● 21

787 158 79
                                    

[A/N: MissWolke is back in town. Oder so :D Ich versuche es zumindest zu sein und beantworte die Tage jetzt fleißig all eure lieben Kommentare, was bei der Anzahl an Geschichten bei mir etwas dauert. Nebenbei plane ich einige schöne Sachen für euch - Was haltet ihr von einem Everyday-Adventskalender? Beim Lesen einiger Kommentare fiel mir auf, dass es zu den Nebencharakteren noch so einige ungeklärte Fragen gibt. Vielleicht bringen mich meine Lieblingscharaktere ja dazu, endlich wieder schreiben zu können ❤]

    

Ihr habt das auch gehört, nicht wahr? Sie hat gesagt »Kind« und »unser«. In einem Satz. Direkt hintereinander, als ... als ... Als würde sie damit andeuten, dass ...

»Du bist schwanger?«, bringe ich hervor und ich kann meine Beine nicht mehr spüren. Ähm, holy cow. Wenn das mal keine Neuigkeiten sind.

Jo streicht sich über ihre Haare, und ich sehe Tränen in ihren Augen. Tränen. Moment. Das ist nicht gut. Wenn Jo weint, ist was im Busch und ihr wisst, dass ich sie kenne. Ich weiß, wenn etwas nicht stimmt.

»Was ist los, Johanna?«

Bei der Nennung ihres vollen Namens schüttelt sie den Kopf und ich überwinde den Abstand zwischen uns. Nehme sie in die Arme und drücke sie an mich. Sie riecht schon lange nicht mehr wie in ihrer Jugend, das hatte ich wohl schon einmal erwähnt. Aber sie ist dennoch der sicherste Ort auf Erden. Weil sie mich stark macht, wenn ich schwach bin. Was viel zu oft der Fall ist.

»Ich dachte es«, nuschelt sie schniefend an mein Ohr. »Vor einigen Tagen ... Ich dachte, ich wäre schwanger. Und ich wollte es dir sagen und sah dich im MoonHour und du warst so glücklich. Da warst du zum ersten Mal seit Monaten wieder Elias. Der richtige Elias. Doch dann ... bin ich ausgerastet. Ich dachte, dass du mich loswerden willst. Nora und Fias Aussagen waren so eindeutig und ich dachte, ich muss jetzt alleinerziehende Mutter werden und dass ich noch nicht dafür bereit bin. Am nächsten Tag entdeckte ich Blut und bin ich zum Frauenarzt. Sie sagte, ich sei nicht schwanger. Vermutlich nicht mehr, das wäre schwer zu sagen.«

»Oh, Jo ...«

»Aber das ist es ja«, wieder schnieft sie und ich streiche ihr über den Rücken. »Ich will das. Ich will ein Baby von dir, Elias. Und als ich gesehen habe, dass du dich von mir zurückgezogen hast, als Kassandra starb ... Ich dachte, du hast realisiert, dass ich nicht die Richtige für dich bin. Also hatten wir beide Angst.«

»Vollkommen unbegründet.«

»Sind diese Ängste das?«

Gute Frage, Jo. Wirklich gut. Denn sind sie das? Ich bin nicht bereit für eine echte Familie. Das ist so viel Verantwortung und ...

»Sind sie«, sage ich zu meiner eigenen Überraschung und drücke Jo leicht von mir, um sie anzusehen. »Ich hab es schon gesagt: Ich liebe dich. Und ich hatte aus dummen Gründen Angst, das tut mir leid. Ich weiß, dass ich nervig und manchmal auch ziemlich anstrengend bin. Ich werde versuchen das zu ändern. Für uns. Ich will dich wirklich nicht verlieren.«

»Nora hat recht. Du bist ein Idiot.«

Noch immer mit Tränen in den Augen beugt sie sich hoch und küsst mich. Und ich küsse sie. Und ich bin okay. Seltsam, das zu sagen. Vor dem Haus meiner späten Kindheit und Jugend. Hier habe ich Jo das erste Mal meine Liebe gestanden und hier schwöre ich ihr jetzt, dass ich nicht mehr weglaufe. Dass ich nicht mehr so ein Blödmann bin, der alles absichtlich versaut.

           

»Du hattest Sex mit ihr.«
»Ma, ich bin erwachsen.«
»Du bist 18. Das ist nicht erwachsen genug, um unüberlegt mit ihr zu schlafen.«
Angewidert verzog ich das Gesicht und versuchte mich an Ma vorbeizudrängen, um aus dem Haus zu kommen. Sie holte nicht oft ihre Mutter-Karte hervor, doch in diesem Moment tat sie es liebend gern, das sah ich ihr an.
»Woher willst du wissen, dass wir es getan haben?«
»Du vergisst, dass die Wände dünnere Ohren haben, als du denkst.«
Was bedeutet, dass Fia uns gehört haben muss. Mist.
»Elias, ich habe dich nicht zu solch einem Menschen erzogen.«
»Solch einem Menschen? Meine Güte, Ma, es ist Sex. Daran ist nichts Verbotenes.«
Ich sah, wie es ihr in den Fingern kitzelte, mich zu schütteln. Doch sie wurde nie handgreiflich und ich respektierte sie sehr dafür. Ihre Mutter wurde brutal. Ma wollte den Teufelskreis brechen, in dem auch Tante Pennie gefangen war.
»Ich habe dich nicht zu einem jungen Mann erzogen, der dafür sorgt, dass seine Freundin unabsichtlich schwanger wird. Denn dann sitzt du mit einem Baby da und weißt nicht, was du anfangen sollst. Ruiniere dir nicht mit einer ungeplanten Schwangerschaft das Leben.«
»So wie ich euer Leben ruiniert habe?«, fragte ich bissiger, als beabsichtigt. Weiß auch nicht, aus welchem Grund ich so angefressen war. Vielleicht weil sie mich ertappt hatte.
Noch immer blieb Ma bemerkenswert ruhig, legte ihre kühle Hand an meine erhitzte Wange und lächelte. »Du hast meinem Leben eine Wende verpasst, die nicht geplant war. Stimmt. Das heißt nicht, dass ich dich nicht liebe. Im Gegenteil. Ich wollte dich behalten, erinnerst du dich? Und so wirst du das Baby wollen, das du einmal bekommen sollst. Ich möchte nur nicht, dass das nicht nach euren Regeln abläuft. Ihr seid schlaue Menschen. Benutzt euer Gehirn.«

  

»Wenn wir Elisa gefunden haben«, flüstere ich und umfasse Jo's Gesicht mit meinen Händen. »Lass uns ein Baby machen.«

»Du bist verrückt und da sprechen gerade gemischte Emotionen aus dir.« Doch ich sehe Hoffnung und Glück in ihren Augen. Sie will es wirklich.

»Ich will eine kleine Jo, du Idiotin.« Ich grinse. Und sie grinst. Und die Stimmung wird nur durch das Hupen zerstört, das mich daran erinnert, dass Luca und Nora die ganze Szene beobachten konnten.

Everyday at midnight {I miss you}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt