☆Livs Sicht☆
Ich dachte auf meinem Bett nach. Vom Heulen habe ich einigermaßen wieder eingekriegt.Josh. Der Junge, der mich verstand. Der Junge, der gegenüber wohnt. Der Junge, in den ich verliebt war. Aber wollte ich überhaupt verliebt sein? Ich wollte es doch gar nicht. Ich musste mich auf die Schule konzentrieren! Ich musste ihm vergessen. Ich weiß nicht wie, aber ich musste es einfach.
Es klopfte an meiner Tür, aber sie war ja abgeschlossen. "Liv? Können wir reden?" Jake versuchte die Tür aufzumachen.
"Geh! Ich will jetzt nicht reden", schrie ich ihn durch die Tür an.
"Bitte! Es tut mir leid", kam es durch die Tür. "Es tut dir leid? Was tut dir leid? Dass du immer über mein Leben bestimmst? Dass ich immer nach deiner Pfeife tanzen muss? Dass du mich total einengst?", fragte ich immer noch sauer.
"Lass mich bitte rein", bat Jake,"Wir können drüber reden. Bitte!"
Ich seufzte und schloss die Tür auf. Jake schien erleichtert zu sein. "Ein falsches Wort und du bist draußen", drohte ich ihm.Wir setzten uns auf mein Bett.
"Hör zu", begann mein Bruder,"Ich will dich wirklich nur beschützen, bevor du genau den gleichen Fehler machst wie ich." "Ja ich weiß, das funktioniert so nicht. Du kannst nicht mein ganzes Leben lang bestimmen was ich tun und lassen soll." Mein Bruder hatte früher falsche Freunde gehabt, und sie zwangen ihn was zu tun, was er eben nicht wollte. Er gelang in einen schrecklichen Teufelskreis und kam nur mit viel Hilfe raus. Das waren seine schlimmsten zwei Jahre des Lebens."Das weiß ich meine Liebe. Aber noch bist du nicht volljährig. Und dieser Josh ist mir nicht geheuer", sagte Jake. Ich starrte ihn an.
"Willst du mir verbieten verliebt zu sein?""Nein, Liv! Ich will das nicht...", fing Jake an.
"Aber du tust es", unterbrach ich ihn,"Ich will doch auch nicht verliebt sein. Ich kann nichts dafür! Ich hab mir schließlich nicht ausgesucht in wen ich mich verknalle!" Ich wurde laut.
Jake war still, bis er dann leise sagte:"Du hast Recht. Es tut mir unglaublich leid. Liebe kann man nicht voraussehen. Ich lass dich in Ruhe. Aber versprich mir eins: Sei vorsichtig!"Ich lächelte ihn dankbar an, umarmte ihn und sagte:"Danke Jake, danke. Klar, ich werde aufpassen."
Nach der Umarmung ging Jake aus meinem Zimmer und ich machte mich langsam fertig für die Nacht. Am Abend saß ich bereits im Schlafanzug auf unserem kleinen Sofa und schaute ein wenig mit Jake fern.
Es lief "The Big Bang Theory", was meine Lieblingssendung war. Um etwa 21 Uhr ging ich ins Bett. Ich brauche immer mindestens 8-9 Stunden Schlaf.
Ich kuschelte mich ins Bett, konnte aber nicht einschlafen, weil ich immer an Josh denken musste. Ich musste den Typen einfach vergessen. Erinnere dich, Liv! Er ist nicht gut für dich. Ihn ignorieren ist doch am besten. Mit diesen Gedanken schlief ich ein.Am nächsten Morgen stand ich wie immer nach meinem Wecker auf und machte mich fertig.
Ich schmierte Nutellabrote für meinen Bruder und mich. Keine Spur von Mama und Robert. Wie immer. Nach dem Frühstück fuhr mich Jake wieder zur Schule. Als er mich vor der Schule abgesetzt hat, ging ich in meine Klasse, wo ich sofort von Monique und Bella umarmt.
"Wie geht's dir Süße? Wie war dein Tag gestern?", fragte Monique neugierig.
Ich stöhnte."Erinner mich bloß nicht daran", sagte ich.
"So schrecklich?", wunderte sich Monique.
"Ja."
"Erzähl trotzdem!"
"Nein!"
"Doch wir sind deine Freunde."
"Ja schon, aber ich will nicht."
"Hat es mit einem Jungen zu tun?"
Ich schwieg. Kann sie Gedanken lesen oder so? Zum Glück kam dann schon meine Englischlehrerin rein, die sich als Misses Chester vorstellte, und Monique und Bella sich dem Unterricht widmeten.
Der Tag verging wieder ziemlich schnell. Sogar Musik, mein Lieblingsfach, flog an mir vorbei.Nach der letzten Stunde, Mathe, fragte mich Monique, ob ich mitkäme in den Garten. "Mein Bruder wollte mich eigentlich abholen", sagte ich. "Oh, kein Problem", sagte Monique,"Ich sag das Treffen im Garten ab und ich komme mit zu dir nach Hause, dann können wir uns besser kennenlernen."
"Nein das ist nicht nötig, bei uns sieht es noch ganz chaotisch aus", versuchte ich mich rauszureden, denn ich wollte nicht, dass Monique erfuhr, dass wir im Armenviertel wohnen.
"Keine Ursache. Ich komm mit", sagte Monique fest entschlossen.Somit hatte ich keine Wahl und wir gingen zusammen zu unserem Kleinwagen. Ich stellte Jake Monique vor und dann fuhren wir los. Die ganze Autofahrt über schwieg Jake und Monique und ich redeten über die Schule, Mikayla und ihre "Gang".
Als wir ankamen, stiegen wir aus und Monique schaute sich um. Ich hoffte nur, dass sie das nicht so schlimm findet.
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Life Goes On
RomansaIch bin Olivia, bin 16 Jahre alt und werde von fast allen nur Liv genannt. Ich lebte bis vor kurzem mit meiner Mutter, meinem Bruder Jack und Mutters neuem Freund Robert in Jacksonville. Dann zogen wir um nach Miami mit der Hoffnung auf ein neues Le...