1. Der Mann hob den Kopf und blickte den Leuchtturm hoch. Einen Augenblick verweilte er starr in dieser Position und schien einen fast liebevollen Gesichtsausdruck bekommen zu haben. Seine schwarzen schulterlangen Haare umspielten sein blasses Gesicht im Wind. Schließlich schien er aus seinen Gedanken zurückgekehrt zu sein und setzte seinen Weg über die gepflasterte Hafenstraße Richtung Stadt fort. Wobei der Begriff Stadt vermutlich sehr gewagt war für das kleine Fischerdorf auf der einsamen Insel, an der höchstens ab und an mal ein Passagier- oder Handelsschiff haltmachte. Er folgte dem Pfad durch die Bäume, bis sich der Wald endlich lichtete und den Blick auf die kleine Siedlung aus Holzhäusern freigab. Vor den Häusern spannten sich Wäscheleinen zum Trocknen, aus einigen Kaminen rauchte es verräterisch zum Mittagessen. In der Mitte auf dem Marktplatz plätscherte Wasser in einem kleinen Brunnen, um ihn herum einige bunte Stände mit zugezogenen Markisen. Die Sonne stand senkrecht am Himmel, die Hitze war drückend. Keine Zeit um die viele Leute draußen waren. Lediglich ein alter Mann, mit Bartstoppeln und wettergegerbtem Gesicht saß draußen im Schatten in einem Schaukelstuhl und rauchte Pfeife. Als er den Neuankömmling bemerkte runzelte er kurz die Stirn, weitete dann leicht die Augen, blieb aber schweigend sitzen. Im Vorbeigehen nickte er ihm zu, als er den Bambusvorhang zur Seite schob und das kühle Haus betrat. Leise raschelte es als die Stäbe gegeneinander schlugen, sonst herrschte Stille. „Bist du ein Einbrecher? Ich kenne dich nicht." Langsam wandte der Mann den Kopf und erblickte, als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten einen kleinen Jungen, von maximal sieben Jahren mit braunem Wuschelkopf, der ihn aus vorwurfsvollen dunkelgrünen Augen anstarrte. Der Mann lächelte und hielt dem Jungen die Hand hin. Auf der ausgestreckten Handfläche lag ein kreisrunder Kieselstein. Neugierig, aber dennoch vorsichtig trat der Junge näher, dann schließlich, zögerlich streckte er die Hand aus und legte sie um den Stein. Dieser begann plötzlich sanft grün zu leuchten und der Kleine bekam große Augen. „Margo? Alles gut?", ertönte eine jugendliche männliche Stimme aus dem hinteren Teil des Hauses. Der Mann legte den Kopf schief und konzentrierte sich auf die Energie, die er fühlte. Hier, direkt in seiner Nähe. „Margo?", - nun waren Schritte zu hören, „Margon! Was ist denn..." Abrupt brach der Junge, der in den Türrahmen getreten war im Satz ab. Seine Augen weiteten sich leicht ehrfurchtsvoll, als sie in die zwei goldenen Teiche blickten. Der Mann hingegen lächelte warm, als sein Blick über den ungefähr 17-jährigen jungen Mann mit den strohblonden Haaren und großen hellgrünen Augen wanderte. „Merry...", flüsterte der kleine Bruder, dessen Name offensichtlich Margon war. Der Mann mit den goldenen Augen streckte seine Hand aus und sagte zum ersten Mal: „Ich habe auf dich gewartet heiliges Kind. Komm mit mir. Mein Name ist Siras, lass uns Freunde sein."
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Höre meinen Ruf. Hilf mir. Hilf uns allen. Rette mich, rette uns, rette die Welt. Du bist unsere letzte Hoffnung. Ich weiß, dass du es kannst. Befreie mich. Stürze den Heiligen Ritter. Hiermit akzeptiere ich dich als mein heiliges Kind. Iroas - Held. Nimm dies auf deiner Reise. Es wird dich stets ans Ziel leiten. Viel Glück, Held.
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Die Schicksalsinsel
FantasiManchmal ist das Schicksal eine widerwärtige Kreatur. Sei es das junge Mädchen, das seiner tödlichen Krankheit erliegt, im Herzen voller Verbitterung, sei es der Soldat, der auf der Suche nach Größe seiner Machtgier erliegt und letztendlich, in Geda...