Kapitel 25

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☆Livs Sicht☆
Zack hatte das Gästezimmer bereits perfekt für mich vorbereitet. Wir verbrachten ziemlich gemütliche paar Nachmittagsstunden zusammen vor dem Fernseher, bis es plötzlich sturm klingelte.
Wer konnte es sein?

Zack stand auf und machte die Tür auf.
Durch die gläserne Wand sah ich Jake, der Zack sofort gegen die Wand drückte.
"Wo ist Liv? Was hast du getan?", schrie er Zack an.
Ich war schockiert.
Ich nahm meine Krücken und humpelte zur Tür.
"Jake! Lass ihn sofort los!", schrie ich diesmal.
Jake bemerkte mich, ließ Zack sofort los, kam auf mich zu umarmte mich.
"Oh gott! Ich dachte es wäre was passiert!", sagte Jake erleichtert.
Ich drückte ihn ein bisschen von mir weg.
"Wieso bist du überhaupt hier? Ich hab dir doch geschrieben dass es mir gut geht", rief ich aufgebracht.
"Zack ist nicht gut für dich", meinte mein Bruder.
"Weißt du was? Es reicht! Du hast nicht zu sagen wer gut für mich ist und wer nicht. Es ist mein Leben, also entscheide ich. Und Zack ist total nett. Er hat sich total toll um mich gesorgt, weil DU ja nicht da warst! Und ich bleibe hier, weil ich mich hier sicher fühle. Meinetwegen geh doch zu deiner neuen Freundin und lass mich allein!", schrie ich Jake an.

Er erstarrte. Oh nein, das war mir einfach rausgerutscht. Ich wollte es nicht.
Mein Bruder schien traurig und wütend zugleich zu sein.
Miranda und Zack standen auch Schockstarre.

Nach einigen Sekunden schrie Jake zurück:"Ja? Das willst du also? Fein, dann geh ich eben und lass dich hier bei dem Idioten. Wenn du verletzt wirst, renn nicht zu mir kapiert? Ich meine es nur gut mit dir, aber wenn du es nicht willst, bitte! Bleib doch meinetwegen für immer hier bei dem Scheißtyp und komm nie wieder nach Hause!"
"Zack ist kein Scheißtyp!", schrie ich.
"Komm schon", sagte Miranda leise zu Jake,"Wir gehen."

Sie zog ihn mit raus. Jake knallte hinter ihnen die Tür laut zu, sodass ich erschrocken einen Schritt zurückwich.
Was war gerade passiert?
Ich hatte mich mit meinem Bruder zerstritten, was noch nie so heftig passiert war.
Ich fing an zu weinen. Zack nahm mich in den Arm und ich presste meinen Kopf gegen seine Brust. Ich heulte und heulte, bis die letzte Träne vergossen und Zacks Shirt durchnässt war.

Dann klingelte es schon wieder. Da wir immer noch vor der Tür standen, machte Zack schnell auf.

Vor der Tür stand Josh.
Was machte er denn hier?
"Hey, ich hab Jake hier wegfahren sehen und wollte nur gucken ob alles okay ist", sagte er. Er warf einen Blick auf Zack und ergänzte:"Anscheinend schon." Josh wollte gerade gehen, aber Zack hielt ihn auf:"Warte mal. Komm rein." Er machte eine einladende Geste.

Ich stand noch immer mit verheulten Augen da und Josh trat zögernd ein. Ich sah wie er staunte wegen der Villa.
Wir gingen ins Wohnzimmer.
"Ich lass euch beide mal allein", gab Zack Bescheid und ging hoch.
Josh und ich setzten uns aufs Sofa.
"Ist das dein Freund?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf:"Nein, nur ein Typ aus der Schule."
"Was ist mit deinem Bein?", fragte er weiter.
"Gestolpert."
"Sehr schlimm?"
"Nein."
"Warum hast du eigentlich geweint?"
Ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Jedes einzelne Detail. Es musste einfach alles raus.

Am Ende meiner Geschichte umarmte Josh mich einmal ganz doll.

"Es tut mir leid dass ich nicht da war", flüsterte er.
"Ist nicht deine Schuld", winkte ich ab.
"Und du wohnst jetzt hier? Bei Zack?"
Ich nickte.
"Okay...du kannst jederzeit zu mir kommen", bot Josh mir an.
Ich lächelte ihn dankbar an:"Ich glaube ich bleibe erst einmal hier, weil ich meinem Bruder nicht begegnen will."
"Verstehe", sagte er nur,"Aber ich komme öfters mal vorbei um dich zu besuchen okay?"
Ich nickte.
Wir redeten noch kurz und dann verabschiedete sich Josh.

Danach ging ich zu Zack hoch, der in seinem Zimmer saß.

"Wie lief's?", fragte er.
"Gut. Ähm...kann ich vielleicht länger bei dir wohnen? Ich hab ja kein Zuhause mehr."
"Klaro. Du bist immer willkommen."
"Danke. Achja Josh wird öfters hierher kommen um mich zu besuchen."
"Alles klar. Er ist auch willkommen."
"Wieso auf einmal so gastfreundlich?"
"Er hat es geschafft dass du wieder glücklich bist. Du hast keine verheulten Augen mehr."
Ich lachte verlegen.
"Du ich geh mich fertig machen okay? Ich bin müde", sagte ich.
"Okay. Das Bad ist geradeaus und dann links", erklärte Zack.
Ich bedankte mich und ging duschen.

Mir fiel Währenddessen auf, dass ich gar kein Waschzeug dabei hatte, weswegen ich das Shampoo und Duschgel nahm, das daneben stand. Scheint von seiner Mutter zu sein. Nach dem Duschen nahm ich mir ein frisches Handtuch aus dem Regal und wickelte es einmal um meinen Körper.
Und danach merkte ich erst, dass ich gar nichts zum Anziehen hatte.

Deswegen ging ich barfuß aus dem Bad in Zacks Zimmer und sagte:"Du Zack, ich hab nichts zum anziehen."
Zack lachte und ging zu seinem Schrank.

Er suchte einen großen, lockeren Pulli raus und warf ihn mir zu.
"Hier, das müsste gehen."
"Danke."
Ich ging wieder ins Bad und zog den großen Pulli an. Es passte mit wie ein Kleid.

Dann ging ich wieder zu Zack.
"Hast du vielleicht eine Zahnbürste?", fragte ich.
Zack lächelte, ging ins Bad und reichte mir eine neue Zahnbürste.
"Danke."
"Kein Problem."

Ich putzte mir schell die Zähne und watschelte zum dritten Mal in knapp 10 Minuten in Zacks Zimmer.

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