Story of my life!

78. Fettnäpfchen Tattoos & Einhörner

Jasmins POV.:

Ich hatte auch ein Händchen für Fettnäpfchen. Und dann musste ich natürlich auch noch eine Arschbombe darein machen. Typisch Jasmin. Eigentlich war Anne super nett, trotzdem war mir diese Unterwäschen-Aktion unglaublich peinlich. Allerdings beschäftigte mich auch etwas was Harry gesagt hatte.

"Sie hat meine Freundinnen schon in ganz anderen Situationen kennengelernt."

Was meinte er damit?

Und welche Art von Freundinnen meinte er?

Sollte ich ihn fragen? Vielleicht, aber wahrscheinlich würde ich es doch nicht tun, da ich einfach zu viel Angst vor der Wahrheit hatte.

War ich nur ein weiteres Flittchen, das er herum bekommen wollte?!

Ein weiterer Name auf einer Liste, die eigentlich gar nicht existierte?!

Ich konnte mir keine weiteren Gedanken darüber machen, denn mein Magen meldete sich. Er hatte Hunger. Ganz richtig. Er, nicht ich. Eigentlich wollte ich nichts Essen. Ich durfte nicht.

Allerdings entschied ich mich dann dazu etwas zu kochen. Für die anderen. Vielleicht würde Anne dann vergessen, dass ich ihr das erste Mal in Unterwäsche begegnet war.

Ohne ein Wort stand ich auf und wollte in die Küche, als ich meinen Namen hörte. Sofort drehte ich mich um, um zu schauen wer meinen Namen gesagt hatte.. Harry. Natürlich.

"Wo willst du hin?" fragte er mit gerunzelter Stirn.

"Ihr habt doch bestimmt Hunger, oder?" lächelte ich in die Runde und sofort hatte ich jemanden auf meiner Seite. Nialls Augen strahlten und sein Lächeln zog sich durch sein komplettes Gesicht. Auch Gemma fing an zu strahlen. "Jaaa. Jasmin du bist die Beste." strahlte Niall weiter und kam auf mich zu, um mich über die Schulter zu schmeißen. Natürlich quietschte ich auf und spürte wie mein T-Shirt ein Stück hoch rutschte. Nun hatte man freie Sicht auf meinen Rücken. Da meine Haare ebenfalls nach unten hingen hatte man eine gute Sicht auf meinen Nacken. Und mein Tattoo. Schnell legte ich meine Hände in den Nacken. Warum wusste ich auch nicht wirklich. Eigentlich konnte es mir egal sein, wenn die Jungs es sahen. Vielleicht hatten sie es auch gar nicht gesehen. Warum machte ich mir überhaupt solche Gedanken?!

"Du hast ein Tattoo?" hörte ich Louis und schaute, so gut es ging, nach oben. Die Jungs starrten mich ungläubig an. "Das hätte ich jetzt nicht erwartet." meinte auch Zayn. Niall schien davon überhaupt gar nichts mitbekommen zu haben, denn er lief einfach weiter, ohne auf die Kommentare der anderen zu achten.

"Niall! Verdammt, jetzt bleib doch mal stehen." rief Louis und kam auf uns zu. "Nein, Niall. Lauf! Bitte!" flehte ich ihn an und er lief tatsächlich weiter. "Niall!" "Nein, Louis! Ich habe Hunger!" Na toll. Das war also der Grund. Er hatte einfach nur Hunger. Er wollte mich nicht vor Louis retten. In der Küche stellte Niall mich wieder auf meine Füße und ich legte meinen Kopf in den Nacken, um ihm ins Gesicht zu schauen. "Was genau erwartest du jetzt von mir?" erwartungsvoll sah ich ihn an. "Ich hatte gedacht du kochst." gab er kleinlaut von sich und sah überall hin, nur nicht in mein Gesicht.

"Was möchtest du denn essen?" fragte ich ihn, doch ihm gelang es nicht zu antworten. "Was war das da in deinem Nacken?" rief Louis und wollte meine Haare zur Seite schieben. Allerdings drehte ich mich rechtzeitig um. "Ein Regenbogen pupsendes Einhorn." Gab ich trocken von mir und sah ihn gelangweilt an. "Jetzt ehrlich?" "Wirklich, Louis? Traust du mir das wirklich zu?" "Bis eben habe ich dir nicht zugetraut, dass du überhaupt ein Tattoo hast und siehe da. Ein Tattoo erscheint in deinem Nacken." Flötete er. "Es ist kein Einhorn." lies ich ihn wissen und ging zum Kühlschrank. Darin befand sich gähnende Leere. Na toll. Leider hatte ich überhaupt keine Lust einkaufen zu fahren.

"Looooouuuuu?!" flötete ich und setzte mein strahlendstes Lächeln auf. Man konnte Louis die Verwirrung ansehen. Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und musterte mich. Man konnte quasi das Fragezeichen in seinem Gesicht sehen. "Was willst du?" fragte er ein wenig harsch, doch das störte mich keinesfalls. "Du hast mich doch gerne oder?" "Das kommt drauf an was du von mir willst." "Nur eine winzige Winzigkeit." meinte ich und klimperte mit den Wimpern. "Jasmin! Versuchst du gerade mit mir zu flirten? Ich habe eine wunderbare Freundin, die ich über alles liebe und du solltest eigentlich.." schrie er rum, doch Niall hielt ihm den Mund zu. "Noch ein falsches Wort und er dreht dir den Hals um." zischte er Louis zu und schon standen Harry und Eleanor in der Küche. Hätte ich mir eigentlich denken können, nach Louis' Geschrei vor 2 Sekunden.

"Du flirtest mit meinem Freund?" wollte El von mir wissen. Ich wusste nicht ob sie es ernst meinte oder nicht. Ihr Blick zeigte keine einzige Emotion. "Quatsch. Ich.." und in dem Moment begegnete ich Harrys Blick, der mein Herz zum aussetzen brachte.

Trauer. Wut. Verwirrung. Enttäuschung. Missverständnis.

So viele Emotionen, die mir die Sprache verschlagen. Bei jedem anderen wäre es mir egal gewesen. Doch bei Harry. In seinem Blick lag so viel Verletzlichkeit und daran war ich Schuld.

"Aber.. aber.." erst denken, dann reden. Leider konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. In meinem Kopf herrschte das reinste Chaos. Könnte vielleicht auch noch an dem Loch in meinem Kopf liegen, aber der Ausschlag gebende Punkt war Harry.

Jetzt musste ich unbedingt einen klaren Kopf bewahren und meine Gedanken ordnen. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.

"Wag es ja nicht jetzt umzukippen. Ich habe nämlich Hunger." hörte ich Niall, doch beachtete ihn nicht. Nach ein paar Minuten öffnete ich meine Augen wieder und sah El an.

"Pass auf." Sie zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. "Niall hat Hunger. Ich wollte kochen. Im Kühlschrank herrscht gähnende Leere. Ich habe keine Lust einzukaufen. Da dachte ich, wenn ich nett zu Louis bin dann geht er einkaufen. Aber ich habe definitiv nicht mit ihm geflirtet. Er ist wie mein Bruder verdammt." es Verletzte mich schon, dass sie mir so wenig vertrauten. Da ich keine Antwort bekam drehte ich mich zu Niall um.

"Komm. Wir gehen einkaufen." schnaupte ich und zog ihn in den Flur. Dort zogen wir uns schnell Schuhe an und verschwanden durch die Haustür. Im Auto lies ich dann erstmal Dampf ab.

"Ist das wirklich deren Ernst? Sehe ich so aus als hätte ich es nötig mit Louis zu flirten? Sowas trauen Sie mir zu? El ist eine Freundin, da mache ich mich doch nicht an ihren Freund ran. Fühlt sich wirklich toll an, dass meine Freunde mir so sehr Vertrauen." Schrie ich rum und schlug auf das Armaturenbrett vor mir. "Beruhig dich Jasmin. Sonst löst du gleich noch den Airbag aus." versuchte Niall mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Die ganze Zeit über regte ich mich auf und schimpfte vor mich hin, bis wir wieder in der Villa waren. In der Küche knallte ich dann die vollen Tüten auf die Arbeitsplatte. Meine Laune war noch immer im Keller. Vielleicht würde sie sich durch das Kochen etwas verbessern. Zuerst holte ich einen Topf aus dem Schrank, ein Holzbrett, ein Wiegemesser und zwei Zwiebeln. Den Topf heizte ich schon einmal vor und Schnitt dann die Zwiebeln klein. Diese warf ich in den Topf um sie anzubraten.

Bin ich wirklich so ein schrecklicher Mensch, dass man so schlecht von mir dachte?! Was hatte ich getan, dass man mir so misstraute?! Immer versuche ich es allen Recht zu machen. Immer denke ich zuerst an die anderen. Und wenn ich einmal an mich denke, dann bin ich sofort die Böse. Das ist doch zum Mäuse melken. Nie kann ich es jemandem recht machen. Ich versuche es immer wieder, doch ich machte immer alles falsch.

"Es tut mir leid." ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich die sanfte Stimme neben mir hörte. Mein Kopf drehte sich nach links und ich sah direkt in die Augen meines Nebenmannes. Dort stand..