Steve PoV:
"Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, lieber Phteven, happy Birthday to you!" Steven war verwirrt. Träumte er? Oder sang Rick ihm gerade ernsthaft ein Geburtstagsständchen? Gähnend rieb er sich die Augen. Dann tastete er nach seiner Brille und fand sie auf dem Nachttisch. Schnell setzte er sie auf. Er blinzelte vorsichtig gegen das trübe Licht des Morgens. Nein, das war definitiv kein Traum. Das hieß dann aber... "Rick?", murmelte er und sah zu seinem Freund hoch. Da stand er, in Überlebensgröße, vor dem Bett, ein breites Grinsen im Gesicht. "Alles Gute zum Geburtstag!" Langsam richtete Steven sich auf. "Äh, danke", erwiderte er, immer noch verwirrt. Er strich sich mit der Hand durch die Haare und besah sich seinen Freund genauer. Rick sang nie! Zu Geburtstagen schon gar nicht! Und erst recht nicht frühmorgens! "Guten Morgen, Schlafmütze. Nein, das ist kein Traum. Und nein, ich werde nicht nochmal singen." Das war schon eher typisch Rick.
Endlich sah Steven seinen Freund genauer an. In der einen Hand hatte er eine Kaffeetasse, in der anderen Hand... "Früssen!", rief Steven aus. Rick nickte stolz und stellte den Teller und die Tasser auf dem Nachttisch ab. Dann beugte er sich zu Steven herunter und gab ihm einen Kuss. "Ich habe mich extra für dich dieser lebensbedrohlichen Gefahr ausgesetzt und dir Früssen gekocht. Zum Geburtstag!", erklärte er und klang dabei ein wenig wie ein Held, der aus einer sehr blutigen Schlacht zurückgekehrt war - als einziger, wohlgemerkt. "Wow, danke!", antwortete Steven und griff nach dem Kaffee. Rick hatte sich zu ihm auf's Bett gesetzt und sah ihm beim Frühstücken zu. "Wann bift du aufgeftanden?", fragte Steven schließlich. "Mit vollem Mund spricht man nicht!", schalt Rick ihn, dann grinste er. "Vor einer Stunde. So lange dauert Früssen ja nicht - zumindest, wenn die Kamera aus ist." Steven lächelte in sich hinein. Rick war wirklich wie ausgewechselt. Für Steven stand er freiwillig früh auf, kochte, spülte sogar. Auch wenn er immer noch Rick war, dies gefiel Steven gut an ihm. Die letzten Wochen waren Gott sei Dank etwas ruhiger gewesen. Sie hatten sich auf die Arbeit konzentriert und waren damit auch gut ausgelastet gewesen. Später würden sie ein Video für Radio drehen und abends waren sie bei Steves Eltern zum Essen eingeladen.Rick PoV:
Er sah Steven beim Frühstück zu. Es stimmte, Gluten war für ihn echt gefährlich. Aber wenn er sich ordentlich die Hände wusch, ging das schon. Außerdem war es ihm das Wert, für Steven. Und das mit dem Singen? Das war schon merkwürdig, aber er wollte es gern tun. So fühlte sich wohl Liebe an...
Auf einmal fiel ihm etwas ein. "Achso, ich hab da noch was für dich!", rief er und sprang auf. Schnell ging er in die Küche und holte Stevens Geschenk. Normalerweise schenkten sie sich nichts, aber er hatte es gesehen und sofort an seinen Freund denken müssen. Grinsend kam er mit dem schlecht eingepackten Päckchen zurück ins Schlafzimmer. Steven hatte das Geschirr beiseite gestellt und sah Rick argwöhnisch an. "Wir schenken uns doch nichts!", meinte er vorwurfsvoll. Rick zuckte die Schultern. "Mir doch egal. Hier", sagte er und reichte Steven sein Geschenk. Es war in pinkes Glitzergeschenkpapier mit kleinen Einhörnern eingewickelt. Steven sah das Geschenk an, dann Rick. "Alter, ich wär' zu gern dabei gewesen, als du DAS Geschenkpapier besorgt hast!", lachte er dann. Rick grinste. Es war wirklich peinlich gewesen, das zu kaufen. Aber dieses Lacahen war jede Peinlichkeit wert gewesen. "Nun pack' schon aus!", sagte er dann. Schnell riss Steven das Papier auf und zog das Geschenk heraus. "Eine Mütze?", fragte er und sah sie von allen Seiten an. "Nee, n Kondom aus Wolle!". Rick verdrehte die Augen. "Alter, danke!", rief Steven und sprang auf. Freudestrahlend fiel er Rick um den Hals, nur um im nächsten Moment vor den Spiegel zu hetzen und seine neue Mütze aufzusetzen. Sie war senfgelb, etwas heller als Steves Pulli. "Ich dachte, die passt gut zu deinem schwulen Pullover", erklärte Rick, der hinter Steven getreten war. Steven grinste und nickte. Rick sah seinen Freund an. Die Mütze stand ihm wirklich ausgesprochen gut. Plötzlich drehte Steven sich um und gab Rick einen dicken Kuss. "Danke", sagte er und grinste von einem Ohr zum anderen.Steve PoV:
Nach diesem ausgiebigen Frühstück fuhren Rick und Steven ins Büro. Sie mussten noch ein Video drehen, das Morgen auf dem Radio-Kanal online gehen sollte. Außerdem wollte Steven noch die anderen zu seiner Party am Samstag einladen. "Ich versteh' immer noch nich', warum die Party bei uns oben steigen muss!", entrüstete sich Rick, zum gefühlt zehnten Mal an diesem Tag. Steven grinste. "Ganz einfach: Erstens ist eure Wohnung größer. Zweitens wird dann nicht meine Bude unordentlich gemacht!" Rick zeigte ihm den Mittelfinger. "Du Fotze, ey. Aber wehe, du kommst Sonntag nicht hoch zum Aufräumen!" Steven nahm ihn in den Arm. "Doch, klar. Nichts lieber als das! Ich kann sogar bei dir schlafen, wenn du willst", erklärte er und zog verführerisch die Augenbrauen hoch. "Äh..." Rick konnte bei solchen Anspielungen einfach nicht mehr denken. Er schüttelte schnell den Kopf. "Hör auf, mich abzulenken und lass uns filmen!" Steven grinste. Es war natürlich Absicht gewesen, Rick abzulenken. Außerdem mochte er es, wenn er den anderen so verrückt machen konnte. Aber Rick hatte Recht: Wenn sie nicht bald fertig wurden, kam entweder am nächsten Tag kein Video oder sie konnten das Abendessen mit Steves Familie knicken. Seufzend stellte Steven sich also in Position, Rick schaltete die Kamera ein und schon ging's los: "Yaaaay, weil ich heute Geburtstag hab' hat Rick gesagt, ich darf alle meine Freunde mit vor die Kamera nehmen! Haha...ha..." Dann ging er heulend aus dem Bild. "Hier sehen wir Steves Freunde", lachte Rick im Hintergrund.Rick PoV:
Der Dreh hatte länger gedauert als erwartet, weshalb sie sich beeilen mussten, um noch pünktlich zu Steves Eltern zu kommen. "Komm schon!", rief Steven ungeduldig. "Ich hab' keinen Bock, die Bahn zu verpassen!" Rick schnaufte hinter ihm. "Jetzt mach' mal nich' so'n Stress, Alter! Wir kommen schon pünktlich!" Steven sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. "Is' ja gut, ich beeil mich schon!" Und er fing an, hinter seinem Freund her zu rennen. Das tat er auch nicht für viele Leute.
Bei Steves Eltern angekommen wurde es ein sehr entspannter, lustiger Abend. Sarah erzählte allen lustige Geschichten aus der Schule und wollte unbedingt wissen, wann Rick und Steve heiraten würden. "Weißt du", versuchte Rick zu erklären. "Wir wollen dich damit überraschen. Also darfst du nicht immer daran denken, weil sonst bist du ja nicht überrascht." Sarah schien einen Moment zu überlegen, dann grinste sie. Es war entwaffnend. Wenn Sarah grinste, ging irgendwie die Sonne auf. Sie nickte begeistert. "Okay, so machen wir's!", rief sie und warf dabei fast Steves Glas um. Rick grinste Steven an. 'Hab ich das nicht gut gemacht?', fragte sein Blick. Steven grinste zurück.Steve PoV:
Als sie später auf dem Heimweg in der U-Bahn saßen, kam Steven nicht umhin, an Ricks Erklärung zu denken. "Das hast du vorhin echt gut gelöst mit Sarah", sagte er gedankenverloren. Rick sah ihn fragend an. Natürlich, er hatte es schon längst vergessen. "Mit unserer Hochzeit!", fügte Steve hinzu. "Achso, das! Ja, keine Ahnung, irgendwas mussten wir ja sagen. Und so denkt sie vielleicht wirklich nicht dauernd darüber nach!" Rick zuckte die Schultern. Steven sah ihn von der Seite her an. Dann gab er ihm einen Kuss und grinste. Er freute sich, dass Rick so gut mit seiner Schwester klarkam. Überhaupt schien im Moment einfach alles ganz gar wunderbar zu laufen. Plötzlich piepte Ricks Handy. Eine Nachricht. Rick las aufmerksam, dann antwortete er. "Was war?", fragte Steven beiläufig. Er hoffte zumindest, dass es nicht zu neugierig klang. "Frodo", antwortete Rick knapp und zeigte ihm den Chatverlauf.
'Yo, Fabi. Hast du Zeit? Ick würd' gern ma wat mit dir bequatschen!'
'Moin. Heute geht's nicht. Morgen im Büro?'
'Okay, bin ab 11Uhr da!'
"Was will er wohl?", fragte Steven gedankenverloren. "Keine Ahnung", antwortete Rick und steckte das Handy ein. "Ich werd's wohl Morgen erfahren." Steven nickte, dachte aber weiterhin darüber nach. Frodo fragte eigentlich nur, ob jemand explizit Zeit hätte, wenn es wirklich ein Problem gab. Aber warum ausgerechnet Rick? Normalerweise würde er doch zu Flo gehen. Es sei denn, das Problem hatte mit Flo zu tun. Dann würde es wohl doch eher Jako oder so sein. Aber ausgerechnet einer von ihnen?
"Steve? Steven! Hallo?!", riss ihn Ricks Stimme aus den Gedanken. "Ja?" - "Wir müssen hier raus. Los, komm!" Rick zog ihn an der Hand hoch. "Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken!", rief Rick ohne eine Antwort zu erwarten. Steven zuckte die Schultern und folgte seinem Freund nach Hause.
"Kommst du noch mit?", fragte er, als sie an seiner Wohnungstür angekommen waren. "Klar!" Rick grinste ihn an. Irgendein komischer Schimmer lag da in Ricks Augen. Doch Steven konnte ihn nicht identifizieren, denn er war genau so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Schulterzuckend schloss er seine Tür auf und trat noch vor Rick ein. Wie üblich kickte Rick seine Schuhe nur quer durch den Flur, warf eine Jacke auf die Garderobe und war dann, mitsamt seinem Rucksack, im Schlafzimmer verschwunden. Seufzend hob Steven Ricks Sachen auf und stellte sie ordentlich hin, bevor er selbst Schuhe und Jacke auszog. Dann folgte er Rick ins Schlafzimmer - und traute seinen Augen nicht.
DU LIEST GERADE
2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der Realität
FanfictionDies ist die Fortsetzung meiner Geschichte "2 Boys 1 Kap - zwei Frösche in Südafrika". Man kann die Story wahrscheinlich auch verstehen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, aber empfehlen würd ich's natürlich schon. ;) Rick und Steve kommen...