Kapitel 1 - Leben in Sanctuary

3K 112 3
                                    


✠

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Angst ist die Voraussetzung des Überlebens."

Peter Scholl - Latour

Schlaf war ein Luxus, den sich viele heute nicht mehr leisten konnten und einigen war es sogar ganz vergönnt zu schlafen. Fuck, selbst ich konnte froh sein, wenn ich mal länger als drei Stunden am Stück schlief. Das brachte die heutige Welt mit sich. Immer wachsam sein und auf der Hut. Der Tod war allgegenwertig. Auch in diesen Mauern.

Vor allem in diesen Mauer.

Stimmengewirr und raues Männerlachen drang an mein Ohr.

Fuck. Mussten diese Idioten immer so einen Lärm veranstalten? Wenn ihr am nächsten Tag die Nadel abrutschte, beim Nähen einer der Zahlreichen Wunden, die sich die Männer nach ihren unnötigen Prügeleien zuzogen, dann sollten sie ja nicht so rumjammern. Schließlich waren die Prügeleien der Grund für Lexi's Chronische Schlaflosigkeit.

„Idioten.", murmelte ich verschlafen in mein Kissen, ehe ich mich wieder auf die andere Seite rollte und versuchte doch noch ein paar Stunden Schlaf zubekommen, bevor ein weiterer Tag in der Hölle anbrach. Mein Gesicht drückte sich weiter in mein Kissen und der Geruch von Seife stieg mir in die Nase. Sogar etwas Vanille konnte ich war nehmen. Kein Blut oder Verwesungsgestank. Allein das, war es wert in diesen Mauern zu verweilen. Ohne diesen ständigen Gestand ließ es sich gleich viel besser schlafen.

Wieder raues Lachen, das an meine Ohren drang.

Nach weiteren zehn Minuten seufzte ich ergeben auf und erhob mich von meinem Bett. Müde fuhr ich mir durch meine braune Mähne, die ein gefühltes Jahrhundert keinen Frisör mehr gesehen hatte.

Ich schnaubte anhand meines Gedankens amüsiert auf und dachte an die vielen Stunden, die ich mit meiner Schwägerin zusammen verbracht hatte. In denen es tatsächlich nur um meine Haare ging.

Ob es so etwas wie einen Frisör Salon überhaupt noch gab? Ich glaubte nicht daran. Genauso wenig wie noch Einkaufszentren irgendwo auf der Welt existierten.

Es war wie gesagt, nicht mehr existent und wenn doch, wurde es bestimmt schon zweckentfremdet. Als Unterschlupf oder geplündert, denn in der heutigen Zeit konnte man alles für irgendwas verwenden.

Ein paar Monate nach der Katastrophe hatte ich eine Zeitlang in einer Tierpraxis gelebt, deren Hundezwinger mir als Schlaflager diente und das Hundefutter gab, wenn man es erwärmte und nicht so viel darüber nachdachte, eine Nahrhafte Mahlzeit ab. Jetzt und hier, kam mir diese Zeit schon fast surreal vor, bedachte man, dass ich jetzt schon sehr lange keinen richtigen Hunger leiden musste. Was nicht hieß, dass ich mich nicht trotzdem zurückhielt. Auch wenn viele hier zu vergessen schienen, dass alles irgendwann mal zu Ende ging und ihre Vorräte auch nicht ewig hielten... Selbst wenn Negan dies behauptete.

Gone SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt