Das zweite Familientreffen

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Steve PoV:
Sarahs Geburtstagsfeier verlief sehr entspannt. Die meisten Freundinnen von Sarah hatten sich überhaupt nicht für Rick und Steven interessiert, erst als Steven sein Geschenk hervorgezaubert hatte, wurden die Mädchen aufmerksam. "Fabiiii, darf ich dich schminken?", fragte Sarah mit großen Augen. Rick seufzte. "Na klar, das ist sein Geschenk für dich", antwortete Steven gehässig. Rick sah ihn böse an. 'Das wird ein Nachspiel haben!', sagte sein Blick. Doch sofort hatten ihn die Prinzessinnen mit Beschlag belegt und fielen mit der Schminke über ihn her. Die Zeit nutzte Steven, um sich mit seinen Verwandten zu unterhalten.
"Dein Freund ist wirklich nett", sagte seine Oma und lächelte spitzbübisch. Verdutzt sah er ihr in die Augen. Diese Augen, die so sehr aussahen wie seine, sie funkelten. Die Augen seiner Mutter sahen auch so aus, immer wenn sie seinen Vater ansah. Ob seine auch so blitzten, wenn er Rick ansah? "Äh, danke?", antwortete er, doch es klang eher wie eine Frage. "Nun tu nicht so", schalt sie ihn liebevoll. "Ich bin vielleicht nicht mehr die Jüngste, aber ich sehe doch, wie verliebt ihr seid!" Steven bekam große Augen. "Ist das so offensichtlich?", fragte er beklommen. "Natürlich. Ihr jungen Leute, ihr denkt immer ihr seid so klug und niemand merkt, was in euch vorgeht. Doch dabei vergesst ihr eines: Die ältere Generation ist von dieser Reizüberflutung im Internet verschont geblieben und nimmt daher viel mehr wahr, als ihr glaubt!", erwiderte sie lächelnd. "Seid ihr glücklich?", fragte sie dann. Steven nickte. "Wir machen uns zwar Sorgen, was Fabians Eltern dazu sagen werden, aber ansonsten: ja. Ich war nie glücklicher." In diesem Moment hörte er hinter sich ein Schlucken. Er drehte sich um und blickte in Ricks Gesicht. "Ich auch nicht", flüsterte Rick und lächelte. Dieses Lächeln war so ehrlich, so herzlich und so liebevoll, wenn er nicht mit pinker, glitzernder Schminke übersät gewesen wäre, hätte Steven es fast kitschig finden können. So fing er lauthals an zu lachen. Auch Stevens Oma kicherte. 

"Sorry, Alter, aber hast du dich mal im Spiegel angeguckt?!", fragte Steven, als er sich endlich beruhigt hatte. Rick sah ihn böse an. Doch dann musste auch er lachen. "Klar. Bin ich nicht ein hübsches Mädchen?", fragte er mit gespielt hoher Stimme, was Steven nur noch mehr zum Lachen brachte. Doch dann wurde sein Blick wieder ernster. "Aber das gerade war trotzdem mein Ernst", erklärte er. Steven sah ihn an. Stevens Oma war auf einmal sehr beschäftigt damit, sich ein Glas Wasser zu holen, sodass sie einen Augenblick ungestört waren. Steven ging ein Stück auf Rick zu. "Ja?", fragte er leise. "Ja, ich war nie glücklicher", raunte Rick. Dann küssten sie sich, sanft. Fast wie beim allerersten Mal, nur nüchterner. "So, und jetzt geh' dich waschen!", kommandierte Steven. "Ich darf nicht, Sarah hat's verboten", antwortete Rick entschuldigend und wurde ein kleines bisschen rot. "Dann muss ich wohl mal ein ernstes Wort mit meiner Schwester reden, denn SO nehme ich dich garantiert nicht mit nach Hause!", sagte Steven und ging, um seine Schwester zu suchen. Rick kam ihm hinterher. "Ach, lass sie doch. Es ist schließlich ihr Geburtstag!", versuchte er, seinen Freund zu beruhigen. Doch der war schon in Sarahs Zimmer. "So, junges Fräulein!", sagte er in schönster Taddl-Manier. "Fabi darf sich also nicht abschminken?" Sarah grinste, nickte und streckte ihrem Bruder die Zunge raus. "Na warte!", rief er und stürzte sich auf sie, um die Kleine durchzukitzeln. Sie schrie und wand sich. Irgendwann rief sie "ich gebe auf! Ich gebe auf!" Und endlich ließ Steven von ihr ab. "Also, pass auf. Ich muss nachher noch mit Fabi mit der U-Bahn durch die halbe Stadt nach Hause fahren. Und so nehme ich ihn nich' mit. Entweder er darf sich also waschen, bevor wir gehen oder er muss bei dir schlafen. Und, unter uns: Er schnarcht echt laut", flüsterte er seiner Schwester verschwörerisch zu. Sie kicherte. Plötzlich bekam Steven einen Schlag in den Nacken. "Ey! So laut nun auch nicht!", erklärte er. "Okay", antwortete Sarah kichernd. "Aber erst, wenn ihr geht!" Steven nickte. Plötzlich kam eine ihrer kleinen Freundinnen zu Steven. "Woher weißt du, wie laut Fabi schnarcht?", fragte sie arglos. Steven sah Rick an. Scheiße. Dieses Gespräch hatte er nicht mit seiner Schwester führen wollen. Noch nicht.

2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt