Kapitel 4

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Ich war überrascht. Josh schien das zu merken und lachte. "Tut mir leid dass das so plötzlich kommt. Hey, guck jetzt nicht so blöd. Komm schon." Wir gingen zurück zu unserem Haus. Als wir ankamen, blieben im Flur stehen.
"Tja, das heißt dann wohl Abscheid nehmen", sagte Josh. Ich nickte.
"Wir sehen uns ja bestimmt öfters", erwiderte ich lächelnd.
"Mit einem Lächeln gefällst du mir besser. Wollen wir uns morgen wieder treffen?", fragte er mich.
Ich sagte zu. "Komm einfach rüber wenn du Zeit hast. Ich bin morgen den ganzen Tag zu Hause", bot er mir an. "Okay, cool. Dann bis morgen", verabschiedete ich mich.

Als ich unsere Wohnung betrat, kam Jake sofort aus dem Wohnzimmer gelaufen und umarmte mich ganz fest. "Liv! Oh mein Gott hab ich mir Sorgen gemacht. Lauf nie wieder weg hörst du?" "Ja. Jake, du erdrückst mich!", brachte ich keuchend heraus. Mein Bruder ließ mich wieder los und fragte mich wo ich war. Ich sagte, dass ich im Park war. Die Begegnung mit Josh erwähnte ich nicht. Jake sah mich nicht gerne mit Jungs.

"Mom und Robert sind auf der suche nach Arbeit", merkte Jake an. "Juckt mich nicht", antwortete ich gereizt. "Komm schon Liv", versuchte Jake es nochmal. "Nein Jake! Lass mich einfach in Ruhe." Somit ging ich in mein Zimmer und packte meine Sachen aus.

Am Abend waren meine Mutter und Robert noch immer nicht zu Hause. Soll mir Recht sein. Sie waren früher in Jacksonville auch immer arbeiten oder gingen aus. Warum sollte es in Miami auch anders sein?
Jake machte uns beiden einen Toast, mehr hatten wir nicht.

Nach dem Essen machte ich mich bettfertig, putzte meine Zähne und ging ins Wohnzimmer, wo Jake auf dem Sofa saß. "Achja, Liv, übermorgen hast du Schule." "Ernsthaft? Sind nicht hier noch Ferien?", fragte ich.
Jake lachte:"Die Sommerferien dauern nicht ewig, Süße."
Ich seufzte. "Schön zu wissen. Mom hat mir nichts gesagt. So wie sie mir nicht die Wahrheit über Dad gesagt hat."
"Jetzt reg dich nicht so auf. Genieß morgen deinen letzten Ferientag", sagte Jake.
"Gute Idee. In der Schule werde ich eh wieder nur die Streberin sein."
"Du weißt doch, dass du damit einen guten Abschluss machst und dann einen gut bezahlten Job bekommst."
"Ja ich weiß", seufzte ich und gähnte. Ich schaute auf die Uhr und es war bereits 23 Uhr.
"Jay ich geh jetzt schlafen. Bis morgen", verabschiedete ich mich.
"Gute Nacht Prinzessin", antwortete er.

Am nächsten Morgen wachte ich um 12:34 Uhr erst auf. Ich bin eben eine Langschläferin. Ich rappelte mich auf und schlurfte ins Bad. Ich merkte erst jetzt, dass wir ja umgezogen sind und das Bad noch leer war. Ich ging also wieder zurück ins Zimmer, um Shampoo und Duschgel zu holen und duschte mich dann ganz schnell.

Nach der Dusche ging ich wieder in mein Zimmer und suchte mir ein paar Random Klamotten raus, die ich anzog. Ich besaß keine Markenklamotten oder so. Nur einige normale Tshirts, ein paar Jeans und zwei Kleider. Eins davon etwas edler, das ich nur zu besonderen Anlässen trug. Nachdem ich mich umgezogen hatte, suchte ich nach Jake, traf jedoch meine Mutter in der Küche an. "Guten Morgen Schatz", begrüßte sie mich. Ich hatte das von gestern aber noch nicht vergessen. "Morgen", nuschelte ich. Ich nahm mir einen Apfel und wollte mich wieder in mein Zimmer verkriechen, aber meine Mutter hielt mich auf.

"Liv, ich mag es nicht wenn wir uns streiten." "Oh, die gleichen Worte, die Dad in seinem Brief geschrieben hatte", antwortete ich genervt. "Schatz, bitte. Verzeih mir", flehte mich meine Mutter an. "Lass mich los. Ich brauche Zeit", sagte ich nur und verschwand aus der Küche.

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