83. New York, Baby!

961 44 1
                                    

Nun standen wir hier. Im Flughafen. Im Wartebereich für die VIPs. Das Flugzeug der Jungs war noch nicht ganz startklar, darum hatten wir noch ein paar Minuten. Paul würde mich gleich zu meinem Gate bringen, wo ich dann auf meine Schwester treffen werde. Mir graute schon vor dem Moment, wenn die Jungs fliegen würden. Wenn er fliegen würde. Ich fühlte mich jetzt schon leer, obwohl sie noch gar nicht weg waren. Zuerst zogen mich alle Mums und Gemma in eine feste Umarmung. Dann folgten Liam, Zayn, Louis und Niall. "Ich werde dich vermissen, kleine Schwester." meinte Niall und grinste. Sie schienen alle überhaupt nicht traurig. "Ich dich auch." meinte ich und versuchte die Tränen zu unterdrücken, doch es klappte nicht. "Hey. Wir werden uns schneller wieder sehen als du denkst." Lachte El und zog mich in eine feste Umarmung. "Hmm." mehr konnte ich dazu nicht sagen. "Jungs, euer Flugzeug steht bereit." rief Paul und alle nickten ihm zu. Schnell zog Harry mich in seine Arme, nuschelte ein kurzes 'Bis dann.' und war auch schon verschwunden. Jetzt waren sie weg. Einfach so.
Er war gegangen und hatte mein Herz mitgenommen. Tränen lief nur so meine Wangen hinunter und meine Knie gaben langsam nach. Zwei starke Arme umschlangen meinen Körper. Ich wusste nicht wer es war, allerdings vermutete ich dass es Paul war, der mich zu meinem Gate trug. Ich hatte die ganze Zeit meine Augen geschlossen. Noch immer liefen die Tränen in Bächen über meine Wangen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich auf etwas weichem abgesetzt. Vermutlich saß ich nun in meinem Flugzeug. Nach Hause. Zurück nach Deutschland. Weit weg von den Jungs. Weit weg von ihm.
Mit geschlossenen Augen schmiegte ich mich in den Sitz. Irgendwie kam mir dieser Sitz größer und weicher vor. Vorsichtig richtete ich mich auf und musterte den Sitz. Er war weiß und viel größer als normalerweise. Erst jetzt fiel mir auf, dass es auch viel zu ruhig für ein gewöhnliches Flugzeug war. Langsam sah ich mich um und es sah aus wie in einem Privatjet, falls man den Filmen glauben durfte. Ich war mir nicht wirklich sicher, was ich als nächstes tun sollte, entschied mich dann jedoch mich etwas weiter umzusehen. Vorsichtig stand ich auf und blickte nach rechts. Dort war das Cockpit. Als ich nach links blinkte konnte ich nicht glauben was ich da sah.
In der Mitte des Ganges war ein kleines Buffet, dahinter ging der Gang weiter. Vermutlich zur Toilette. Allerdings interessierte mich das gerade herzlich wenig, denn dort am Buffet standen sie. Meine Jungs. Und strahlten mich an.
"Was?" Mehr brachte ich gerade nicht über die Lippen.
"Du kommst mit uns nach New York!" Kreischten alle zusammen und grinsten mich an. "Nicht euer Ernst." Hauchte ich und bekam ein Nicken von Ihnen. Freudestrahlend lief ich auf sie zu und sprang dem erstbesten in die Arme. In diesem Fall Harry. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und die Beine um seine Hüften.
"Überraschung." Flüsterte Harry in mein Ohr und verpasste mir somit eine Gänsehaut. "Ihr seid verrückt." Hauchte ich ihm ins Ohr und spürte wie er grinste. Langsam löste ich mich von ihm, jedoch nicht ohne ihm noch einen Kuss auf die Wange zu geben. "Wofür war das denn?" Schulterzuckend wandt ich mich den anderen zu. El strahlte mich an. "New York, Baby." Kreischten wir beide glücklich und fielen uns dann lachend in die Arme.

"Und? Wie lange fliegen wir?" Wollte ich von den Jungs wissen. Inzwischen saßen wir alles zusammen in einer Sofa Ecke. Mit 13 Leuten war es zwar ein wenig eng, doch das machte uns allen nichts aus. "Ungefähr 14 Stunden." Antwortete Liam mir gelassen. "Was? Hat das Flugzeug auch genug Benzin? Kann der Pilot auch so lange wach bleiben?" Leichte Panik breitete sich in mir aus, doch Zayn versuchte mich zu beruhigen. "Schlaf einfach. Dann bekommst du nichts mit, falls wir abstürzen sollten." "Toller Tip. Danke Zayn." Zischte ich ihm zu. Beruhig hatte es mich nicht wirklich. "Ach das Arme Mädchen. Komm her und lass dich drücken." Maura breitete ihre Arme aus und ich setzte mich etwas schüchtern auf ihren Schoß. Unglaublich. Ich kannte diese Frau einen Tag und sie war so herzlich zu mir. Beruhigend Strich sie mir über die Haare und ich fühlte mich so geborgen. Wie bei meiner eigenen Mum. Langsam wurden meine Augen schwer und ich schlief ein.
Durch ein Rütteln würde ich aus meinem Schlaf gerissen. "Was war das?" Fragte ich verschlafen und bemerkte, dass ich auf einem Sitz saß. Neben mir Harry. "Nur ein paar Turbulenzen. Kein Grund zur Sorge." Beschwichtigte er mich und strich über meine Hand. Wieder ruckelte das Flugzeug und ich griff nach Harrys Hand. "Wie lange fliegen wir noch?" Erkundigte ich mich. "Noch circa 8 Stunden." Wieder kam eine Turbulenz und ich drückte Harrys Hand. Leicht verzog er sein Gesicht. Ich hatte wohl etwas doll zugedrückt. "Tut mir leid." flüsterte ich und zog meine Hand zurück. "Nein nein. Schon okay." Lächelte er. "Danke, Harry." "Wofür denn?" "Dass ich mit nach New York darf. Ich hatte wirklich gedacht, dass ich euch nie wieder sehen werde." lächelte ich traurig. "Aaaaaw JasiHasi, du bist so süß." Quietschte Louis auf einmal und sprang auf mich drauf, sodass ich einmal laut aufstöhnte. "Du bist schwer." Dieses Statement ignorierte Louis und musterte mich interessiert. "Hast du das eigentlich extra gemacht?" Grinste er und zeigte auf mich. "Was?" "Na dein T-Shirt." erst jetzt fiel mir auf, dass ich ein T-Shirt trug auf dem New York stand. Das brachte mich zum Kichern. "Das war El. Übrigens seid ihr scheisse." "So etwas sagt man aber nicht." tadelte Louis mich und Harry riss den Mund auf. "Ihr wusstet es alle. Ich hab mir die Augen aus dem Kopf geheult und ihr habt keinen Ton gesagt." Schmollte ich und versuchte Louis von meinem Schoß zu schieben. Dieser bewegte sich jedoch kein Stück.
"Louis William Tomlinson! Du bewegst jetzt sofort deinen süßen Arsch hierher." brüllte El durch den halben Jet und brachte mich somit zum Lachen. Mit hängendem Kopf entfernte Louis sich von mir und machte sich auf den Weg zu El.
"Bist du wirklich sauer?" Fragte Harry mich mit einem Hundeblick. "Nein, also nicht wirklich." Ich seufzte. "Ihr hättet mich nicht so leiden lassen müssen." Flüsterte ich. Harry seufzte, klappte die Sitzlehne hoch und zog mich in seine Arme. "Es tut mir leid, aber so ist wenigstens die Überraschung gelungen." "Könnte man so sagen." lächelte ich und starrte dann aus dem Fenster. "Der Ausblick ist wirklich unglaublich. Einfach atemberaubend." Schwärmte ich und schoss mit meinem Handy direkt ein paar Fotos. "Das ist er." stimmte Harry mir zu und als ich mich zu ihm drehte sah er mir direkt in die Augen.
Allerdings nicht lange, denn jemand zerstörte den schönen Moment. "Jassiii! Mir ist langweilig!" Niall. "Dann iss was oder so. Nerv Liam oder Zayn, aber lass mich in Ruhe." meinte ich genervt und verdrehte die Augen. "Du bist so doof. Das sag ich meiner Mama." trotzig wie ein kleines Kind lief er zu seiner Mum und brachte Harry und mich damit zu einem Lachflash.
"Wollen wir einen Film gucken?" Fragte Harry, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten und ich stimmte zu. "Welchen?" "Lass dich überraschen." Grinste Harry und schaltete den kleinen Fernseher vor uns an. Er legte eine DVD ein und setzte sich wurde neben mich. Schon als ich den Vorspann sah bekam ich eine Gänsehaut.
"Neein. Kein Horrorfilm, Harry." quengelte ich, doch er blieb hart. "Der ist nicht schlimm. Wirklich nicht." Seufzend schüttelte ich den Kopf. Er hatte sich doch tatsächlich für 'Mama' entschieden. Ich hatte mir bei dem Trailer schon fast in die Hose gemacht, allerdings hatte es keinen Sinn mit Harry zu diskutieren. Er hatte einen noch größeren Dickkopf als ich. Also gab ich mich geschlagen.

Ich musste zugeben. Harry hatte Recht. Ich hatte mir diesen Film wesentlich schlimmer vorgestellt. Aber eigentlich war er harmlos. An ein paar Stellen des Filmes zuckte ich zwar zusammen, doch ab und zu nickte ich auch etwas ein, allerdings bekam ich dann jedes Mal einen Seitenstoß von Harry. Er fand es ziemlich amüsant und grinste mich jedes Mal an. Daraufhin Streckte ich ihm nur die Zunge heraus.
"Und? War der Film sooo schlimm?" Machte Harry sich natürlich über mich lustig. "Haha. Hast du heute Morgen einen Clown gefrühstückt oder was?!" Beleidigt sah ich wieder aus dem Fenster.
"Wollen wir High School Musical gucken?" Damit hatte er mich. "Jaa! Oh du bist der Beste." strahlte ich und schmiss mich auf Harrys Schoß. "Welchen Teil willst du denn gucken?" Sofort fingen meine Augen an zu leuchten. "Sag mir nicht, dass du alle Teile hast?!" "Aber klar. Alles auf der Festplatte." Grinste er und sah mich abwartend an. "Und?" Das war wirklich eine schwere Entscheidung. Alle Teile waren wirklich cool und die Songs sind auch alle der Knaller. "Hmm.. Ich würde sagen.. Den zweiten?" "Ist das eine Frage?" Grinste Harry, woraufhin ich die Augen verdrehte. "Ich kann mich halt nicht entscheiden, aber fangen wir erstmal mit dem zweiten an." Harry nickte und startete den Film. Bei jedem Lied sang ich mit und wippte wie ein kleines Kind hin und her. Anschließend sahen wir uns noch den dritten Teil an. Auch dort konnte ich mitsingen und freute mich wieder wie ein kleines Kind.

Nun saßen wir in einem großen Van auf dem Weg ins Hotel. Am Flughafen waren ein paar Fans und kreischten die ganze Zeit. Ich hatte noch immer ein Piepsen im Ohr. Genervt rieb ich mir die Schleefen.
"Sind die immer so.. krass?" Fragte ich und sah in die Runde. "Man gewöhnt sich dran." grinste Niall und Biss in sein Sandwich. Immer war er am Essen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und beobachtete dann die vorbei ziehende Gegend.
In New York fand man kaum einen grünen Fleck. Überall Nur Autos, Häuser.. und mit Häuser meine ich keine normalen Wohnhäuser, sondern Hochhäuser soweit das Auge reicht. Allerdings störte es mich nicht. New York hat mich schon immer fasziniert und ich wollte mit jeder Faser meines Körpers die Bilder und Eindrücke der Stadt in mich aufsaugen.
"Jasmin? Wir sind da?" Ich nickte Zayn zu und stieg hinter ihm aus. Um das Gepäck bräuchten wir uns nicht kümmern. Dafür gab es Personal. Das war so unfassbar. Noch nie hatte sich jemand um meine Sachen gekümmert. Das war totales Neuland für mich.
Im Hotel belegten wir zwei Riesen Suiten. In die eine Suit wurden die Mums untergebracht, zusammen mit Gemma und soweit ich weiß kam auch noch eine von Lous Schwestern. In der anderen Suit die Jungs, mit El und mir. Später kommt Dani natürlich noch dazu, doch davon wusste Liam bis jetzt noch nichts und das sollte auch eigentlich erstmal so bleiben.
In der Suit angekommen staunte ich nicht schlecht. Es gab eine komplette Fensterfront im Wohnzimmer. An das Wohnzimmer Anliegend gab es eine Küche mit einem großen Esstisch und einem großen runden Fenster. Sofort stellte Louis sich in das Fenster und Harry schoss ein Foto. Idioten.
Wenn man einen kleinen Flur entlang ging gelang man zu 6 Schlafzimmern und einem unglaublichen Bad. In diesem Bad befand sich eine große Eckbadewanne. Eine Regendusche. Die Toilette. Und an einer Wand zwei Waschbecken unter einem überdimensionalen Spiegel. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Total baff schmiss ich mich im Wohnbereich auf eine Couch. Es gab zwei davon. Beide in grau gehalten und mit hoher Lehne (siehe Bild). Sie waren saugemütlich und es passten bestimmt 4 Leute darauf.
Ein paar Minuten lag ich dort und starrte an die Decke, bis meine Augen schwer wurden. Der Tag war ziemlich anstrengend für mich und der Jetleg machte mir auch ganz schön zu schaffen. Schnell war ich also im Land der Träume versunken, allerdings nicht ohne mich vorher zu fragen wo die anderen sich rum trieben.

Story of my life!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt