29. Kapitel. Grim

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Grim stieg die Stufen zum Palast hoch. Es hatte einige Tage gedauert, bis man ihn zum König lassen wollte, da dieser bis vor zwei Tagen in einer der südlichen Städte war, um dort die Unruhen zu bekämpfen. Die Wachen ließen ihn eintreten und er lief den direkten Weg zum Thronsaal. Die beiden Wachen die davor standen klopften und Luke bat um Eintritt. Grim trat ein und verneigte sich vor dem König.
"Schon gut alter Freund. Du musst dich nicht vor mir verneigen. Also, was gibts so wichtiges, worüber du mit mir sprechen musst?", fragte Luke.
"Ich habe eine wichtige Botschaft aus Larwenia, mein König. Ich wurde gebeten diese zu übermitteln, während man sich dort auf einen Krieg vorbereitet.", sagte er und aus Lukes Gesicht wich sämtliche Farbe.
"Wie bitte?", fragte er ungläubig.
"Ja. König Daron von Xadrien hat sich mit Kalistrien verbündet und bereitet sich auf einen Feldzug vor."
Luke stand auf und ging zum Fenster.
"Von wem weisst du das?"
Mit dieser Frage hätte Grim rechnen müssen.
"Von Eurer Schwester und Prinz William."
"So? Ist er immernoch ein Prinz? Hat er sich noch nicht krönen lassen?"
"Nein das möchte er nicht, solange Daron noch am Leben ist. Und gerade jetzt die Umstände sollten es eigentlich verlangen.", fügte er leise hinzu, doch zu seinem Leidwesen hatte Luke es gehört.
"Was? Welche Umstände?", harkte Luke nach. Erschrochen sah Grim zu Luke.
"Ääh ..."
"Nun sag schon!"
Luke war definitiv neugierig, obwohl er sich eigentlich wegen des Krieges Sorgen machen müsste.
"Ich weiß nicht, ob Lady Selina das so toll findet, wenn ich es euch sagen würde."
"Spucks endlich aus!", stöhnte der König genervt auf.
"Na gut. Eure Schwester und Prinz William erwarten ein Kind."
Luke wusste zwar, dass die beiden geheiratet hatten, aber bei dieser Offenbarung blieb selbst ihm der Mund offen stehen.
Grim fühlte sich zunehmend unwohl.
"Meine kleine Schwester ist schwanger? Ich werde Onkel?"
Plötzlich wurden seine Züge weich und ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Grim bekam so langsam richtig Angst. Er wusste, dass Luke und Selina nicht wirklich miteinander auskamen und die Tatsache, dass er sich freute Onkel zu werden, ließ ihn zweifeln. Ob Selina ihn an ihr Kind heranlassen würde, wenn es erst einmal geboren war? Er schüttelte den Kopf. Hier gab es jetzt wichtigeres zu klären.
"Prinz William bittet um Unterstützung von unserer Seite aus.", lenkte Grim das Thema wieder dem wichtigeren Dingen zu.
"Natürlich bekommt er meine Unterstützung. Schließlich ist er mein Schwager und ich werde Onkel.", freute sich Luke. Er sah aus wie ein kleines Kind, das gerade Süßigkeiten bekommen hatte. Grim wich langsam zurück. Das war ihm jetzt echt nicht mehr geheuer. Luke freute sich wirklich über die Tatsache, dass er Onkel wurde.
"Geh zu meinem General und sage ihm, er solle gefälligst schnell seine Truppen fertig machen und dann zu mir kommen! Hier geht es jetzt darum meinen zukünftigen Neffen oder meine Nichte zu schützen."
"Okay ich richte es ihm aus.", sagte Grim und verließ fluchtartig den Raum.

Luke sah ihm verdutzt hinterher. Was war denn in ihn gefahren? Er schüttelte den Kopf. Jetzt musste er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Was plante Xadrien? Wie wollten sie vorgehen? Und was war der Preis den Daron zahlen musste, um das Bündnis zu bekommen? Er wandte sich einer der Wachen zu.
"Geht in Snakes Zimmer und richtet ihm aus, dass er zu mir kommen soll! Ich muss ihn um etwas bitten." Eine der Wachen lief hinaus und Luke setzte sich wieder auf seinen Thron. Der Junge wohnte zur Zeit bei ihm im Schloss, da er derzeit keine Bleibe hatte und Luke ihm noch etwas schuldig war. Nach einigen Minuten trat der Junge herein.
"Euer Hoheit. Ihr habt mich rufen lassen?", fragte er.
"In der Tat mein Junge. Du musst für mich nach Xadrien gehen und dort etwas herausfinden." Er machte eine Pause als Snake ganz blass um die Nase herum wurde.
"Ich ... ich soll?", stotterte er.
"Junge du bist einer meiner besten Spione und ich brauche diese Informationen, um Selina zu schützen."
Snakes Gesichtsausdruck wechselte von schockiert zu fragend.
"Ich dachte, Ihr kommt nicht gut mit Eurer Schwester klar. Was ist geschehen, dass ihr eure Meinung geändert habt?", fragte der Junge neugierig.
"Ich gebe zu, dass wir anfangs nicht sehr gut miteinander auskamen, doch sie ist meine kleine Schwester. Ich war damals gemein zu ihr und habe sie verurteilt, doch ich möchte eine zweite Chance als Bruder bekommen."
Snake sah ihn verwirrt an.
"Ich werde persönlich nach Larwenia reisen, um sie zu besuchen. In drei Tagen werde ich aufbrechen und wenn du die Informationen hast, kommst du ins Schloss meines Schwagers. Geh packen, alles weitere besprechen wir heute Abend." Snake nickte und ging. Luke freute sich, nur machte ihm eines Sorgen. Würde Selina ihm verzeihen?

Diese wachte auf als Wills Hand ihr Gesicht streichelte. Lächelnd sah sie zu ihm auf.
"Guten Morgen.", sagte er sanft.
"Guten Morgen."
"Was war los? Du hast im Schlaf geknurrt." Ihr Lächeln verblasste.
"Grim war bei Luke."
"Und? Weißt du, ob er uns unterstützt?", fragte er besorgt.
"Ja er unterstützt uns und er will in fünf oder sechs Tagen im Schloss auftauchen, um uns zu besuchen. In drei Tagen will er losreiten und zwei bis drei Tage dauert die Anreise.", sagte sie als sie sich aufsetzte und sich sich Augen rieb. Will sah sie geschockt an.
"Wir dürfen Avina nicht mit ihm allein lassen."
"Das und da ist noch etwas anderes."
"Was denn noch?", harkte Will nach.
"Grim hat ihm gesagt, dass wir ein Kind erwarten. Und daraufhin ist er vor Freude fast in die Luft gehüpft. Als Grim gegangen war, ließ er Snake rufen, damit dieser nach Xadrien gehen und herausfinden kann, was Daron plant."
"Also müssen wir in spätestens fünf Tagen wieder im Schloss sein."

Larwenia Band 5 - Prince Of Fire And DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt