Wunder

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Am liebsten hätte ich mich auf den Boden geworfen und mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen, wie ein kleiner Junge, der im Supermarkt kein Eis bekommt. Ich war einfach fertig mit den Nerven. Die ganzen Tage hatten mich völlig k.o. gemacht. Immer nur Angst und Anspannung, Unverständnis und Furcht. Nie wissen, was kommt und dann noch dieses ständige Weinen, was ich einfach nicht zurückhalten konnte. Das einzige, was ich wollte war, irgendwo beschützt und in Ruhe die Augen zu schließen und dann aufzuwachen und zu bemerken, dass alles nur ein Traum gewesen war. Aber es war keiner.

Mein Kopf schmerzte und ich war durcheinander und fühlte mich total allein gelassen. Irgendwo in mir drin wusste ich, dass nur Liam mich aus diesem Loch ziehen konnte. Wenn er einfach nur da wäre. Ich setzte mich mit geschlossenen Augen auf den Boden und lehnte mich an die Bettkante. Neben mir hörte ich Zayn und Louis leise tuscheln. Dann schaltete ich einfach alles ab und fing an einzudämmern. Als ich mühsam meine Augen wieder öffnete, fühlte ich mich immer noch unendlich müde. Die Jungs sahen nicht zu mir hinüber, sondern starrten auf ein Blatt, was Zayn ausgebreitet hatte. Viel zu kaputt um darauf schauen zu wollen, rollte ich mich in einer Ecke einfach zu einer Kugel zusammen, vergrub meinen Kopf in den Händen und presste die Augen zusammen. Ich wollte einfach nur einschlafen und nie mehr aufwachen. Braune Augen flogen durch meinen Kopf, ich konnte fast weiche Haut unter meinen Händen spüren und Liams Geruch riechen. Ein Schluchzen stieg in mir auf. Ich schüttelte mich, wütend und unendlich traurig.

"Was ist denn an diesem Liam dran, dass sie nicht ohne ihn gehen will?" hörte ich Louis genervt fragen. Zayn zögerte. "Es hat etwas damit zu tun, weshalb ihr hier seid..." Ich hörte auf zu Schluchzen und richtete meine Ohren ganz auf das Gespräch der Jungen. Zayn fing an zu flüstern. "Ihr seid Teil eines Experimentes von Nialls Vater. Er möchte wirkliche Liebe beweisen und brauchte dazu Paare..." "Was?" rief Harry lauter. Louis grummelte etwas von "Pervers. " "Wir haben euch nach gewissen Kriterien ausgewählt." fuhr Zayn fort. "AUSGEWÄHLT?" "Ja..." Zayn fühlte sich merklich unwohl. "Steht alles in den Akten..." "AKTEN?" schrie Harry. "Wozu bitte? Das ist ja krank! Louis, es gibt AKTEN über uns!" Ich hörte ein nervöses Fußtippen. "Sag jetzt WOZU!" knurrte Louis. Hastig ratterte Zayn runter: "Ihr solltet euch verlieben! Wir haben perfekt aufeinander abgestimmte Charaktere entführt. Liam und Manu und euch. Ihr solltet beweisen, dass es wirkliche Liebe zwischen Leuten gibt. Ihr seid Paare, die perfekt zueinander passen. Deswegen ist es für sie so schwer... Sie liebt Liam. Unser Experiment hat geklappt. Wahre Liebe ist entstanden!"

Es wurde still.

Es arbeitete fieberhaft in mir. Liam war perfekt für mich! Heiße Tränen rannten über mein Gesicht. Ich liebte ihn so sehr, dass ich glaubte, mein Herz müsste zerspringen. Atemlos sprang ich auf, taumelte, fing mich und riss die Tür auf. Ich musste ihn finden! Ich MUSSTE! "Manu!" schrie Louis. "Bleib hier! Verdammt!" Blitzschnell drehte ich mich um. "Ich muss ihn finden. Ich brauche ihn!" Und dann wandte ich mich ab umd rannte hinaus.

Und dann geschah das Wunder. Am Ende des Flurs sah ich ihn. Und er sah mich. Atemlos blieb ich stehen, dachte ich müsste umkippen. "Liam!" schrie ich gellend den Gang hinunter. "Manu!" formten seine Lippen. Und dann flog ich auf ihn zu und rannte in seine Arme. Es war ein Wunder, auf einmal war er da! Tränen liefen meine Wangen hinunter als er mich hochhob und mich an sich drückte, als wollte er mich nie mehr loslassen. Und dann sagte er das, was ich nie vergessen würde.

"Ich liebe dich!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 02, 2014 ⏰

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