Homophobie

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Steve PoV:
Um fünf nach neun kamen sie an der Bar an. "War ja klar, dass die beiden mal wieder zu spät kommen", maulte Rick. Steven grinste. "Hast du was anderes erwartet? Die sind sicher ... beschäftigt!" Beim letzten Wort wackelte er kokett mit den Augenbrauen, sodass Rick anfing zu lachen. "Komm, wir gehen einfach schonmal rein und bestellen was zu trinken!" Rick folgte ihm in die Bar und an ihren Stammplatz.

"Hey Jungs! Das gleiche wie immer?", fragte die Bedienung. 'Scheiße, wir sind einfach zu oft hier!', schoss es Steven durch den Kopf. Rick nickte. "Und noch zwei Bier für Freunde, die gleich kommen." Lächelnd verschwand die Bedienung. 

Nach weiteren fünf Minuten tauchten Frodo und Flo endlich auf. "Da seid ihr ja endlich!", rief Rick, als die beiden sich setzten. Frodo grinste entschuldigend, was Steven wieder zum Schmunzeln brachte. 'Beschäftigt' hatte es wahrscheinlich wirklich ganz gut getroffen. "Sorry, aber das hat alles 'n bisschen länger gedauert", erklärte Flo entschuldigend und wurde minimal rot. Jetzt schien auch Rick zu verstehen, er nickte grinsend. "Kein Ding. Wir haben schonmal für euch mitbestellt!", sagte er, als auch schon die Bedienung kam und die Getränke brachte. Die vier Freunde stießen an und Steven sagte übermütig: "Auf unser neues Traumpärchen hier!" Flo wurde noch röter und grinste, während Frodo Steven unsanft mit dem Ellenbogen in die Seite stieß. "Nich' so laut!"
"Sorry", antwortete Steven. "Und wie soll's jetzt weitergehen bei euch?" - "Wir wollen alles langsam angehen lassen. Erstmal nix sagen. Wir hoffen, ihr haltet dicht", erklärte Frodo leichthin.  "Mal schauen, ob wir's im Büro sagen. Aber es is' alles so neu noch..." Frodo stockte, doch Flo sprang ein. "Es is' meine Schuld", erklärte er und nahm Frodos Hand. "Ick will's langsam angeh'n. Dit mit Ina steckt mir echt noch in den Knochen..." Frodo unterbrach ihn. "Dit is überhaupt nich' deine Schuld!", rief er. "Wir lassen es langsam angeh'n, nich' du!" Steven hatte das Gefühl, dass sie beide versuchten die 'Schuld', wenn man es denn so nennen konnte, auf sich zu nehmen. "Is' schon gut. Ihr macht das in eurem Tempo und wir halten die Klappe. Nicht wahr, Rick?", versuchte er daher, einzulenken. Rick nickte bekräftigend. "Gut, dann besorge ich uns mal was neues zu trinken!", meinte Flo und verschwand in Richtung Bar. Steven sah ihm kopfschüttelnd hinterher. "Er macht sich immer noch Vorwürfe Ina gegenüber, was?", fragte er. Frodo nickte. "Dabei ist das doch im Grunde meine Schuld", erwiderte er. Rick schüttelte vehement den Kopf, sodass sogar Steven sich verwirrt zu ihm wandte.

Rick PoV:
"Unsinn!", erklärte Rick nachdrücklich. "Wieso deine Schuld? Diese eine Nacht ist eben passiert. Da könnt ihr beide alles und nichts für. Und alles, was danach kam, haben Flo und Ina sich zuzuschreiben. Glaubst du, er hätte Gefühle für dich entwickelt, wenn's mit Ina noch tipptopp gewesen wäre?" Steven sah Rick überrascht an und auch Frodo bekam den Mund nicht mehr zu. "Was denn?", fragte Rick und wurde rot. "Nichts. Ick bin nur überrascht, dass du auf einmal zum Beziehungsexperten mutiert bist!", antwortete Frodo perplex. "Ach, fick dich!" Rick grinste ihn an. Damit war das Thema vom Tisch, den Flo kam wieder - mit vier Tequila. "Oh Shit, jetzt geht's los!", stöhnte Rick und nahm seinen entgegen. "Ouh yeah!", antwortete Flo.

Der Abend verlief feuchtfröhlich. Gegen zwei Uhr nachts war Flo eindeutig der betrunkenste der vier und Frodo beschloss, ihn nach Hause zu bringen. Auch Steven und Rick machten sich auf den Weg. Von der Bar nach Hause war es ein Fußweg von etwa 30 Minuten und die Frösche beschlossen, zu laufen. "Meinst du, das mit Frodo und Flo klappt?", fragte Steven nach einer Weile. Rick zuckte die Schultern. "Du kennst meine Meinung - Versuch macht klug. Bei uns wusste doch auch keiner, ob's gut geht."

"Stimmt. Und sieh uns an - bisher haben wir uns noch nicht die Köpfe eingeschlagen!", kicherte Steven. "Wohl war. Aber es sind auch erst zwei Monate!", gab Rick zu bedenken. Steven knuffte ihn spielerisch in die Seite. "Aber doch wohl hoffentlich die besten zwei Monate deines Lebens!", sagte er lachend. "Natürlich. Die besten von allen. Von allen, die noch kommen!" Jetzt musste auch Rick lachen.
Eine Weile gingen sie schweigend weiter. Zum Glück nahmen sie beide alles nicht so bierernst. Gedankenverloren griff Rick nach Stevens Hand. Nach einigen Metern merkte er, wie Steven ihn perplex anstarrte. "Alles okay?", wollte er wissen. Steven nickte langsam, deutete aber auf ihre verschlungenen Hände. "Das... Das machst du doch sonst nicht", stellt er leise fest. Wiederum zuckte Rick nur die Schultern. "Manchmal hab' ich 'n bisschen Nähe eben auch gern. Was dagegen?" Steven grinste ihn an. "Ganz und gar nicht!"

2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt