Story of my life!

59. Was jetzt?!

Schon nach kürzer Zeit war Niall in meinem Arm eingeschlafen. Das war vielleicht das Beste. Harry und ich schauten den Film noch zu Ende. Eigentlich hatte ich bei diesem Film immer gute Laune und sang jedes Lied mit, aber momentan machte ich mir einfach nur Sorgen um Niall. Harry schaltete den Fernseher aus und wir starrten beide auf den schwarzen Bildschirm.

"Ich wusste nicht, dass ihn das so fertig macht." sagte Harry auf einmal und raufte sich die Haare.

"Ich hab gedacht er steckt das so weg und hört nicht auf sie." sagte er verzweifelt und seine Augen wurden wieder feucht.

"Was ist denn passiert?" fragte ich vorsichtig, doch Harry schüttelte nur den Kopf.

"Ich kann dir das nicht sagen. Verdammt. Wenn Niall es dir nicht sagt, dann kann ich es auch nicht." seufzte er und sah mich mitleidig an. Ich hasse es, wenn ich nicht weiß was los ist. Leicht lächelte ich Harry an. Ich konnte es ja verstehen. Es war Nialls Sache und das musste ich akzeptieren. Ich lehnte Niall etwas zurück, damit ich aufstehen konnte und bettete seinen Kopf vorsichtig auf die Couch.

Aus der Küche holte ich mir eine große Plastiktüte und Schmiss alle leeren Flaschen herein.

"Das musst du nicht." sagte Harry, doch ich bräuchte das jetzt. Jedes Mal wenn ich nervös war oder ich mir Sorgen machte, dann musste ich irgendwas tun und das Wohnzimmer sah aus wie ein Saustall.

"Ich weiß Harry." erwiderte ich. "Aber ich brauch das jetzt." erklärte ich ihm. Nach 15 Minuten sah das Wohnzimmer schon wieder ganz annehmbar aus. Ich stellte die Mülltüte an die Seite und schmiss mich neben Harry auf die Couch.

"Ich mache mir einfach Sorgen um ihn, Harry." sagte ich und Harry nickte.

"Ich mir doch auch, aber ich kann dir nichts sagen ohne seine Einwilligung." ich wollte gerade etwas erwidern, doch wurde durch die Haustür unterbrochen.

"Wir sind wieder daa!" kreischte Louis fröhlich durch das Haus und kam mit Liam ins Wohnzimmer. Sofort blieben beide stehen und starrten uns ungläubig an.

"Was ist los?" fragte Liam sofort und ließ wieder den Daddy raus hängen.

"Er meint er wäre unnütz und keiner will ihn." erklärte ich Liam leise und betrachtete Niall nachdenklich.

"Nicht schon wieder." sagte Liam und schüttelte traurig den Kopf.

"Ich dachte er wäre drüber hinweg und hört nicht mehr darauf." sagte Louis besorgt.

"Hab ich auch gedacht." meinte Harry besorgt. "Er ist noch nie so eskaliert..."

Ich überlegte die ganze Zeit was Niall so aus der Bahn werfen könnte und wie er darauf kommt, dass ihn keiner will. Hatte die Presse wieder irgendwas geschrieben? Aber darauf hörten die Jungs doch sonst auch nicht. Wie könnte man ihn denn wieder zu dem kleinen aufgeweckten Irren bekommen, der er eigentlich war. Mir schwirrten Tausend Sachen durch den Kopf, doch nichts davon war brauchbar. Das ist zum Mäuse melken.

"Er hat was?" schrie Liam aufgebracht, riss er mich damit aus den Gedanken und starrte ungläubig zu Niall rüber.

"Woher kennt er nur solche Wörter?" fragte er total entsetzt.

"Von Harry." Gab Louis nur trocken von sich. Sonst hätte Harry protestiert oder Niall hätte schallend gelacht. Doch nichts von beiden passierte. Es herrschte eine unangenehme Stille und keiner wusste was er tun oder sagen sollte. Wir sahen einfach nur alle besorgt zu Niall rüber und jeder war in seine Gedanken vertieft. So kannte ich die Jungs nicht und das zeigte mir, dass es wirklich Ernst ist. Nicht einmal Louis machte einen Witz und das musste schon etwas heißen.

"Was sollen wir jetzt machen?" brach Liam die Stille und schaute einmal in die Runde. Allerdings hatte niemand eine Idee und wir zuckten alle mit den Schultern.

"Wo ist eigentlich Zayn?" fragte ich die anderen. Harry zuckte nur mit den Schultern, aber Liam wusste natürlich genau Bescheid.

"Bei seiner Verlobten. Vielleicht bringt er sie später mit. Vielleicht hat einer von den beiden ja eine gute Idee." Ich hoffte es. Wir mussten irgendetwas unternehmen. Mein Blick schweifte durch das Wohnzimmer und blieb am Tisch hängen. Auf dem Tablet lag noch immer die Tafel Schokolade. Er hatte sie nicht einmal angerührt.

"Er hat noch nicht mal die Schokolade beachtet." flüsterte ich mehr zu mir selbst, doch die anderen hörten mich.

"Was? okay jetzt ist es amtlich! Alarmstufe Rot! Wir müssen uns dringend etwas einfallen lassen, Leute!" Rief Louis hysterisch. Niall hab ein Brummen von sich und wälzte sich herum, bis er auf dem Boden landete. Normalerweise hätte ich gelacht. Jetzt sprang ich auf um mich neben ihn zu knien. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich den Kopf.

"Oh Gott. Nialler geht's dir gut?" fragte ich besorgt und Niall schüttelte den Kopf.

"Mein Kopf dröhnt und mir ist schlecht." Brummte er. Langsam setzte er sich auf und sah mich an. Tränen sammelten sich in seinen Augen und er kaute auf seiner Lippe herum.

"Magst du mich?" fragte er dann auf einmal und ich riss meine Augen auf.

"Aber natürlich. Du bist wie ein Bruder für mich. Das weißt du doch!" Redete ich sofort auf ihn ein. Die Antwort kam ihm wohl viel zu schnell.

"Das sagst du doch nur so. Alle hassen mich!" weinte er wieder. Sofort nahm ich ihn in den Arm und sah verzweifelt zu den anderen herüber. Diese Rissen nur die Augen auf und wussten auch nicht was zu tun war.