Es brodelt und brodelt...

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Rick PoV:
Erschrocken schlug Rick die Augen auf. Er wusste weder, wie spät es war, noch was ihn geweckt hatte. Das einzige, was er sicher wusste, war, dass sein Schädel dröhnte, als wäre im Inneren ein Presslufthammer. Er fuhr sich mit der Hand an die Stirn und stöhnte schmerzerfüllt. Scheiß Alkohol! Neben sich spürte er den warmen Körper von Steven, der tief und fest schlief. Vorsichtig richtete er sich auf. Er versuchte, schwere Erschütterungen zu vermeiden, als er aus dem Bett glitt, um sich in der Küche etwas zu trinken zu besorgen. Barfuß tappte er aus dem Zimmer und ging an den Kühlschrank. Er nahm eine Flasche Wasser und leerte sie in einigen großen Schlucken. Dann nahm er noch eine und wollte die Küche schon wieder verlassen, als sein Blick auf die Uhr fiel: 14:53Uhr. Er seufzte. Sie hatten schon lange geschlafen, aber so richtig wach fühlte er sich immer noch nicht. 'Scheiß drauf, es ist Sonntag', dachte er und ging zurück ins Schlafzimmer. Steven hatte sich nicht bewegt. Er setzte sich wieder auf die Bettkante und sah, dass sein Handy auf dem Boden lag. Er hob es auf und sah darauf.

Vor Schreck atmete er zischend ein und hätte sein Handy fast wieder fallen lassen: 24 Anrufe in Abwesenheit und ein Haufen WhatsApp-Nachrichten wurden angezeigt. Jetzt wusste er, warum er wach geworden war. Durch die Vibrationen musste das Handy auf den Boden gefallen sein. Er entsperrte das Handy und sah die Anrufliste durch. Fünf Anrufe waren von seiner Mutter, zwei von Stevens Mutter. Drei Anrufe kamen von Marie, weitere vier von Flo. Frodo hatte es auch zwei Mal versucht, ebenso Jakob. Weitere zwei Anrufe waren von Felix und dann nochmal jeweils zwei von Marti und Dominik. Dann öffnete er WhatsApp. Im 301+-Gruppenchat waren zehn Nachrichten eingegangen:

Marie: 'Hey, Frösche!!! Aufwachen, meldet euch!'
Flo: 'Jungs, ihr habt ein GROßES Problem! Ruft gefälligst mal an!'
Frodo: 'Das is keine Übung!!!'
Flo: 'Wat machen wir denn jetz?!'
Marie: 'Okay, Krisensitzung, im Büro. 16Uhr, heute!'
Frodo: 'Alles klar!'
Flo: 'Bin schon unterwegs!'
Jako: 'Felix und ich kommen 10 Minuten später'
Marti: 'Wir schmeißen die beiden, wenn nötig, ausm Bett.'
Marie: 'Gut, bis gleich.'

Die letzte Nachricht war kaum drei Minuten alt. Noch bevor Rick begriffen hatte, was los war, geschweige denn Steven wecken konnte, klingelte es auf einmal Sturm an Steves Wohnungstür. Dieser schreckte hoch. "Ach du Scheiße, was zur Hölle?!" Rick legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Steh' auf. Irgendwas ist passiert, ich hab keine Ahnung was, aber die 301-ler drehen steil. Ich geh' zur Tür", erklärte Rick kurzangebunden und stand auf. Das Klingeln hörte nicht auf. "ICH KOMM JA SCHON!", brüllte er, schnappte sich seine Boxershorts und ging auf den Flur. Die Schlafzimmertür zog er vorsorglich hinter sich zu. Wieder Klingeln, dazu hämmerte jemand mit der Faust gegen die Tür. Missmutig riss Rick die Tür auf. "WAS?!", fragte er bellend. Marti und Dominik standen, vollständig angezogen, vor der Tür. "Hast du heute schon mal in die sozialen Medien geguckt?", fragte Marti argwöhnisch. Und ruhig, viel zu ruhig. Wenn Marti ruhig oder gar ernst wurde, war definitiv was passiert. Rick schüttelte den Kopf. "Bin eben erst aufgewacht." Dominik nickte, zog Marti in die Wohnung und schloss die Tür. "Aber unsere Nachrichten hast du gelesen?", fragte er. Rick nickte. "Dann zieht euch jetzt an, wir müssen ins Büro. Hopp hopp!" Marti scheuchte ihn zurück ins Schlafzimmer. Steven saß immer noch wie vom Donner gerührt im Bett. "Was zur Hölle ist los? Ich hab' zehn Anrufe meiner Mutter auf dem Handy, dazu drei von deiner. Und mit den 301-lern muss ich wohl gar nicht erst anfangen!", fragte er und zauste sich die Haare. "Ich hab' keine Ahnung", antwortete Rick. "Aber Marti und Dominik warten vor der Tür. Wir müssen gleich los, zum Büro. Also komm, anziehen." Mit diesen Worten zog er Steven vom Bett.

Steve PoV:
Was war wohl passiert, dass Marie sie alle an einem Sonntag ins Büro zitierte, und dann noch nach einer so durchzechten Nacht? Marti und Dominik hatten sich geweigert, irgendetwas zu erzählen, als sie unterwegs waren. Sie hatten ihnen aber noch nichtmal erlaubt, zu duschen oder einen Kaffee zu trinken. Sie hatten jedem ein Glas Wasser und eine Aspirin in die Hand gedrückt und sie dann aus dem Haus gescheucht. Also musste die Lage wirklich ernst sein.

2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt