~ Eine magische Kraft besetzt das Gute als auch das Böse. ~
"Schau nur!" Ich war immer noch von dem Licht geblendet, dabei war ich doch tot. Tot, tot, tot, wie eine kleine Stimme es immer wieder in meinem Kopf flüsterte. Aber ich wollte es nicht glauben. Das Gewicht meines Körper drückte mich auf den Boden und das Gefühl der Freiheit versiegte. Ich lebte noch. Wer hatte mich gerettet? Diese Nahtoderfahrung ließ mich zittern, bis sich zwei warme Arme um mich schlossen.
"Du lebst!", hauchte jemand leise in mein Haar. Ja. Ich lebte. Obwohl ich den Weg in den Tod wählen wollte. Wie kam ich auf den Gedanken, dass das Leben nicht lebenswert sei? Es war alles so verwirrend.
"Lass sie doch erst einmal durchatmen!" Beide Stimmen kamen mir vertraut und gleichzeitig doch so fern vor. Decess und Nighe.
"Ich..." Meine Lippen fühlten sich spröde an, etwas zu trinken wäre nicht schlecht.
"Wir haben leider nichts bei uns, aber ich kann dich in das Schloss meines Vaters bringen. Dort kannst du dich ausruhen und etwas trinken." Das klang verlockend und so nickte ich, immer noch völlig verwirrt über das Geschehene. Bildete ich mir das ein oder glänzten Decess' Augen und Wangen feucht? Hatte er etwa geweint?
"Mach dir keine Gedanken. Jetzt ist alles gut. Aber ein ernstes Gespräch wird nicht zu vermeiden sein", seufzte er und griff unter mich, um mich hochzuheben. Nighe stand ein wenig ratlos daneben. Beide schienen sich noch nicht so ganz von dem Schock erholt zu haben. Erschöpf kuschelte ich mich an Decess und versuchte mich zu entspannen. Ich fürchtete das Gespräch jetzt schon.
Der dunkelhaarige Halbdämon trat zu uns heran und fasste Decess am Arm. Kurz darauf drehte sich alles und selbst nach unserer Ankunft in einem dunklen Flur, hörte es nicht auf. Alles in mir fuhr Achterbahn.
Erst als mir eine kaltes Glas Wasser an die Lippen gehalten wurde, kehrte mein Bewusstsein zurück. Ich war nicht tot. Ich lebte und lag in Decess' Armen. So ganz konnte ich es nicht glauben.
"Geht's dir ein bisschen besser?", erkundigte sich Nighe besorgt und Decess drückte mich einmal an sich.
"Denke schon", murmelte ich mit rauer Stimme und räusperte mich. "Dieses Gespräch... lässt sich nicht vermeiden, oder?" Ein trauriges Kopfschütteln des Höllenprinzen war die Antwort.
"Es ist wirklich wichtig. Nighe sollte dir endlich die volle Wahrheit sagen und mein Vater ist uns auch noch eine Erklärung schuldig." Mir fiel mit einem Schlag wieder alles ein. Mein Vater, Shay. Dass Nighe mir etwas beichten wollte, sich aber erfolgreich gedrückt hatte.
"Würdest du mich dann absetzen? Ich kann alleine laufen."
"Das denke ich nicht. Schon dich lieber, jetzt wird es erst richtig anstrengend. Ich entschuldige mich schonmal im Voraus dafür." Das konnte ja nichts Gutes bedeuten. Aber was erwartete ich auch? Der Krieg war gerade erst vorbei, auch wenn er nicht lange gedauert hat.
"Wie ist es jetzt eigentlich ausgegangen? Hat Kylan gesiegt ist erneut den Rückzug angetreten?"
"Das wirst du alles gleich erfahren." Decess trug mich durch verschlungene Korridore bis wir uns in einer großen Halle widerfanden. Nighe war uns dicht auf den Fersen.
Diese Halle kannte ich. Hier war ich das erste Mal Decess begegnet. Und Luzifer. Annie war auch hier gewesen und ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich sie tatsächlich in einem Winkel des Saales entdeckte."Was macht Annie hier?" Mein Blick zog weiter durch den Saal. Sogar Priya und Kylan standen gefesselt beieinander. "Und Priya und Kylan?!" Meine Stimme klang ein wenig hysterisch, dennoch freute ich mich irgendwie Priya zu sehen.
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Mondlichter
FantasyWenn du auch mal nur die beste Freundin der eigentlichen Hauptperson bist. ~~~ Mila steht kurz vor ihrem 17. Geburtstag als sich ihr bis dahin langweiliges Leben dazu entscheidet, eine 180 Grad-Wendung einzulegen. Auf der ganzen Welt gibt es niemand...