Kapitel 17

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"Schöne Gegend", sagte Monique.
"Meinst du das ernst? Es ist das Armenviertel", erwiderte ich.
"Na klar. Ist doch egal dass hier nur arme Leute wohnen. Ich war noch nie hier. Hier ist es so schön. So..frisch. die Luft ist angenehm und nicht so verpestet wie bei uns. Hey, da gibt es sogar einen Park! Können wir dahin? Bitte!"

Ich war froh, dass Monique mich akzeptierte wie ich war. Ich lächelte und willigte ein. Ich sagte kurz Jake Bescheid und er war so nett und nahm unsere Schultaschen erstmal mit hoch. Monique und ich gingen in den Park.
"Das hier ist unsere Stammbank. Ich bin erst drei Tage hier und trotzdem saß ich bereits zweimal hier drauf", erklärte ich, als wir uns auf die Bamk setzten.
"Wow", staunte meine Freundin,"Tolle Aussicht! Hey weißt du was? Wieso verlegen wir unser Cliquentreffen nicht hierher?"
"Ich weiß nicht", sagte ich verlegen,"In der Schule ist es doch auch schön."
"Wir fragen einfach morgen die anderen", beschloss Monique, "Aber jetzt erzähl mir was gestern so scheiße lief."
Nicht schon wieder. "Monique ich möchte nicht", sagte ich.
"Komm schon! Ich sags auch keinem weiter, versprochen. Vielleicht kann ich dir ja helfen."
Schließlich gab ich nach und erzählte es ihr.

Ich erzählte ich alles was passiert war. Von Josh, von Jakes Drohung, dass ich bei Josh war und dass Jake und ich uns ausgesprochen hatten. Monique hörte mir aufmerksam zu. Nachdem ich meinen Vortrag beendet hatte, sagte sie:"Du kannst dich glücklich schätzen, dass du einen sorgenvollen Bruder hast. Und das mit Josh...gib ihm eine Chance. Er ist nicht gut für dich? Woher willst du das wissen? Öffne dich ihm ein wenig und sieh was passiert. Ist er wirklich schlecht? Dann entferne dich wieder von ihm. Ist er total nett und fürsorglich? Dann vertrau dich ihm Stück für Stück an. Vielleicht bemerkst du auch während der Zeit langsam, ob du wirklich in ihn bist oder es nur Schwärmerei war."
"Wow", sagte ich,"Danke. Redest du aus Erfahrung?"
Monique lachte. "Ja vielleicht ein bisschen. Komm wir müssen langsam Hausaufgaben machen."

Wir standen auf und gingen zu unserem Wohnblock. Im Treppenhaus versuchte ich mich zu beeilen, da ich Josh keineswegs begegnen wollte. Auch nicht mit Monique. Wir gingen schnellen Schrittes zu unserer Wohnungstür und holte den Schlüssel raus, aber es war nicht schnell genug. Joshs Wohnungtür ging auf und er kam raus.
"Liv! Schön dich zu sehen. Können wir kurz reden? Bitte!"
Ich seufzte, drehte mich zu ihm um und sah ihn an. "Josh..."
Ich wusste nicht was ich sagen wollte. Einerseits wollte ich im seiner Nähe sein, andererseits wollte ich mich doch von ihm entfernen in der Hoffnung meine Gefühle verschwinden bald. Aber da kam Monique mit der Entscheidung.
"Du bist Josh? Ah kein Problem. Ich gehe erstmal rein und warte auf dich. Lasst euch Zeit. Liv, gib mir die Schlüssel." Monique riss mir die Schlüssel aus der Hand, sperrte die Tür auf und ging in unsere Wohnung.

Mit einem letzten Lächeln schloss sie die Tür. Josh und ich standen alleine im Treppenhaus. "Komm bitte rein", bat Josh mich und somit ging ich in seine Wohnung, zum dritten Mal in drei Tagen.

Wir gingen, wie auch die letzten zwei Male, in sein Zimmer. Ich blieb stehen und setzte mich nicht auf sein Bett.

Als er es bemerkte, blieb er auch vor mir stehen und fing an zu reden.
"Liv hör zu. Du bist mir nur in drei Tagen total ans Herz gewachsen und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dich nicht wiederzusehen. Ich weiß dein Bruder möchte es nicht aber..."
"Jake hat es mir erlaubt", unterbrach ich ihn, "Er hat nichts dagegen."
Josh fing an zu strahlen:"Das ist ja toll!" Er wollte mich umarmen, doch ich blockte ab, weswegen er wieder ein wenig enttäuscht aussah.
"Jake hat es mir zwar erlaubt, aber ich selbst möchte nicht...". Ich stockte.
Josh sah mich traurig an. "Du möchtest mit aus dem Weg gehen. Du möchtest keinen Kontakt mit mir. Du möchtest mich nicht sehen", stellte er fest. Wie Recht er hatte.
"Josh...", fing ich an.
"Nein ist schon gut. Ich akzeptiere es, weil ich dich liebe. Und ich merke, dass du nicht dasselbe fühlst wie ich. Dennoch hoffe ich, dass meine Gefühle für dich irgendwann mal erwidert werden. Ich werde nicht aufhören dich zu lieben, das sollst du wissen. Ich werde warten, warten bis endlich ein Wunder geschieht und du mal genauso fühlen wirst wie ich. Liv, ich liebe dich. Wirklich. Und deswegen lasse ich dich gehen. Falls du dich umentscheidest, stehe ich hier und werde auf dich warten."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Danke", flüsterte ich, verließ seine Wohnung und ging in meine.

Life Goes OnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt