Kapitel 18 - Einer

46 2 0
                                    

Vengeance... not so sweet

1. „Ihr seid Monster! Du bist ein Monster. Du Verräter, ich hoffe du stirbst!" Tränen rannen aus den Augen des heiligen Kindes des Mondes. Ein hasserfülltes Gesicht blickte in Merrys Augen. Sie war auf die Knie gesunken und hatte die Hände auf den Bauch gepresst. Er musterte sie leicht irritiert. Was war mit ihr los? Sie zitterte hemmungslos und keuchte leise. „Er ist tot", murmelte sie, „wie könnt ihr nur Engel töten?! Wieso?!" Maereth begriff. Ihr Meister war tot. Der Engel des Mondes war gefallen. Spürte sie seine tödliche Verletzung? Würde er es spüren, wenn Siras starb? Vorsichtig ging er auf sie zu, seine Schwertklinge schleifte über den Boden. Sie blickte auf. In ihrem Blick war tiefste Verzweiflung zu lesen. „Ich gebe niemals auf! Du bist es, der bereits tot ist!" Fast wie in Trance erhob sie sich aus ihrer gekrümmten Sitzhaltung und zückte wieder ihre Kurzschwerter. Die zwei Gestalten standen sich gegenüber, mit gezogenen Waffen, in einem Kampf auf Leben und Tod, jeder für sich allein.

 Die zwei Gestalten standen sich gegenüber, mit gezogenen Waffen, in einem Kampf auf Leben und Tod, jeder für sich allein

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

I am here to see you burn

to see you choke on my pain 

to make you see my broken body

Blitzschnell und mit einem animalischen Schrei sprang sie auf Merry zu. Der Rächer hob seine Klinge zur Verteidigung und verpasste ihr gleichzeitig einen Tritt in den Magen. Mit der einen Hand blockierte er ihren Hieb, mit der anderen packte er ihr anderes Handgelenk und verdrehte ihre Hand. Mit einem hässlichen Knacken und einem Schmerzensschrei ließ sie ihr linkes Schwert fallen. Dann zückte einen Dolch, rammte ihn der stöhnenden Frau in die Seite, worauf ihre Beherrschung komplett einbrach und er ihr zweites Schwert wegschlagen konnte. Sie taumelte zurück, doch mit einem Schritt war er wieder bei ihr, stieß ihr sein Schwert in den Oberkörper, um beide Hände frei zu haben und packte sie dann am Hals und hob sie hoch. So hing sie röchelnd einen Meter über dem Boden und blickte in Merrys bedauernde Augen: „Das alles tut mir wirklich unendlich leid", flüsterte er. Dann war die Sonnenfinsternis vorbei.

Regret blinds you

as my vengeance finds you 

Die Sonnenfinsternis war vorbei, die sieben Minuten waren abgelaufen. Er hatte es gerade noch in der Zeit geschafft. Er wollte aufatmen, als ihn plötzlich eine böse Ahnung durchzuckte. Wenn die Finsternis vorbei war, wieso war es dann nicht wieder heller Tag? Er blickte auf den Frauenkörper vor ihm. Hasserfüllte Augen blickten zurück und hinter den Wolken kam langsam der Mond hervor. Das Kind des Mondes zog seine Klinge aus der Brust, im selben Moment ließ er sie los und sprang von ihr weg. Das Mondlicht traf sie, ihr Handgelenk sprang zurück, ihre Wunden schlossen sich und sie sah ihn an - direkt in seine Seele mit diesen Augen. Diesen bitterbösen rachsüchtigen Augen. Hatte er verloren? Sollte es enden? Und, hatte er die richtige Entscheidung getroffen, war das vielleicht seine Bestrafung? Maereth lächelte unwillkürlich. Er breitete die Arme aus, um sein Urteil zu empfangen. Es war vorbei.

Die SchicksalsinselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt