Story of my life!

32. In den Gängen wird nicht gerannt!

„Wie wäre es denn mit Grün, weiß und orange?" - „Niall, du hast schon mehr als genug irische Farben in deinem Zimmer. Bitte nicht auch noch in der Küche." Diskutierten Niall und Liam schon eine ganze Weile. Ich hätte nicht gedacht, dass es schwer werden würde mit den Jungs Wandfarbe auszusuchen. Wir standen in der Abteilung für Wandfarben und jeder wollte etwas anderes. Niall und Liam diskutierten, Louis war noch immer ein wenig eingeschnappt und war mit El zwei Gänge weiter gegangen. Zayn spielte an seinem Handy herum und so wie er grinste, schrieb er wohl mit Perrie. Harry stand desinteressiert vor dem Regal mit den Farben und Gemma warf ihm immer wieder ein paar böse Blicke zu und Sophie, Danielle und ich beobachteten die Situation belustigt, bis Danielle sich opferte und mir einen Blick zu warf. Damit gingen wir beide auf Niall und Liam zu und zogen sie auseinander. Danielle redete auf Liam ein und ich sprach mit Niall. „Nialler. Ich habe eine Idee. Wir holen jetzt erstmal einen Einkaufswagen, weil ich nicht glaube, dass du oder einer der anderen die ganzen Farben schleppen wollt. Oder?" lächelte ich ihn an und er nickte. „Du hast recht. Komm.." - „Leute, wir sind gleich wieder da." Sagte ich noch, doch bis auf Harry rührte sich niemand. „Wohin wollt ihr?" fragte er barsch und warf Niall einen bösen Blick zu. „Wir wollen nur einen Einkaufswagen holen, Daddy." Antwortete ich ihm schnippisch und betonte das Daddy ganz besonders, worauf Harry nur mit den Zähnen knirschte. Ich verdrehte nur die Augen und zog Niall mit mir Richtung Kasse.

Niall schnappte sich einen Wagen und machte eine einladende Handbewegung, die ich zuerst nicht verstand, bis er mich dann in den Wagen hob. Vor Schreckt quietschte ich auf. „Niall, was soll das denn bitte?!" - „Wirst schon sehen." Grinste er mich an und ich machte es mir in dem Wagen gemütlich und lies die Beine über den Rand baumeln. „Bereit?" fragte er mich grinsend. „Niall was..?" - „Halt sich fest und los geht's!" rief er durch den kompletten Laden und lief los. Ich quietschte wieder, weil ich durch diesen Ruck nach hinten gezogen wurde, lachte dann jedoch auf und rief immer wieder: „Yeeeeeeeah Niall! Schneller! Aus dem Weeeeeeg!" Niall raste in die Richtung der anderen, bis wir auf einmal jemanden rufen hörten: „Ey! Habt ihr sie noch alle?! Auf den Gängen wird nicht gerannt! Sofort stehen bleiben!" Oh Oh. Das klingt nach Ärger. Niall blieb stehen und wir drehten uns um. Ein Mitarbeiter kam auf uns zu gerannt und sah ziemlich wütend aus. „Auf den Gängen wird nicht gerannt!" wiederholte er und weil ich heute einen so guten Tag hatte, bekam er natürlich sofort eine nette Antwort von mir. „Aber sie sind doch auch gerade gerannt. Oder etwa nicht?!" - „Das ist ja wohl eine Unverschämtheit. Was fällt dir ein, du freche.." doch Niall unterbrach ihn mit einem Räuspern. „Die Frage ist was ihnen einfällt. Wir hatten nur ein wenig Spaß. Tut mir leid, wenn sie dazu zu spießig sind." Rief er dann aufgebracht und sah den Verkäufer wütend an. „Was fällt dir ein du ungezogener.." doch wieder wurde er unterbrochen. „Gibt es ein Problem, Sir?" fragte Harry so höflich, dass ich es kaum glauben konnte. Wer hätte gedacht, dass der liebe Harold so höflich sein konnte. „In der Tat. Das gibt es. Diese Rotzgören meinen in den Gängen rennen zu müssen." „Das tut mir leid, Sir. Wird nicht wieder vorkommen. Einen schönen Tag noch." Sagte Harry und lächelte den Verkäufer leicht an. „Das will ich schwer hoffen. Beim nächsten Mal gibt es Hausverbot." Wandte er sich drohend an Niall und mich und war dann auch schon verschwunden und somit auch Harrys Höflichkeit. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Habt ihr sie noch alle oder was?" rief er wütend und man konnte in seinen Augen sehen, dass er eigentlich das selbe tun wollte. „Nur weil der Spießer keinen Spaß kennt heißt es nicht, dass wir keinen haben dürfen." Schrie ich schon fast zurück und sah Harry böse an, allerdings konnte ich meinen Blick nicht lange auf diesen grünen Augen lassen und wandte meinen Blick ab. „Jaja. Sucht euch endlich eine Farbe, damit wir fahren können. Die anderen haben ihre schon." Und so machten wir uns mit dem Wagen auf den Weg zu den anderen.

Niall nahm grün, ich hatte, Niall zu liebe, orange genommen. Harry blau, Louis lila, El rot, Sophie pink, Danielle gelb, Gemma Türkis, Zayn schwarz und Liam hatte braun genommen. Das würde eine bunte Wand werden. Endlich mal etwas Farbe in die Bude bringen. Jeder hatte seine Farbe in der Hand und wir gingen zur Kasse. Ich drückte Sophie meine Farbe in die Hand und Niall gab seine Liam und wir schickten sie schon einmal bezahlen. Wir beide hatten uns einen Blick zu geworfen und waren zu dem Entschluss gekommen, den Verkäufer noch ein wenig zu ärgern. Also setzte ich mich wieder in den Wagen und Niall grinste. „Bereit?" - „Na logo!" sagte ich und schon ging es los. Wir fuhren quer durch den Laden und in einer Kurve verlor Niall die Kontrolle über den Wagen. „Achtuuuung!" rief ich noch, doch da war es schon zu spät. Wir fuhren mit vollem Tempo in eine Palette voll mit Blumenerde. Der Wagen kippte, ich fiel volle Kanne auf den Boden und auch Niall verlor das Gleichgewicht und fiel neben mich. „3.." - „2.." - „1.." zählten wir abwechseln. „Hey was soll.. nicht ihr schon wieder!" rief der Verkäufer und Niall und ich sprangen sofort auf und sprinteten zum Ausgang. „Bleibt sofort stehen! Das wird ein Nachspiel haben!" rief er und lief uns hinterher. „In den Gängen wird nicht gerannt!" rief ich über die Schulter und Niall und ich lachten laut auf. Wir sahen den Ausgang und rannten zum Auto. Am Auto angekommen warteten auch schon die anderen auf uns. Es waren noch Harry und Louis da, die anderen waren vermutlich schon vor gefahren und dieses Mal hatte Harry die Schlüssel in der Hand. Sehr gute Entscheidung, Niall und ich prusteten noch und ich bekam fast keine Luft mehr. Merke: nicht beim Rennen lachen, dabei wird der Sauerstoff knapp. „Schnell weg." Bekam ich nur raus und Niall und ich stiegen hinten ein. Louis und Harry stiegen vorne ein und schon fuhr Harry los. Nachdem ich mich dann ein wenig beruhigt hatte sagte ich zu Niall: „Oh Boy. You save my Day!" Wieder lachten wir beide und Louis drehte sich auf seinem Sitz zu uns um. „Was habt ihr gemacht?" fragte er stirnrunzelnd. „Oh man. Du hättest dabei sein müssen. Ich kann nicht mehr." Prustete der Ire hervor und ich bekam fast keine Luft mehr.

Nach circa 10 Minuten waren wir dann auch wieder bei der Villa angekommen. Wow, neuer Rekord, also mit Louis brauchte man 20 Minuten. Allerdings fuhr Harry auch wie eine besengte Sau und ich hatte mich des Öfteren gefragt ob er uns umbringen wollte. Dem Gesichtsausdruck nach sah es jedenfalls so aus. Er hatte immer wieder böse in den Rückspiegel auf uns geschaut und mit den Zähnen geknirscht. Da war wieder der alte, schlecht gelaunte Harry, den ich so sehr vermisst hatte. Welche Ironie.

Niall und ich stiegen aus dem Auto aus, während Harry und Louis wohl noch etwas diskutierten, allerdings beschäftigte ich mich damit nicht weiter. „Auf den Gängen wird nicht gerannt!" machte Niall wieder den Verkäufer nach und wir brachen fast zusammen vor lachen. Irgendwie schaffte Niall es dann doch die Tür zu öffnen und wir stolperten in den Flur, zogen uns Schuhe und Jacke aus und gingen in die Küche. Liam und Zayn waren gerade dabei Folie auszulegen und Danielle, El und Sophie saßen am Tisch und tranken eine Tasse Tee. Ich setzte mich neben El und sie lächelte mich an. „Warum so spät? Ist Lou wieder gefahren?" lachte sie, hörte jedoch schlagartig auf als sie Lou im Türrahmen stehen sah. „Jetzt fall du mir auch noch in den Rücken." Stöhnte er. „Ich liebe dich auch Boo." Lächelte El und zwinkerte Louis zu. Dieser konnte ihr nicht lang böse sein und ging auf sie zu um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. El wurde rot und Louis grinste zufrieden. „Perrie kommt in 5 Minuten!" rief Zayn auf einmal dazwischen und ich musste mir ein Lachen verkneifen, weil er dabei so unglaublich dämlich aussah.

„Wo ist die eigentlich hin verschwunden?" wandte ich mich verwirrt an Niall. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie nicht mehr da war. „Sie ist heute Morgen früh weg, weil sie sich noch mit Leigh-Anne, Jade und Jesy treffen wollte. Irgendwas besprechen wegen Band, Tour, Song schreiben oder sowas. Weiß nicht genau, ich habe gefrühstückt." Antwortete er mir und ich konnte nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Das war einfach mein kleiner, verfressener Ire. Mein bester Freund. Mein Bruder. Er stand auf und ging zum Kühlschrank, drehte sich dann jedoch um und sah mich an. „Willst du auch was? Soweit ich weiß hast du heute noch nichts gegessen!" man konnte einen leichten Vorwurf daraus hören. „Nein danke." Lächelte ich ihn an und drehte mich dann zu El, die mir eine Tasse Tee zuschob. Diese nahm ich dankend an, dann hörte ich ein schnaufen, dass vom Kühlschrank kam. Oder eher von dem Iren, der davor stand. „Du hast aber heute noch gar nichts gegessen und gestern auch nicht wirklich viel!" warf er mir wieder vor und ich konnte nur die Augen verdrehen. „Ich habe keinen Hunger!" sagte ich ruhig, war jedoch kurz davor ihn anzuschreien. Nicht einmal hier entkomme ich diesen dämlichen Sätzen. Hier ist es ja wie zuhause. Jeder scheint zu wissen was gut für mich ist. „Aber.." fing Niall an, doch Sophie unterbrach ihn. „Niall, halt lieber den Mund. Bevor sie platzt." Meine Cousine wusste einfach was in meinem Kopf los ist.

„Ist ja jetzt auch egal." Fuhr sie fort, als sie Nialls Blick sah. „Du kannst ja was essen und dann wird die Wand angemalt!"