The day after

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Steve PoV:
Steven erwachte früh am nächsten Morgen. Es war noch gar nicht richtig hell, da schlug er bereits die Augen auf, unfähig weiter zu schlafen. Er drehte sich zur Seite, Rick neben ihm schlief selig. Kein Wunder, für ihn war es ja quasi noch Nacht. Er betrachtete seinen Freund einen Moment und dachte an die vergangene Nacht. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, bei der Erinnerung daran. Es war wunderschön gewesen, auch ohne dass sie auf's Ganze gegangen waren. Rick hatte Recht, das konnte noch warten.
Seufzend stand Steven auf und schnappte sich eine frische Boxershorts. Er wollte erstmal duschen und dann Kaffee kochen. Er sah sich im Halbdunkel des Zimmers um. "Und aufräumen", flüsterte er vor sich hin. Dann ging er leise über den Flur ins Bad. Unter der warmen Dusche kam die Erinnerung an den Vorabend wieder. Er lächelte, als wieder diese Wärme in ihm aufstieg. Er war lange mit niemandem mehr zusammen gewesen, den er liebte. Und so sehr, wie er Rick liebte, schon gar nicht. Plötzlich klopfte es, aber nicht an der Badezimmertür, sondern an der Duschkabine. "Guten Morgen", ertönte Ricks Stimme hinter dem Glas. Steven erschrak fürchterlich, dann riss er die Tür auf. "Bist du wahnsinnig? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, wegen dir!", rief er, dann knallte er die Tür wieder zu. Einen Augenblick hielt er inne, bevor er die Tür langsamer wieder öffnete. Rick stand immer noch dort, starr. Steven sah an ihm herunter, dann wieder herauf. Rick war splitterfasernackt. "Äh, guten Morgen?", die Worte kamen als Frage heraus. "Sorry, dass ich dich erschreckt hab', aber auf's Klopfen an der Tür hast du ja nicht geantwortet", erklärte Rick und zuckte die Schultern. "Ich würd' auch gern Duschen!" Steven nickte. "Bin sofort fertig", antwortete er und schloss die Tür wieder. Komisch, gestern Nacht hatte der Anblick seines Partners ihn nicht so aus der Bahn geworfen. Aber da hatte er ja auch gewusst, dass er nackt sein würde. Hier hatte er ihn so früh noch nicht erwartet. Nachdem er fertig war, kam er hastig aus der Dusche und warf sich ein Handtuch über die Schulter. "Bitte schön", erklärte er dem wartenden Rick und machte einen Diener zur Dusche hin. "Danke, Albert!", antwortete er in schönster Batman-Manier und stieg in die Dusche. Während Steven sich abtrocknete und seine Boxer anzog, fragte er, ob Rick unter die Lerchen gegangen sei. "Ohne dich war das Bett so leer und kalt", murrte der unter der Dusche. Steven kicherte. Diese kurzen Anflüge von Romantik waren schon recht niedlich.
"Ich geh' mal Kaffee kochen, okay?", fragte er, als er endlich abgetrocknet und nicht mehr nackt war. "Jaja", kam es aus der Duschkabine. Steven schlurfte in die Küche und kochte Kaffee für die beiden. Dabei sah er, dass es draußen immer noch regnete und grau war. Typisches Herbstwetter. Er sah auf seine Küchenuhr: 7:30Uhr. Es war wirklich noch früh, eigentlich hatten sie noch Zeit für eine Runde Kuscheln im Bett. Also nahm Steven die Kaffeetassen und trug sie ins Schlafzimmer. Schnell räumte er die Dreckwäsche vom Vorabend in den Wäschekorb und warf die Taschentücher in den Müll. Dann setzte er sich auf's Bett und scrollte gedankenverloren durch die sozialen Netzwerke. 

"Kaffee, Kaffee, Kaffee", rief Rick auf einmal von der Tür und stürzte sich auf Steven und das Bett. Gierig trank er das Heißgetränk, dann schob er sich mit einem Ruck unter die Decke und warf Steven dabei fast vom Bett. "Hey, pass bloß auf!", rief der und schob seinen Freund ein Stück zur Seite. "Und lass' mich auch unter die Decke!"

Rick PoV:
Steven hatte echt irritiert geguckt, als er auf einmal nackt im Bad stand. Aber er hatte doch keine frischen Klamotten in Steves Wohnung! Was hätte er also tun sollen? Auch jetzt, nach der Dusche, war er immer noch nackt, als er unter der Decke lag. "Ich bin aber nackt", erwiderte er also auf Steves Wunsch hin. "Mir doch egal!", erklärte dieser und rutschte mit unter die Bettdecke. "Ich sollte vielleicht mal frische Klamotten hier deponieren", überlegte Rick laut und sah Steven von der Seite her an. Er war gespannt auf die Reaktion. Doch Steven verzog keine Miene. "Solltest du wohl. Sonst musst du immer nackt rumlaufen." Hier machte Steven eine kurze Pause, bevor er Rick strahlend ansah. Rick konnte schon sehen, was als nächstes kommen würde. "Obwohl... Du darfst doch keine Sachen hier deponieren!", konstatierte sein Freund. Rick verdrehte die Augen, musste dann aber doch lachen. "Dann schlaf ich aber wieder ganz oft oben in meiner eigenen Wohnung", drohte Rick und schlang den Arm um Stevens Oberkörper. "Neinneinneinneinnein!", antwortete dieser und hielt Ricks Arm fest. Rick grinste. Er freute sich, dass Steven ihn gerne bei sich hatte. Während sie so rumalberten, klingelten auf einmal beide Handys exakt gleichzeitig. Eine Nachricht. Steven angelte sein Handy und las: 'Bin ich blind, oder kam gestern kein Video?' "Oh Fuck!", rief er dann und schlug sich mit der flachen Hand ins Gesicht. "Was?", fragte Rick und wollte auf's Handy sehen. "Flo hat geschrieben. Wir haben das Video für gestern vergessen", erklärte Steven und zeigte Rick das Handy. Ricks Magen zog sich zusammen. "Shit. Das heißt, wir müssen gleich erstmal ins Büro." Steven nickte. Darauf hatte Rick ja nun überhaupt keine Lust, bei diesem Schmuddelwetter. Rick seufzte, gab Steven einen letzten Kuss und schlug dann die Bettdecke beiseite. "Holst du mir frische Klamotten von oben?", fragte er. "Na gut. Was sage ich Marti und Dominik?", antwortete Steven und stand auf. Schnell zog er sich an. "Wenn die nicht eh unterwegs sind: Dass ich keine frischen Klamotten habe?", erwiderte Rick und zog die Decke wieder bis an den Hals. Steven nickte und verließ den Raum.
Rick sah sich um. Steven hatte tatsächlich aufgeräumt, als er im Bad gewesen war. Dafür bewunderte er den Freund. Er selbst lebte grundsätzlich immer im Chaos. Nach etwa fünf Minuten kam Steven mit den versprochenen Klamotten wieder. "Die anderen waren nicht da. Du schuldest mir übrigens noch was", erklärte er, als er Rick den Stapel reichte. Dankend nahm Rick die Klamotten und fing an, sich anzuziehen. "Was denn?" Steven grinste. Dann beugte er sich zu seinem Freund runter und sah ihm tief in die Augen. "Die versprochene Massage!", erklärte er und gab Rick einen sanften Kuss. Auf einmal biss er spielerisch in dessen Unterlippe. "Du bist ja unersättlich!", lachte Rick. Doch Steven schüttelte den Kopf. "Wir hatten einen Deal, schon vergessen?" Plötzlich fiel es Rick wieder ein. Prompt wurde er rot, er hatte es tatsächlich vergessen. Eigentlich hatte er den Deal ja auch nur vorgeschlagen, damit er seine Massage bekam. Naja, da musste er jetzt durch. Steven war zwar vergesslich aber oft genug erinnerte er sich an solche Sachen dann doch wieder. Das hatte Rick nicht bedacht.

2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt