94. Kleine Auszeit

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Jasmins POV.:

Okay, Liams Geburtstag. Am Freitag. Heute ist Dienstag. Knapp zwei Tage Zeit um ein Geschenk zu besorgen. Da hätte ja auch mal einer früher was sagen können. Was soll ich ihm bitte schenken? Einem fast Fremden.
Da konnte nur einer helfen.
Google.
Schnell holte ich meinen Laptop hervor und startete ihn.
Liebt Batman.
Liebt alles was mit Disney zu tun hat.
Mag keine Löffel.
Die Klischees, die ich auch schon von den Jungs gehört habe. Vielleicht sollte ich Liam mal selbst kennenlernen. Also so richtig.
Ohne groß darüber nachzudenken, ging ich rüber zu Liam und Danis Zimmer. Noch bevor ich die Tür ganz geöffnet hatte, knallte ich sie auch schon wieder zu.
Das Bild vom letzten Mal erschien in meinem Kopf. Das war kein schönes Bild. Doch dieses war auch nicht viel besser. Zwar lagen sie unter der Decke, doch die Bewegungen und die Geräusche waren ziemlich eindeutig. Morgensex.
"Oh Gott. Wieso immer ich?!" Seufzte ich. In der Küche standen Harry und Niall. Zayn war vermutlich duschen gegangen.
Harry und Niall schienen in eine Diskussion verwickelt zu sein, doch als sie mich bemerkten verstummten sie auf der Stelle.
"Hey. Was gibt's?" Grinste Niall und kam auf mich zu, um mich in eine Horan-Hug zu ziehen. Unglaublich. Man spürte förmlich die Liebe, die er in jede einzelne Umarmung steckte.
"Ich gehe definitiv nie wieder in Liams Zimmer, wenn Dani mit ihm da drin ist." nuschelte ich gegen seine nackte Brust. Jaa, heute liefen sie alle nur in Boxershorts durch die Gegend. Damit hatte ich allerdings, ehrlich gesagt, überhaupt kein problem.
Belustigt schob Niall mich von sich. "Das ist nicht dein Ernst? Schon wieder?" "Ja. Schon wieder. Richtig witzig. Haha. Haben jetzt alle gelacht? Gut. Ich brauche Hilfe." Gab ich in einem Atemzug von mir.
"Die treiben es wirklich wie die Kanickel." Grinste Harry, doch diesen Kommentar ignorierte ich gekonnt. Eigentlich müssten wir zwei Mal in einem Zimmer eingesperrt werden, damit wir beim Reden nicht ständig unterbrochen werden. Aber ehrlich gesagt hatte ich da momentan wirklich keine Lust drauf. Ich musste ein Geschenk für Liam finden.
"Was kann ich Liam zum Geburtstag schenken?" Wand ich meine verzweifelte Frage an Niall. Dieser zuckte allerdings nur mit den Schultern. Tolle Hilfe, Niall. Wirklich. Augenverdrehend drehte ich mich zu Harry.
"Du 'ne Idee?" Fragte ich beiläufig und sah überall hin, nur nicht in seine Augen. Ich nahm ein seufzen vom ihm wahr und ich könnte mir genau vorstellen wie er sich durch seine wunderschönen braunen weichen Locken fuhr. "Mir egal." Gab er dann von sich und man hörte leiser werdende Schritte. Als ich aufblickte stand nur noch Niall in der Küche. Entschuldigend sah er mich an. "Er ist nur müde. Das.." "Verteidigst du ihn gerade? Das ist doch nicht wahr. Oh der arme kleine Harold hat zu wenig geschlafen. Halten wir alle zu ihm und machen zusammen Jasmin runter. Ihr seid wirklich tolle Freunde." Motzte ich Niall an, doch als ich in seine Augen sah Tat es mir sofort wieder leid. "Tut mir leid, Niall. Ich wollte nicht.." "Du hast auch nicht viel geschlafen oder?" Betrübt schüttelte ich den Kopf.
"Willst du drüber reden?" Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Ist nicht so wichtig. Aber danke." "Wofür genau bedankst du dich jetzt? Außerdem ist es wichtig, wenn es dich wach hält."

Ich hatte Niall nicht erzählt, dass Harry derjenige war der mich wach hielt. Ich müsste mit einer außenstehenden Person sprechen. Die weder Harry, noch mich kennt. Doch finde auf diesem Planeten mal jemanden, der One Direction nicht kennt.
Betrübt saß ich auf dem Dach des Hotels. Als ich raus wollte hatte ich irgendwie eine Tür zum Dach gefunden und hier war es wirklich ruhig und man konnte in Ruhe nachdenken. Leider kam bei meinen Gedanken nichts vernünftiges zu Stande. Frustriert schlug ich meine Faust auf den Boden. Bereute es jedoch sofort wieder. Ein Schmerz durchzuckte meine Hand. "Verdammt." schrie ich und wollte noch einmal den Boden verprügeln, als mein Gehirn sich meldete. Wenn meine Hand noch einmal den Boden berühren sollte, würde es noch mehr Schmerzen bedeuten und das wollte ich nun wirklich nicht.

Nach einer Ewigkeit, die sich nur wie Minuten anfühlten, machte ich mich wieder auf den Weg ins Zimmer, da es langsam etwas kühl wurde und ich anfing zu frieren. Als ich auf mein Handy blickte fiel mir auf, dass ich 5 Stunden hier oben verbracht hatte und gefühlte 3 Millionen Anrufe und Nachrichten hatte. Hauptsächlich von Niall. Ein paar von Liam. Einige von Zayn. Und sogar ein paar wenige von Louis und Harry.
Unten angekommen hörte ich schon ein paar aufgeregte Stimme in der Küche, also beschloss ich mich in die Küche zu begeben. Dort befanden sich Harry, Louis und Zayn. Alle drei wirkten irgendwie panisch und liefen ständig hin und her. Quatschten alle durcheinander. Keiner schien dem anderen wirklich zuzuhören. Zwischendurch telefonierten sie auch, mit Liam, Niall und Paul, so wie es sich anhörte.
Schnell schnappte ich mir einen Apfel und setzte mich auf die Arbeitsfläche der Küche, um die Jungs zu beobachten. Es war wirklich witzig Ihnen dabei zuzusehen wie sie sich gegenseitig verrückt machten. Aber süß war es irgendwie auch. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich solche Sorgen machen würden.
"Das hat doch keinen Sinn. Ich versuche sie nochmal zu erreichen. Louis du holst einen Stadtplan und Zayn ruf nochmal Liam an. Vielleicht haben sie inzwischen was." Entschied Harry und schon klingelte mein Handy. Ganz langsam drehten die drei sich zu mir um. Allen klappte gleichzeitig die Kinnlade herunter. Aber die erschreckendste Reaktion kam von Harry. Er schmiss sein Handy förmlich aus seiner Hand und kam auf mich zugerannt, um mich in eine feste Umarmung zu ziehen. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht." diesen Satz murmelte er immer wieder in mein Haar. Ich war so perplex von dieser Reaktion, sodass ich überhaupt nicht reagieren konnte. Ganz langsam löste Harry sich von mir und schob mich ganz sanft von sich weg, als ob ich zerbrechen könnte. Sein Gesichtsausdruck strahlte die pure Besorgnis aus und ihm liefen sogar vereinzelt Tränen über die Wangen. Sofort schnellte meine Hand nach oben und ich Strich ihm vorsichtig die Tränen von den Wangen. "Ich bin doch hier." flüsterte ich und meine Stimme war etwas belegt. Harry brachte ein minimales Lächeln über die Lippen, dieses verschwand jedoch schnell wieder als er mich auf einmal sauer anschaute. Doch bevor er etwas sagen konnte begann Zayn zu reden.
"Wie lange sitzt du hier Bitteschön schon?!"

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