Life Goes On

Kapitel 8

☆Joshs Sicht☆
Ich war gerade in der Küche frühstücken, als ich Schritte draußen hörte. Ich stand auf, schaute hinaus und sah Liv mit einem Jungen in ein Auto steigen. Der Junge war etwa so alt wie ich, sah aber tausend Mal besser aus. Hatte Liv also doch einen Freund? Ich wollte eigentlich rausrennen und mit ihr über gestern reden, jedoch kam gerade meine Mom verschlafen und noch halb betrunken von gestern in die Küche.

Wie ich das hasste, wenn sie immer saufen geht, mit jedem zweiten Mann rummacht und ich jeden dritten Tag allein zu Hause bin. Wenn sie zu Hause ist, dann nur in ihrem Zimmer. Ich bin also immer alleine.

"Guten Morgen Mom, ich hab dir Kaffee gemacht", begrüßte ich sie. Meine Mutter grummelte irgendwas vor sich hin. Vermutlich irgendwas von Alkohol. Ich hatte jetzt keine Zeit für sie. Ich ging in mein Zimmer und fuhr meinen Laptop hoch. Ich ging auf Facebook und suchte nach Liv. Treffer. Liv Andrews. Ich checkte ihre Infobox und sah, dass sie Single ist. Puh. Sie hatte nicht so viele Freunde weswegen ich den Typen vorhin auch in ihrer Freundesliste fand. Jake Andrews. Anscheinend ihr Bruder. Erleichtert ließ ich mich in mein Bett zurückfallen und dachte an Liv.

Schade dass sie nicht auf meine Schule ging. Sonst hätte ich es irgendwie mitbekommen.

☆Livs Sicht☆
Während der Fahrt zur Schule redeten Jake und ich nicht viel. Ich schaute aus dem Fenster. Nach knapp 5 Minuten verließen wir das Viertel der Armen und kamen in das Viertel der Reichen, wo sich auch meine Schule befand. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Häuser im Reichenviertel sah. Ach was heißt hier Häuser? Es waren riesige Villen. Sie sahen zwar alle verschieden aus, aber eine Villa größer als die andere und alle aneinandergereiht. Von außen sehen sie schon luxuriös aus, wer weiß wie es innen aussieht oder gar hinterm Haus? Bestimmt hatten die Leute einen Pool und einen riesigen Pool. Wie sehr wünschte ich mir, dass eines dieser Villen meiner Familie gehört. Nach weiteren 10 Minuten sah ich wieder weniger Villen. Wir kamen in das Viertel der "normalen" Leute. Dort musste sich meine Schule befinden.

Ich sah Supermärkte, Modeläden, Cafés und Restaurants. Es musste die Stadt sein. Nach schließlich 20 Minuten Fahrt kamen wir an einer Schule an. An meiner neuen Schule. Jake suchte sich einen Parkplatz und nachdem er eingeparkt hatte, wurde ich ziemlich nervös. Tausende Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Ich atmete tief durch und schaute Jake an. Er schaute zurück. "Wir sind da", sagte er.

"Jake? Kommst du mit mir rein?", fragte ich nervös.
"Wie bitte?", lachte Jake,"Liv, du bist 16, also kein Baby mehr. Du schaffst das selbst. Du willst dich doch nicht gleich am ersten Tag unbeliebt machen? Außerdem muss ich noch was erledigen. So, und jetzt nimm deine Tasche und geh da rein, Prinzessin."
Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich stieg aus. Ich schaute ihm noch hinterher, als er wegfuhr, bis er um die Ecke bog.

Ich drehte mich um und ging in das große Gebäude rein. Ich kam in eine große Eingangshalle mit vielen Gängen, Türen und Treppen. Ich ging langsam vorwärts und schaute mich nach dem Sekretariat um. Es war wie im Labyrinth. Schließlich, nach einigen Minuten, entschloss ich mich dafür, jemanden zu fragen, da ich nur noch 5 Minuten bis Unterrichtsbeginn hatte.

"Entschuldige bitte, aber könntest du mir vielleicht sagen, wo sich das Sekretariat befindet?", fragte ich ein hübsches Mädchen, die gerade an mir vorbeiging. Das blonde Mädchen schaute mich von oben bis unten verächtlich an und antwortete dann:"Ah, eine neue Schülerin. Ähm, nein, ich werde es dir nicht verraten. Such doch selber." Und schon ging sie an mir vorbei, wobei sie mich absichtlich anstieß, sodass ich hinfiel und meine Tasche weggeschleudert wurde.