Ich rannte. Ich rannte wie um mein Leben. Mein Herz pochte und meine Lunge schmerzte, aber ich wollte nur raus hier. Einfach nur weg. Weiße Türen und Wände zogen an mir vorbei. Ich lief und lief. Meine Füße schlitterten über den glatten Boden und ich taumelte. Sofort hielt ich mich an der Wand fest, um nicht zu stürzen. Aufeinmal machten sich starke Stiche in meiner Seite breit. Ich schnappte nach Luft und musste wohl oder übel stehen bleiben. Mein Herz raste, mein Körper stand unter Andrenalin. Zitternd probierte ich tief durchzuatmen. Ich muss weiter. schoss es mir durch den Kopf. Aber wohin eigentlich? Dieser lange Gang hörte ja nie auf. Ich musste durch eine der Türen. Schnell drehte ich mich zu der Tür, die mir am nächsten war.
Zimmer 118 B stand auf einem ordentlichen Schild dort. Ich kam mir vor wie in einer Klinik. Aus einem der Räume drang ein gleichmäßiges Summen, wie von einer Maschine. Was machen die hier? Menschliche Versuche? Wozu haben die mich und Liam gekidnappt? Liam... "Fuck!" zischte ich zwischen den Zähnen hindurch. Sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund, doch alles war still. Ich hatte Liam ja total vergessen! Ich konnte ohne ihn nicht hier weg! Total in meinen Gedanken versunken lehnte ich mich an die Tür. Ein Poltern ertönte. Ich zuckte zusammen und presste mein Ohr an das weiß lackierte Holz um zu lauschen. Ein Bummern.
Das waren... ...Schritte! Und sie kamen näher! Mein Atem stockte. Ich muss hier weg! Aber wohin?
Ich überlegte nicht lange. Mit einem Ruck öffnete ich eine der anderen Türen, sprang hinein und schloss sie schnell wieder. Es war dunkel, doch als meine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten konnte ich zumindest etwas erkennen. Ich stand in einem kleinen, modern eingerichteten Büro. Akten lagen sauber geordnet auf einem Stapel auf dem großen, ziemlich leeren Schreibtisch. Außer einer Lampe und einem Kulli befand sich nichts auf ihm. Dafür standen in zwei langen Regalen an den Seiten des Zimmers mindestens 100 verschiedene Ordner, Blätter und Bücher. Es roch angenehm in dem Raum, ein bisschen errinerte mich das an den Geruch nach Leder, Kopierern und Papier, wie in dem Büro meines Vaters. Ein Fenster gab es nicht. Eine Weile saß ich einfach stocksteif da und wartete. Mit pochendem Herzen hörte ich die Schritte an der Tür des Büros vorbei gehen. Als sie verstummt waren, blieb absolute Stille. Es war so still, dass ich Angst hatte, mein Atmen könnte man in allen anderen Räumen hören. Ich war erschöpft, müde und hungrig. Um etwas Essbares zu finden ging ich langsam und auf Zehenspitzen zu dem großen Bürotisch. Mit zitternden Fingern kramte ich, so leise wie irgendwie möglich, in einer der Schreibtischschubladen herum, aber außer leeren Blättern und Stiften gab es da nichts. Wenn jetzt mein Magen anfangen würde zu knurren...Ich setzte mich behutsam auf den Stuhl und betrachtete die Unterlagen. Vielleicht fand ich hier ja etwas über mich? Ich fing an, alle Blätter zu überfliegen. 'Aufzug im dritten Stock wurde erfolgreich renoviert.' Aha, es gab einen Aufzug...Das könnte doch schonmal wichtig für meine Flucht sein. Ich nahm das nächste der Blätter. 'Protokoll zu Versuch X2' Versuch X2? Ich ließ mich tief in den Sessel sinken und fing an zu lesen.
Tagespunkt 1:
Nachdem abgeschlossen Versuch, bei dem der Junge (X1) das Mädchen (X2) unter Drohung ignorieren musste, wird das Wiedersehen geplant. Jedoch wird X2 getestet. Sie muss erkennen, dass sie statt X2 einen Doppelgänger zugeteit bekommen hat. Sofern dies passiert, wird X1 aus Zimmer 215 in Zimmer 300 A verlegt. Auch X2 wird dort eintreffen, der 'Doppelgänger' begleitet sie dorthin. Somit können weitere Aufgaben für die Testpersonen folgen.
Tagespunkt 2:
Die Zimmer 20A und 20B müssen leergeräumt werden. Dafür verantwortlich...
Ich ließ das Blatt sinken. Was Liam 2.0 gesagt hatte, stimmte also. Nur dass es der echte Liam gewesen war, dem gedroht worden war. Liam und ich waren Testpersonen. Wir sollten für einen Versuch Aufgaben erledigen, die vielleicht sogar um unser Leben entschieden. Das war alles geplant. Im Moment verstand ich garnichts mehr. Ich wollte jetzt zu Liam, mit ihm darüber reden, einfach bei ihm sein. Tränen stiegen in meine Augen und nahmen mir die Sicht. Reiß dich zusammen, Manu! schrie ich mich innerlich selber an. Ich blickte einfach nicht mehr durch. Das war so erniedrigend, ganz allein auf etwas gestellt zu sein und es dann nicht hinzukriegen. Ich musste unbedingt Liam finden. Nur noch hier weg! Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Das Papier knisterte. Mein Blick fiel auf den Text. Moment mal... Liam sollte aus Zimmer 215 woanders hin verlegt werden. Das hieß... er war noch dort! Ich musste sofort dahin! Voller Hoffnung sprang ich auf, legte alles an seinen Platz zurück und öffnete langsam die Tür. Niemand war zu sehen. Ich schloss die Tür und wollte gerade losrennen, als aufeinmal eine Klingel anfing zu schellen. Schrill und laut. Hinter mir ging eine Tür auf. Sofort fing ich an zu rennen. Liam 2.0 musste Alarm gegeben haben. Ich hörte Stimmen hinter mir, mein Atem raste. Immer schneller liefen meine Füße, immer mehr Türen gingen auf. Als direkt vor mir sich mir jemand in den Weg stellte, setzten einfach alle meine Gedanken aus. Wie aus Instinkt schlug ich einen Haken und rannte an ihm vorbei. Ich hörte Schreie und Schritte. Schritte, die hinter mir herkamen. Das einzige, was immer in meinem Kopf hin und her schoss, war: "Scheiße, scheiße, scheiße!" Meine Füße spürten den Boden kaum noch, Schweiß lief über meine Stirn. Endlich sah ich vor mir das Ende des Gangs: einen Aufzug. Ein letztes Mal sprintete ich los, in den Aufzug. Ich drückte die 2. Langsam schlossen sich die Türen. Bitte Gott! Mach wie in den Filmen die Aufzugstür genau vor der Nase von den Männern zu! Bitte! Wie in Zeitlupe sah ich einen meiner Verfolger um die Ecke biegen. Die Tür war schon fast zu. Ich wollte gerade erleichtert aufatmen, als der Mann mit einem Satz in den Aufzug sprang, die Tür sich schloss und der Aufzug sich knarrend in Bewegung setzte. Panik.
Hallo :)
1. Ich wollte mich mal bei ALLEN die das lesen bedanken! Ihr seid einfach WOW! :D Und auch ein RIESEN Dankeschön an alle, die immer kommentieren! Ich liebe eure Kommis! ♥♥ Besonders deins, Nialls_Princess_x war voll toll (und voll lang :D) dankee :)
2. Ich hab einen mega Fehler in der Story gemacht! Aber zum Glück hat das niemand gemerkt! Oder ist jemanden aufgefallen, dass Liam und Manu schon seit Tagen nicht aufs Klo gegangen sind? :D Das hab ich total vergessen! :D Denkt euch einfach ...äh... das in dem Raum irgendwo ein Klo stand :)
3. Ich soll Werbung für die Story von Kerstin_Payne machen...Also, lest mal rein :) Das wars....♥ bis dann!
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Entführt
FanfictionManu wacht eines Abends an einem unbekannten Ort auf: Sie wurde entführt! Zusammen mit einem Jungen, der auch gekidnappt wurde, lebt sie von nun an in einem Zimmer in dem riesigen Haus der Entführer. Jeden Tag muss sie neue Aufgaben der geheimnisvol...