Ein gleichmäßiges Piepen vernahm ich neben mir und langsam öffnete ich meine Augen. Durch das gleißende Licht, das von oben herab auf mich strahlte, musste ich sie jedoch wieder schließen. Wo war ich? Und was ist überhaupt passiert? "Tut mir Leid, die Besuchszeit ist vorbei. Außerdem ist sie noch nicht wieder aufgewacht. Sie können Morgen wieder kommen, da ist sie bestimmt bei bewusstsein!", ertönte eine weibliche Stimme von weiterhinten. "Bitte! Nur kurz! Ich will sie doch nur noch einmal sehen!", erwiderte eine hartnäckige, diesmal männliche Stimme. Irgendwie kam sie mir bekannt vor...Ich wollte nachsehen, wer die zwei Personen waren, doch aufeinmal war ich so schwach und bekam meine Augenlider nicht hoch. Ich spürte einen Luftzug, als ob jemand an mir vorbei huschte und sich neben mich setzte. "Ich weiß, die Krankenschwester meinte ich sollte jetzt gehen, aber ich musste dich unbedingt nochmal sehen!". Es war die männliche Person. Er ergriff meine Hand und eine wohlige Wärme strömte von diesen Punkt aus durch meinen ganzen Körper. Immer noch, war ich zu schwach um mich zu bewegen. "Es tut mir so Leid, Melia! So unendlich Leid, dass ich nicht für dich da war!". Ein leises Schluchzen kam von der Person aus und sie schien noch etwas zu sagen, doch da wurde ich schon wieder in pure Dunkelheit gezogen.
Als ich diesmal aufwachte, konnte ich meine Augen ohne Probleme und ohne blendendes Licht öffnen. Ich sah mich um und realisierte erst jetzt, dass ich im Krankenhaus lag! Es war anscheinend mitten in der Nacht, da ich durch das Fenster sehen konnte, dass es draußen stockdunkel war. Plötzlich, wie ein Schlag ins Gesicht fiel es mir wieder ein. Alles. Wie zur Hölle hatte ich den Brücken-Sprung überlebt?! Ich schaute an mir herrunter. Einige Verbände klebten hier und da an meiner Haut, aber sonst noch alles dran. Ein knacksen vom Fenster aus ließ mich aufsehen. Keine 2 Sekunden später saß Derek neben mir auf dem Bett. "Wie geht´s dir?", fragte er besorgt. Unter seinen leuchtend braunen Augen, lagen tiefe Augenringe. "Ich wache gerade auf, nach dem ich von einer Brücke gesprungen bin um meinem beschissenen Leben zu entfliehen und das einzige was dir einfällt ist ´Wie geht´s dir´?!", waren meine ersten Worte an ihn. Sein Blick veränderte sich nicht, jediglich sein lächeln wurde herzhafter. "Warum hast du mich gerettet?", fragte ich, da es mir wieder einfiel und ich es mir nicht erklären konnte. "Ich konnte dich nicht sterben lassen. Außerdem wäre Stiles fast hinterher gesprungen!", "Achso, also hast du dir einfach gedacht "Ach, spring ICH doch lieber ihr nach!"?", meinte ich sarkastisch. Er nickte stumm. "Melia, du bist viel zu jung um schon über Suizid nachzudenken! Außerdem ist es doch gar nicht deine Art vor Problemen wegzulaufen, viel mehr verscheuchst du sie mit deinem Charakter.", "Danke, jetzt fühl ich mich gleich besser.". Jemandem aufmuntern war nicht gerade eine von Derek's Stärken, aber wenigstens versuchte er es. "Wie lange liege ich hier schon?", "Seid heute Abend.", "Wie spät ist es jetzt?", "Ca. halb 4.". Super, es war mitten in der Nacht und ich hatte bock auf einen Hamburger. Ich setzte mich auf und streckte mich erstmal um meine müden Knochen wieder in Schwung zu kriegen. "Wie wär's, ich zieh mir kurz meine Sachen an, du bringst mich unauffällig hier raus, wir gehen schnell einen Burger essen...", ich hielt inne um das Knurren meines Magens zu hören. "...Ok um zwei Burger zu essen. Währenddessen erzählst du mir was in der Zwischenzeit alles passiert ist und dann kommen wir wieder hier her ohne das es einer merkt.". Mein Plan war idiotensicher! "Nur ein kleines Detail hast du übersehen, du hast keine Sachen.", argumentierte er. "Klar!", "Du willst mit einem nassen Kleid, mit wohlgemerkt keinen Schuhen, aus dem Krankenhaus fliehen?". Guter Punkt. Na Super! Und jetzt? "Wie wär's, ich hole schnell die Burger und du wartest hier und hälst die Stellung?". Ich nickte einverstanden und schon war er verschwunden.
Nach ca. 25 Minuten Langeweile, tauchte Derek endlich wieder neben mir auf und mit, Gosh sei Dank, einer Burger King Tüte in der Hand. "Wird ja auch mal langsam Zeit! Was hat so lange gedauert? Sah die Drive-In Lady etwa so gut aus, dass du mich einfach warten lässt?", sagte ich gespielt beleidigt. Derek lachte kurz auf, bevor er sich neben mich setzte und mir mein Essen reichte. Ich biss herzhaft in meinen Hamburger, von dem jetzt nur noch die Hälfte über war und bedeutete Derek zu erzählen. "Nachdem du gesprungen bist, wollte Stiles, wie schon erwähnt, hinter dir her. Ich hielt ihn auf und sprang stattdessen. Dann hab ich dich aus dem Wasser gezogen, während Stiles einen Krankenwagen rief. Letztenendes, hast du es überlebt.", er beendete sein Vortrag mit einem Biss in seinen Big King XXL. Er hatte eine genauso große Klappe wie ich, musste ich belustigt feststellen. "Ok. Wer war schon alles hier?", fragte ich und nahm einen Schluck von meinen Milkshake. "So weit ich weiß, dein Vater, dein Bruder, Scott, Allison, Stiles und so ein Typ den ich nicht kannte.", zählte er auf und verzog beim letzteren das Gesicht. "So ein Typ den du nicht kanntest? Wie sah er denn aus?". Ich war etwas verwirrt, mehr Freunde hatte ich eigentlich nicht. Zumindest keine, die mich interessierten oder von Relevanz waren. "Er hatte dunklere Haare, eine runde Brille und er sah ziemlich ungepflegt aus. Er trug ein gestreiftes Poloshirt und eine Zahnspange hatte er auch.", "Den hast du dir besonders eingeprägt oder?". Ich zwinkerte ihm provokativ zu, was er mit einem stumpfen Knurren kommentierte. Seine Beschreibung passte nur auf einen Jungen zu, den ich kannte..."Charles Coleman?! Der geht in meinen Französisch Kurs! Wir arbeiten immer zusammen, einfach weil er inteligent ist und noch dazu freiwillig das meiste macht. Er scheint wohl zu denken wir sind Freunde...". Derek´s schallendes Gelächter unterbrach mich und da ich Angst hatte, dass gleich eine Krankenschwester kommt, warf ich ein Kissen in sein Gesicht, was ihn verstummen ließ. "Ich glaube der hat mehr als nur Freundschaft im Sinn.", grinste Derek und deutete auf den Beistelltisch neben mir, nachdem ich einen verwirrten Blick aufgesetzt hatte. "Die sind von ihm.". Ein Strauss Rosen stand direkt neben mir und ich hatte ihn bis jetzt, nicht bemerkt. "Ich hasse Rosen...", murmelte ich fassungslos. Warum schenkt Charles mir Rosen? Woher zur Hölle wusste er überhaupt, dass ich im Krankenhaus liege und in welchem Zimmer?! "Der Junge ist gruselig!", meinte ich ziemlich verängstigt. Derek nickte nur. "Das dachte ich mir im ersten Moment auch.". Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen und aß einfach mein Burger weiter, den ich fast schon 3 Minuten ignoriert hatte! "Isaac war übrigens auch hier...", gab Derek leise bei, so das ich es fast nicht hören konnte, leider nur fast. "Was?! Warum hast du ihn nicht rausgeschmissen!", "Das ist eine Sache zwischen dir und Isaac! Ich werde mich da nicht einmischen!". Kurz herrschte Ruhe, bis ich seufzend den Müll in die Tüte räumte und es dann Derek in die Hand drückte. "Und mach das Fenster hinter dir zu, es zieht."
"Sobald sie aufgewacht ist, können Sie sie mit nach Hause nehmen.", "Danke Doc.". Als ich meine Augen aufschlug, strahlte bereits die Sonne durch´s Fenster herein. Langsam setzte ich mich auf und kaum hatte ich einen Muskel bewegt, stürmten zwei Gestalten an mein Bett. "Melia!", "Wie geht´s dir?", plabberten sie durcheinander. Fin und Dad sahen ziemlich fertig aus. Sie hatten tiefe Augenringe und Dad roch entsetzlich nach Schweiß. "Dad, wann hast du zu letzt geduscht?", fragte ich und schon fandt ich mich an seiner Brust gepresst wieder. "Ich bin so froh das du noch lebst.", murmelte er in meine Haare. Sie hatten sich Sorgen gemacht, wegen mir. Fast hätte ich sie einfach im Stich gelassen. Nach ihm, fiel mir Fin um den Hals. "Mach das nie wieder kleine Schwester, ok? Versprich mir das!", winselte er. Als auch nun er sich von mir löste, lächelte ich beide an. Ein einfaches Lächeln meinerseits und ihre Mundwinkel stimmten mit ein.
Wir fuhren gemeinsam nach Hause, wo ich erstmal in mein Bett sprang, mit Anlauf versteht sich. Ich ignorierte das gefährlich klingende Geknartze was mein Bett von sich gab und vergrub mein Gesicht in mein Kissen. Der vertraute Geruch von Zuhause stieg meine Nase empor und gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Es war Sonntag und morgen müsste ich bereits wieder in die Schule. Bei diesem Gedanken stöhnte ich auf und sprang mit einem Satz aus dem Bett. Scott, Allison, Stiles...Sie alle hatten mich besucht. Hieß dies, dass sie mir nicht mehr böse waren? Auf Allison konnte ich verzichten, aber auf Scott und vorallem auf Stiles nicht. Ob er jemals wieder mich küssen wird? Er wollte hinter mir her springen, also kann ich ihm ja nicht komplett egal sein, oder nicht? Mein Blick streifte das selbstgemalte Bild von Stiles, was an der Wand gegenüber von meinem Bett hang. Bei dem Gedanken an ihn umspielte ein sanftes Grinsen meine Lippen. Ich ging die schmale Holztreppe nach unten und entdeckte meinen Vater, der am Esstisch saß und telefonierte. "Ja ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen!". Er legte das Telefon beiseite und schaute zu mir herüber. "Wer war das?", fragte ich um eine Konversation aufzubauen und setzte mich neben ihn. "Das war deine neue Psychologin bzw. Mrs. Morrell die Vertrauenslehrerin.", antwortete er. Moment, was?! Ok, Konversation abbrechen! "Wie, was Psychologin?! Ich bin doch nicht geistesgestört!", "Melia.", "Nein nichts Melia!", "DU WOLLTEST DICH UMBRINGEN!". Das ließ mich verstummen. "Was bleibt mir denn bitte anderes übrig? Sag´s mir! Ich würde es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren...". Er war den Tränen nahe, das konnte man erkennen. "Tu deinem alten Herrn einen Gefallen und geh dahin.". Ich nickte und erhob mich von meinem Stuhl. "Ich versprechs."
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Heeey Menschen :D
Endlich geht´s weiter^^ ok um ehrlich zu sein hab ich bis jetzt nur dieses Kapitel geschrieben, also könnte es noch eine Weile dauern bis zum nächsten, hoffe ihr könnt mir verzeihen für die langen Wartezeiten:)
Außerdem hoffe ich, dass mein Konzept für die nächsten Kapitel euch gefallen wird^^
Und vielen vielen Dank für das voten!<3
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Draw Me (Teen Wolf FF/Stiles Stilinski)
FanficMelia ist ein ganz normales Mädchen, mit einer ganz normalen Familie und ganz normalen Freunden. Naja, bei ihren Freunden kommt das nicht so hin. Nach einiger Zeit aber hat sie sich daran gewöhnt, bei Vollmond die Hundeleckerlies auszupacken und ja...