jedoch nicht verstehen was sie sagten. Eigentlich konnte ich es mir doch denken..

Ich war das dumme Mädchen was immer alles kaputt macht und immer weg läuft, aber heute nicht. Ab heute laufe ich nicht mehr vor meinen Problemen weg, ich stellte mich meinen Problemen und löse sie. Ich stand auf kämmte mir meine Haare einmal durch und wusch mir schnell mein Gesicht. Die Augenringe verschwanden zwar kein bisschen, allerdings hatte ich jetzt nicht mehr ganz so geschwollene Augen. Ich suchte im Bad nach etwas Make-up für meine Augenringe, konnte aber leider keins finden. Was soll’s, die Augenringe passen gut zu meinen Boxershorts, also machte ich mich auf den Weg zur Tür und griff nach der Klinke. Und da blieb meine Hand auch liegen. Stelle dich deinen Problemen, leichter gesagt als getan.

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