D R E I Z E H N

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And this is when the feeling sinks in, I don't want to miss you like this.

[Come Back, Be Here - Taylor Swift]

Amber war an diesem Morgen die Erste im Trainingsraum.

Sie war gerade dabei, sich die Schuhe zuzuschnüren, als sich die Tür öffnete. Seufzend hob sie den Blick und war überrascht. Es war nicht Kol, der kam, um ihr wehzutun.

Es war Elijah.

»Hi«, sie runzelte die Stirn und stand auf. »Solltest du nicht schon im Flieger sitzen?«

Elijah lächelte. »Ich komme, um mich zu verabschieden.«

»Und ich dachte, das hätten wir gestern Abend schon hinter uns gebracht«, grinsend begegnete sie ihm auf halbem Wege. Mit einem Nicken blieb sie vor ihm stehen. »Elijah.«

»Amber.«

Sein Blick glühte in ihren Augen.

»Hab einen guten Flug.«

»Sofern das in meinem Vermögen liegt, werde ich mich darum bemühen«, er lächelte, hielt inne und sah aus, als müsse da noch etwas kommen.

Aber es kam nichts. Und als ein paar Sekunden später die Tür zum zweiten Mal aufflog, nur um dieses Mal den richtigen Bruder in ihr Leben zu speihen, unterbrachen sie synchron, was immer sie dort gehalten hatte.

In ihrer Brust pochte ihr Herz, als er sich von ihr abwandte und die Scherze seines Bruders völlig ignorierte, als er die Halle verließ. Kol hatte die Augenbrauen hochgezogen, als er zu Amber aufschloss und ihren Blick bemerkte.

»Soll ich warten, damit du ihm hinterher rennen und ihm deine unsterbliche Liebe gestehen kannst?«

Sie stöhnte. »Kannst du das lassen?«

»Was? Die Wahrheit aussprechen?«

»So tun, als wüsstest du irgendetwas von meinen Gefühlen«, schleuderte sie ihm entgegen, nahm einen Schluck von ihrem Wasser und ließ die Flasche schließlich in ihre Tasche fallen, bevor sie in einen leichten Laufschritt verfiel, um sich aufzuwärmen.

»Ich versteh mehr von deinen Gefühlen als du glaubst«, grinste Kol, als er plötzlich neben ihr herjoggte. Normaler Weise ließ er sie wenigstens dabei in Ruhe.

»Ach ja?«, ihr Atem hatte Schwierigkeiten mit ihrem Sarkasmus, aber Kol ließ sich davon nicht beirren: »Ich weiß, dass du mich nach unserem heutigen Training hassen wirst.«

Sie warf ihm von der Seite einen Blick zu und wie er so stolz in sich hinein grinste, hatte sie keinen Grund, daran zu zweifeln, dass er alles daran setzen würde, das wahr zu machen. Die Augen verdrehend lief sie weiter. Kol lachte, als er ihr folgte, und hörte damit nicht mehr auf, bis er sie zwei Stunden später mit seinem Blut gerade noch vor dem Dahin Scheiden rettete.

Er hatte Recht – sie hasste ihn.

Elijah hingegen hasste sich.

Es war dämlich gewesen, noch einmal bei ihr aufzutauchen. In ihrem Blick hatte man es sehen können. Die Geste, die es sein sollte, hatte sich in eine andere verwandelt – eine, die irritierte. Die sie hinterfragen ließ, weswegen er bei ihr auftauchte. Was das zu bedeuten habe. Ob es etwas zu bedeuten habe.

»Mr. Mikaelson?«

Sein Blick schoss in die Höhe, als er die Flugbegleiterin neben sich bemerkte.

»Ja?«

Ihr Lächeln war mindestens eben so irritierend. Nicht mehr nur höflich, mehr als nur freundlich. Genau die Art von Lächeln, die auf den Lippen derjenigen prangte, die kurz vor Abflug noch einmal bei jemandem vorbei sah, der sich durch nichts das Recht des letzten Auf Wiedersehens verdient hatte.

Wildest Dreams • Elijah Mikaelson [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt