Rick PoV:
Zur Feier des Tages wollten einige der Jungs mit Rick und Steven feiern gehen. Natürlich. Ab in eine Bar, ein paar Cocktails. Sie kannten das. Insgeheim hoffte Rick, dass Steven darauf genauso wenig Lust hatte wie er selbst. "Hey, lasst uns das auf Samstag verschieben, okay? Wir haben im Moment so viel zu tun, einen Kater können wir uns echt nicht leisten", grinste er entschuldigend. Rick sah ihn an. Skeptisch. Hatte er wirklich wegen der Arbeit abgesagt? Früher hatte ihn ein Kater doch auch nicht gestört. Oder war es doch um Ricks Willen? "Na gut", antwortete Frodo. "Aber Samstag auf jeden Fall, keine Ausreden. Fabi, das gilt auch für dich!" Rick nickte ergeben. Aus der Nummer kam er wohl so schnell nicht mehr raus. Endlich entließen Floid und Frodo die beiden Frösche und sie konnten nach Hause gehen.
Rick sah Steven von der Seite an. Er wirkte gelöst, fröhlich. Unwillkürlich musste Rick lächeln. Dann überkam ihn der Gedanke von vorhin wieder. "Sag mal", setzte er an. Steven sah ihn grinsend an. "Ja?", fragte er. "Hast du gerade wirklich nur wegen der Arbeit abgesagt?" Er schüttelte den Kopf. "Nicht nur. Ich wollte heute Abend auch einfach mit dir alleine sein", erwiderte er. Ein Glücksgefühl durchströmte Rick. Er wollte allein sein! Mit ihm! Juchu!!! "Aber, Rick, Samstag steht. Die Jungs wollen das für uns. Deswegen musst du mit. Wir müssen ja auch nicht ewig bleiben!", setzte er noch hinzu. "Ja, ich weiß", murmelte Rick. Dann sah er seinen Freund noch einmal an. "Darf ich heute bei dir schlafen?", fragte er leise. Steven lächelte. "Klar!", antwortete er sanft.Zeitsprung: Samstagabend. It's party time, bitches!
Steve PoV:
"Rick! Wie lange brauchst du denn noch, zum Henker?!", rief Steven durch die Wohnung. Er saß seit einer Viertelstunde mit Marti und Dominik in der Küche, bereit zum Losgehen, doch Rick wurde einfach nicht fertig. Er verdrehte die Augen, als keine Antwort kam. "Ich gehe jetzt nachsehen", sagte er zu den anderen und ging zu Ricks Zimmer. "Rick, mach die Tür auf, verdammt nochmal", sagte er, deutlich sanfter als vorher. Die Tür öffnete sich und Steven trat ein. Rick saß auf seiner Couch, nur in Boxershorts und T-Shirt. "Was ist denn los?", fragte Steven und trat zu seinem Freund. Rick sah zu Boden. "Ich, ach, nichts." Steven hockte sich vor ihn und sah ihn von unten. Plötzlich sog Rick hörbar die Luft ein. "Du trägst ja keine Brille!" Steven grinste. War ihm die Überraschung doch gelungen. "Für dich. Überraschung!", lachte er. Rick musste auch lachen. "Also, was ist? Hast du nichts zum Anziehen?", fragte Steven wieder. Rick nickte. "Ernsthaft?" Steven sah seinen Freund skeptisch an. Rick nickte. "Nichts, worin ich mich gut finde", flüsterte er. Steven stand auf und ging zum Kleiderschrank. Er wusste genau, was er suchte. Schnell hatte er die Klamotten gefunden. "Hier, zieh das an", sagte er und hielt Rick die Sachen hin. Der sah plötzlich auf. "Was?" Steven ging zu ihm. "Das hier. Du sollst es anziehen!", erklärte er langsam und legte Rick die Klamotten auf den Schoß. Rick griff die Sachen und faltete sie auseinander. Es war eine schwarze Hose, ein rotes T-Shirt und seine schwarze Sweatshirt-Jacke. Er sah Steven zweifelnd an. "Ernsthaft?" Steven nickte. "Ja. Ich mag dich daran. Also hopp hopp!", sagte er und verließ das Zimmer. Keine fünf Minuten später stand Rick in der Küchentür und grinste überlegen. "Wir können!"Rick PoV:
Rick konnte es kaum glauben: Er gefiel Steven in den Klamotten! Den ganzen Weg zur Bar bekam er das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Angekommen erwarteten Frodo und Flo die anderen schon. "Na endlich!", rief Frodo fröhlich. "Wir wären schon eher dagewesen, aber unsere Prinzessin hier", Marti zeigte auf Rick "hat etwas länger gebraucht." Rick sah ihn wütend an, doch plötzlich lag Stevens Hand auf seinem Arm. Sofort beruhigte er sich und nahm Marti die kleine Spitze nicht mehr übel. Doch den Mittelfinger bekam er dennoch von Rick. "Dann lasst uns ma' anstoßen!", erklärte Flo und hob sein Glas. "Auf Steven und Fabi!" Alle stimmten ein. Es war Rick zwar ein wenig unangenehm, aber sie dankten und tranken mit den anderen. Obwohl Rick sich vorgenommen hatte, wenig zu trinken, wurde es ein feuchtfröhlicher Abend. Gerade wollt Steven nochmal zur Bar gehen, als Rick sie erblickte. Er stutzte, wurde kreidebleich und hätte sich am liebsten versteckt.
"Lara!", keuchte auch Steven erschrocken. "Heeeey!", machte sie. Rick rollte innerlich mit den Augen. Immer dieses affektierte 'Hey', das hatte sie in Südafrika am Telefon auch gemacht. Auch die anderen Jungs sahen Lara genervt an. Nachdem sie Steven betrogen hatte, konnte sie eh keiner mehr leiden. "Ja, hey. Du, ich bin grad auf dem Weg an die Bar, also", erklärte Steven und ging weiter. Doch sie hängte sich eiskalt an seinen Arm und ging mit. Und quatschte ihm dabei noch ein Kotelett an die Backe. In Rick brodelte es. "Bin mal kurz auf'm Klo", sagte er zu den anderen und war schon verschwunden. Auf dem Klo atmete er tief durch. Warum war er so wütend? Was war dieses komische Ziehen in der Magengegend? Er war doch nicht etwa eifersüchtig?! Es war absolut irrational, aber zu sehen, wie Lara sich an den Arm seines Freundes gehängt hatte, machte Rick wahnsinnig. Es löschte alle anderen Gedanken aus, in ihm war nur noch Wut. Er versuchte, tief durchzuatmen, doch mit wenig Erfolg. Plötzlich klopfte es an seiner Kabinentür. "Rick?", fragte eine zaghafte Stimme. "Verpiss dich, Dominik!", rief er wütend. Er hörte, wie Schritte sich entfernten, nur um kurz darauf durch neue ersetzt zu werden. Jeder der Freunde kam an seine Tür, jeden vergraulte er. Es tat ihm Leid, aber er wollte sie jetzt nicht sehen. Nachdem sogar Flo aufgegeben hatte, trat Rick erschöpft aus der Kabine. Er wusch sich das Gesicht und die Hände und gin wieder zurück in den Hauptraum der Bar.Steve PoV:
Lara redete und redete, doch Steven hörte ihr ganz und gar nicht zu. Plötzlich sah er sie an. "Du, Lara, pass auf. Es ist ganz einfach: Du lässt mich ab sofort in Ruhe. Und ich werde glücklich, ohne dich. Nein, ich bin glücklich, ohne dich. Okay? Okay", sagte er, nahm die Getränke, drehte sich um und ging zurück zu seinen Freunden. Verdattert sah sie ihm nach. Als er sich am Tisch umdrehte, rannte sie gerade nach draußen. Ein bisschen tat sie ihm ja schon Leid, aber dann fiel ihm wieder ein, wie sie ihn behandelt hatte, als sie noch zusammen waren. Apropos "Wo ist Rick?", fragte er die anderen. Frodo, Dominik und Marti sahen betreten zu Boden. "Auf's Klo gerannt, als Lara mit dir mit ist", antwortete Flo. "Wir wollten mit ihm reden, aber keine Chance", erläuterte Frodo. Sofort ging Steven durch die Bar nach hinten, um mit Rick zu reden. Doch auf der Toilette fand er ihn nicht. Kaum war er wieder vorne, sah er ihn. Er stand an der Theke und unterhielt sich mit einem blonden Mädchen, das kaum älter als 18 war. Sofort spürte er einen Knoten in der Brust. Er atmete tief durch, dann bahnte er sich einen Weg zu Rick und dem Mädchen. "Hi", sagte er. Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an. "Können wir mal reden?", fragte er und sah nur Rick an. "Allein?" Rick zuckte die Schultern. "Bin gleich wieder da", sagte er zu dem Mädchen, dann ließ er sich von Steven am Ellenbogen nach draußen führen."Was sollte die Scheiße?", fragte Steven geradeheraus. Rick sah ihn mit verschränkten Armen an. "Könntest du aufhören, so zu schreien? Außerdem könnte ich dich genauso gut dasselbe fragen!", antwortete er. "Warum das denn?! Lara hat mich einfach angequatscht! Du weißt genauso gut wie ich, wie sie sein kann!" Langsam traten Steven Tränen in die Augen. "Gib nicht immer anderen die Schuld. Du hättest sie abweisen können", erklärte Rick leise. "Hast du aber nicht." Dann wandte er sich um und lief los. Steven sah ihm einen Moment fassungslos hinterher. Dann ging er zurück in die Bar, holte seine Jacke, sagte den Freunden tschüss und lief hinter Rick her. Er konnte nur hoffen, dass Rick sofort nach Hause gegangen war.
Rick PoV:
Erschöpft sah Rick sich um. Er hatte Seitenstechen. Instinktiv hatte er wohl den Weg nach Hause eingeschlagen. In seinen Taschen suchte er nach seinem Schlüssel, doch er fand ihn nicht. Er hatte ihn wohl wieder einmal vergessen. Er versuchte, die Haustür zu öffnen und wie durch ein Wunder war sie nicht verschlossen. Er schaffte es gerade noch in den ersten Stock, doch beim Anblick von Stevens Tür brach die ganze Enttäuschung, die Wut und alles aus ihm heraus. Die Tränen ließen sich nicht länger aufhalten. Schluchzend sank er vor der Tür zu Boden.Plötzlich hörte er eine Stimme. "Rick? Oh Gott, Rick, ich hab' mir solche Sorgen gemacht!" Rick blinzelte durch die Tränen und sah Steven über ihm. "Warum bist du denn weggerannt? Komm, lass uns erstmal reingehen", flüsterte er und schloss die Tür auf. "Nein, nich', ich will meine Ruhe", nuschelte Rick kraftlos. Doch ausnahmsweise war Steven stärker. Er schob Rick eine Hand unter die Kniekehlen und eine legte er um seine Schultern. Dann hob er den Freund hoch und trug ihn ins Wohnzimmer. "Du bist ganz schön schwer, Alter!", neckte er und erntete ein müdes Grinsen. Steven setzte Rick auf der Couch ab und setzte sich neben ihn. "So, und jetzt lässt du mich auch mal was sagen!", erklärte er.
Steve PoV:
Wie froh er war, als er ihn gefunden hatte! Doch jetzt musste er erstmal etwas klären. "Also, ja, Lara hat mich angequatscht. Ich hab' keine Ahnung mehr, was sie erzählt hat, ich hab' ihr nicht mal zugehört. Irgendwann hab' ich ihr gesagt, sie soll mich in Ruhe lassen und dass ich ohne sie glücklich bin. Und als ich dann zurück bin, warst du nicht mehr da. Die Jungs meinten, du wärst auf dem Klo, also bin ich da hin. Da warst du aber nicht. Und kaum komm' ich zurück seh' ich dich mit so 'ner Kleinen an der Theke flirten!" Rick sah ihn mit großen Augen an. "Du bist glücklich?", fragte er leise. Steven lächelte. "Natürlich, du Spast. Mit dir!", sagte er weich. Rick lächelte. "Und wer war jetzt die Kleine?", fragte Steven. "Ach, keine Ahnung. Ich kam vom Klo und sie stand da und lächelte. Und weil ich so eifersüchtig und aufgeregt war, dachte ich, ach keine Ahnung, ich dachte gar nicht, ich bin einfach hin und hab' angefangen mit ihr zu reden. Um dich eifersüchtig zu machen." Steven strich Rick über's Haar. "Na, das hat ja wunderbar geklappt", erklärte er. "Du warst eifersüchtig wegen Lara und ich wegen so 'ner Kleinen in der Bar. Das müssen wir dringend in den Griff kriegen!"
Rick nickte, dann nahm er Steven in den Arm. "Alles wieder gut?", fragte Steven leise. Rick nickte. "Dann lass uns schlafen." Die beiden standen auf, gingen Hand in Hand ins Schlafzimmer und waren nach nicht einmal fünf Minuten eingeschlafen.
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2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der Realität
FanfictionDies ist die Fortsetzung meiner Geschichte "2 Boys 1 Kap - zwei Frösche in Südafrika". Man kann die Story wahrscheinlich auch verstehen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, aber empfehlen würd ich's natürlich schon. ;) Rick und Steve kommen...