Australia, Outback, today
Die nächsten Tage flogen nur so vorbei und ehe ich mich versah, war ich schon fast zwei Wochen in Australien. Jeder Morgen begann damit, mir im Internet die neuesten Berichte über mein Verschwinden anzusehen. Viola hatte Recht damit behalten, uns hier gut verstecken zu können.
Über ihre Kontakte nach Asien hatte sie eine Fährte dorthin gelegt, womit wir hier, mehrere tausend Meilen entfernt, mehr als sicher waren. Was mir nicht erspart blieb war allerdings das Training mit Alex, dass sich jedoch immer angenehmer entwickelte, als ich dachte. Zum einen, weil ich in diesen zwei Wochen einen völlig anderen Alex kennenlernte, der mir sogar Türen aufhielt und mir, wo es nur ging, Komplimente zuwarf.
Im Training wurde ich immer besser und schaffte es schließlich sogar ohne Anstrengungen mit Alex auf hohem Niveau zu kämpfen. Und sogar zu gewinnen! Ich schien wirklich immer besser zu werden, was vor allem Viola erfreute. Sie schien sich als meine Mentorin zu betrachten, die ein Küken aufzog und ihm alles Nützliche beibrachte. Irgendwie war die Vorstellung ja ganz süß.
„Nicht hier lang, Vi hat gesagt dass sie dir heute selber etwas zeigen möchte." Alex hielt mich davon ab, wie gewohnt jeden Morgen den Weg in den Keller zu nehmen.
„Was genau hat sie gesagt...?" Normalerweise hatte Viola mir jeden Tag eine halbe Stunde beim Training zugesehen und war dann in einem der Büros verschwunden, die das Untergeschoss säumten. Wahrscheinlich, um Sachen für ihren Orden zu erledigen. Bevor ich zum Mittagessen den "Keller" verließ, sah ich sie jedes Mal hinter einem der Computer verzweifelt auf die Tastatur einhämmern.
„Sie ist heute früh schon einkaufen gefahren und wollte danach einfach nur ein bisschen Zeit mit dir verbringen."
Der nächste Ort war, wie ich es mitbekommen hatte, mit dem Auto eine Stunde entfernt. Violas Haus lag mitten am Rand der Wüste und war so etwas wie eine Oase in der Mitte von nirgendwo. Nicht einmal weit entfernte Nachbarhäuser gab es. Viola hatte mir, angesichts der Temperaturen, Kleidung ausgehändigt, die mich nicht zum Schmelzen brachte. Das meiste Shorts oder Tops, die sie wohl im Internet bestellt hatte.
„Wann hast du deiner Tante eigentlich gesagt, dass wir kommen?", fragte ich neugierig. Wenn sie all diese Sachen auf Vorrat gehabt hatte, müsste sie ja mindestens schon zwei Wochen vorher Bescheid gewusst haben. Oder gab es hier etwa auch Expressbestellungen, die man innerhalb eines Tages geliefert bekam?
„Als ich sie angerufen habe, am Tag bevor wir gekommen sind", antwortete mir Alex in Gedanken. Das machte keinen Sinn...
„Aber wie hat deine Tante dann all diese Sachen gehabt, die Kleidung?" Er stutzte.
„Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber frag sie doch einfach selber." Er zuckte mit den Schultern und drehte sich zur Eingangstür um. In diesem Moment sah ich den Geländewagen durch das Fenster vor dem Haus parken und Viola stieg, bepackt mit Einkaufstüten, aus dem Auto aus.
Alex öffnete die Haustür und nahm seiner Tante die Einkäufe ab. Als Viola mich bemerkte, winkte sie mich mit sich nach draußen.
„Die heutige Unterrichtsstunde halten wir im Freien ab." Was? Ich hatte ganz sicher keine Lust. bei fünfzig Grad in der prallenden Sonne zu trainieren, no way!
„Aber da könnte uns doch jeder sehen, ich meine..."
Viola zog eine Augenbraue hoch. „Schätzchen, wir sind hier im Outback. Ich kann dir garantieren, dass hier höchstens alle zwei Wochen mal jemand vorbei kommt." Damit war die Diskussion für sie offenbar vorbei. Warum tat ich mir das hier nochmal an? Ach ja, für Alex. Und damit ich mich in einer Welt voller Magie verteidigen konnte.
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Something like magic
FantasyLouise Cartier ist siebzehn, adoptiert und lebt in London. Oh, und sie kann Telekinese. Eine Fähigkeit, mit der sie Gegenstände mit nur einer Bewegung ihrer Hände durch die Luft wirbeln kann. Sehr nützlich, wenn man auf der Couch liegt und die Chi...