Kapitel 23

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Ich sah Zack, der mir ziemlich nah stand, sodass ich sein Atem spürte.
"Soll ich dich wieder nach Hause fahren?", fragte er.
"Dein Ernst", fragte ich und trat ein Stück zurück,"Erst spielst du einen auf nett, dann soll ich abzischen und jetzt tust du wieder einen auf nett. Was soll das?"
"Liv, Sorry. Aber meine Freunde dürfen eben nicht wissen, dass ich eine wie dich nach Hause fahre. Geschweige denn mit dir rede."
Ich wurde sauer und rief:
"Ah, ich bin dir also peinlich? Ich bin nicht gut genug? Sorry dass nicht jeder so reich sein kann wie du, die Tussi Mikayla oder sonst jemand aus deiner Clique. Es kann eben nicht jeder reich sein und es kann nun mal nicht jeder in so einer fetten Villa wohnen. Weißt du wie oft ich davon träume, nur eine einzige Nacht in einem Riesenhaus zu schlafen und zu wohnen? Tja, von dem Luxus hast du ja mehr als genug. Als i-Tüpfelchen musst du natürlich noch alle armen Leute fertig machen. Echt ein tolles Leben!"
Ich lief weg, aber Zack lief mir hinterher.

"Liv! Komm zurück! Ich meinte es nicht so", rief er, doch ich hörte nicht auf ihn und rannte weiter, was ein großer Fehler war.
Ich konnte nicht so schnell rennen wie Zack, und bevor er mich einholen konnte, fiel ich hin.
"Autsch." Zum zweiten Mal in der Woche knickte ich um, aber diesmal scheint es schlimmer als am ersten Tag zu sein. Ich kam nicht hoch. Meine Hände hatten Schürfwunden und bluteten.

"Liv! Was hast du nur gemacht?", fragte Zack verzweifelt, als er bei mir ankam.
"Alles wegen dir zu A*sch!", rief ich und mir liefen einige Tränen über die Wange. Ich wollte aufstehen, doch schaffte es nicht.
Zack wollte mir aufhelfen.
"Nein! Lass mich in Ruhe! Du hast genug angestellt", sagte ich sauer.
"Jetzt sei einmal vernünftig. Du bist ernsthaft verletzt und lass mich dir helfen", rief Zack.

Bevor ich widersprechen konnte, trug er mich im Brautstyle zu seinem Auto, wo er mich hinten auf die Sitze legte.

Er kramte im Kofferraum und nahm einen Erste-Hilfe-Kasten raus. Dann nahm er ein Taschentuch, besprühte es mit Desinfektionsspray und tupfte vorsichtig auf die blutigen Schürfwunden meiner Hände.
"Es brennt so fürchrerlich", sagte ich.
"Halt durch. Gleich ist es vorbei."
Ich verzog das Gesicht. Nach einigen Sekunden waren meine Hände einigermaßen sauber und Zack wickelte mir ein Verband um meine rechte Hand, da die Wunden dort größer waren. Auf meine linke Hand klebte er nur ein Pflaster.
"So, jetzt fahren wir bitteschön ins Krankenhaus", beschloss Zack,"Keine Widerrede."
Ich widersprach also nicht und wir fuhren ins Krankenhaus.

Im Krankenhaus angekommen trug Zack mich zum Schalter und sagte, ich bräuchte eine Untersuchung.
Die Frau am Schalter sah meinen schlimmen Zustand und führte uns sofort in ein Behandlungszimmer.
Zwei Minuten später erschien der Doktor und untersuchte mich.

Nach zahlreichen Untersuchungen, die unter anderem ein wenig schmerzhaft waren, sagte der Doktor endlich was ich hatte:"Nun, Miss Andrews, es scheint nichts gebrochen zu sein. Nur eine Prellung. Sie bekommen ein Verband und nach drei Tagen müsste alles wieder geheilt sein."
Ich atmete durch. Auch Zack schien erleichtert zu sein. Der Doktor wickelte um meinen linken Fuß ein Verband und gab mir ein Paar Krücken. Wir bedankten uns bei ihm und stiegen wieder ins Auto.

"Wo fahren wir hin?", fragte ich.
"Ist dein Bruder da?", fragte Zack zurück.
"Nein ich glaube nicht", antwortete ich.
"Dann fahren wir zu mir", sagte Zack entschlossen,"Ich kann dich jetzt unmöglich alleine lassen."
Ich schwieg daraufhin.

Als wir bei seiner Riesenvilla ankamen, stieg ich aus und lief auf Krücken zur Haustür.
Zack schloss auf und wir traten ein.
Ich staunte. Alles war so groß. Wir kamen in einen Flur, was eher eine Halle war. An den Wänden hingen Bilder und der Boden war aus Marmor. Die Villa hatte unzählige Räume. Riesenküche, Esssaal, großer Wohnzimmer und ein Gäste-Wc befanden sich im Erdgeschoss. Von da ging eine Treppe hoch. Was da oben war wusste ich noch nicht.
Zack half mir aus der Jacke und hing sie auf. Warum war er so nett zu mir? Ich kann ihm doch egal sein.

Wir gingen ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die große Couch setzte. "Ich mach dir einen Tee", sagte Zack,"Solange kannst du fernsehen." Er reichte mir eine Fernbedienung und ich schaltete den Riesenflachbildschirm an.
Ich zappte durch die Kanäle und blieb bei "The Big Bang Theory" stehen. Immer wenn ich Fernsehen schaute, lief es. Was für ein Glück.
Einige Minuten später kam Zack mit einem Tablett mit Tee ins Wohnzimmer und legte es auf den Couchtisch ab. "Danke", sagte ich.

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