Kapitel 15

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Ich sah Josh tief in die Augen. Oh man, ich liebte ihn! Ich war verknallt, bis über beide Ohren. Kann man sich überhaupt so schnell in jemanden verlieben? Aber ich habe das Gefühl, wir kannten uns schon lange. Josh war so perfekt!

Aber Jake würde was dagegen haben. Und wenn das erfuhr, würde er sich Josh vorknöpfen, und das wird böse für Josh enden. Ich wollte das nicht.
"Liv", sagte Josh leise,"Was fühlst du?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nichts", erwiderte ich leise.

Gelogen. DAS WAR VERDAMMT NOCHMAL GELOGEN!

Ich sah, wie sich unendliche Traurigkeit auf seinem Gesicht verbreitete und seine Augen wurden glasig. Ebenso wie meine. Ich ertrug das nicht länger.

"Ich muss los", sagte ich leise, sprang auf und lief aus seine Wohnung in meine. Zum zweiten Mal an zwei Tagen habe ich Josh sitzen lassen. Ich lief in Jakes Zimmer und fing an zu weinen. Jake sprang sofort von seinem Bett, warf sein Handy aufs Bett, lief zu mir und umarmte mich fest. Dabei streichelte er meinen Kopf und meinen Rücken.

Für einige Minuten sagten wir gar nichts. Wir standen mitten in Jakes Zimmer, eng umschlungen, und ich heulte vor mich hin. Wieso musste das so kompliziert sein? Wieso verliebe ich mich ausgerechnet jetzt?
Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, setzten wir uns auf Jakes Bett und er fragte:"Nun erzähl, was ist passiert?"

Ich schaute auf den Boden, denn ich konnte Jake nicht ansehen. "Es tut mir leid", flüsterte ich.
"Was?"
"Es tut mir leid", sagte ich etwas lauter.
"Ja, aber was tut dir leid?", fragte Jake. Ich schwieg.
"Liv! Sprich bitte mit mir! Was tut dir leid?" Jake wurde laut.
Mit kullerten wieder ein paar Tränen aus den Augen. Jake seufzte. "Egal was es ist, wir schaffen das", sagte er diesmal deutlich ruhiger, "Geht es um Mikayla?" Ich schüttelte den Kopf.
"Um ihre Clique?" Wieder Kopfschütteln. Jake erstarrte.
"Doch nicht etwa um diesen Josh?", er wurde ein wenig aggressiv.
Schweigen von mir.
"Ich wusste es", sagte Jake wütend und sprang auf, "Was hat er dir angetan?"

Ich sprang ebenfalls auf, hielt meinen Bruder am Arm fest und sagte:"Nichts. Er hat nichts getan. Es liegt an mir. Ich hab mich schließlich in ihn verknallt." Ich hielt mir meinen Mund zu.

Ups. Das war mir einfach rausgerutscht. Jake starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an.
"Du...hast...was?", fragte er.
Ich schaute wieder auf den Boden und schwieg.

Jake hebte meinen Kopf, sodass ich ihn anschauen musste. "Das ist nicht dein Ernst?", sagte er. Ich schwieg immer noch.
"Du wirst ihn nicht wiedersehen", beschloss er, lief aus der Wohnung und klingelte sturm gegenüber, bis Josh die Tür aufmachte. "Nein! Jake, bitte!", rief ich weinend, aber ich wurde ignoriert.
"HEY! Lass die Finger von meiner Schwester", rief mein Bruder Josh zu und zu mir sagte er:"Du kommst nicht nochmal rüber." Damit war die Sache abgehackt und Jake ging wieder in unsere Wohnung. Ich trottete ihm hinterher. Ich schaute einmal zurück und sah, wie traurig Josh die Tür zumachte.

In der Wohnung schrie ich meinen Bruder an:"Was fällt dir dabei ein? Halt dich gefälligst aus meinem Leben raus!" "Ich will dich nur beschützen, Liv!" "Aber das ist zu viel! Was ist mit mir? Du verletzt mich!" Damit stürmte ich in mein Zimmer, schloss meine Tür ab und warf mich heulend auf mein Bett.

☆Joshs Sicht☆
Ich war eh schon total traurig, als Liv mir sagte, dass sie nichts für mich empfand. Ich ließ sie in meine Augen schauen und ich hatte echt gehofft, zwischen uns wäre was. Aber ich hab mich getäuscht.

Ich saß noch ein wenig am Laptop und schaute mir Livs Profil auf Facebook an, als es plötzlich an der Tür sturm klingelte.

Als ich die Tür aufmachte, stand Livs Bruder wütend vor der Tür, Liv schüchtern und ängstlich dahinter. "Hey! Lass die Finger von meiner Schwester!" Ich war total überrascht.
Zu Liv sagte er, dass wir uns nicht wiedersehen sollen und sie verschwanden wieder in der Wohnung. Ich schloss langsam und geschockt die Tür. Dass zwischen mir und Liv nichts war, damit konnte ich eventuell noch umgehen, aber dass wir uns nicht mehr sehen konnten, war wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich lehnte mich an die Tür und sackte zu Boden. Ich kann mir ein Leben ohne Liv nicht vorstellen. Verdammt ich liebte sie! Ich hab noch nie für jemanden so empfunden wie für sie. Ich muss sie zurückgewinnen, egal was ihr beschissener Bruder dazu sagt. Meinetwegen lande ich im Krankenhaus, hauptsache ich darf Liv wiedersehen. Ich stand auf, ging in mein Zimmer, schmiss mich aufs Bett und dachte nach.

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