Our daddies used to joke about the two of us growing up and falling in love.
[Mary's Song - Taylor Swift]
Gegen den Reiz von Lieblingslieder konnte sie sich noch nie wehren und als im Radio Scouting For Girls »She's so lovely« gespielt wurde, war es mehr Reflex als alles andere, mitzusingen. Ihr Lachen erfüllte den Wagen in den Instrumentalparts.
»Sorry, ich weiß, ich kann nicht singen«, sie lehnte den Kopf gegen ihren Sitz und sah ihn über ihre angezogenen Knie hinweg an.
Ein Schmunzeln umspielte Elijahs Lippen. »Bitte. Kein Grund, sich zu entschuldigen.«
»Und ich dachte immer, euer Superhören würde Disharmonien zur Qual machen«, mit den Schultern zuckend sang sie die zweite Strophe.
»Es gibt Schlimmeres.«
Lachend schnaubte sie. »Ich weiß nicht, ob das wirklich das war, was ich hören wollte.«
»Was möchtest du denn hören?«
»Ach, keine Ahnung«, sie drehte das Radio leiser, als das Lied vorüber war. »Ich glaub nicht, dass es da was Richtiges gibt.«
»Um meinetwillen muss du nicht aufhören«, er deutete aufs Radio, während er einen Truck überholte. »Ich fand es sehr charmant.«
»Charmant?«, sie prustete. »Elijah, du musst wirklich anfangen, deine Komplimente zu überdenken.«
»Nein, ich stehe dazu. Deine Begeisterung macht dich charmant.«
»Du könntest dich für wahnsinnig, gemeingefährlich oder lächlich entscheiden und wählst charmant«, sie seufzte. »Ich wollte es ja nicht wahr haben, aber für dich scheint alle Hoffnung verloren zu sein.«
»Hoffnung worauf?«, er musterte sie unter gehobenen Augenbrauen.
»Dass du mehr bist als ein Gentleman.«
Erwartungsvoll betrachtete sie ihn, aber das Lachen, mit dem sie so felsenfest gerechnet hatte, blieb aus. Noch immer fiel es ihr schwer, ihn zu verstehen. Gestern Abend hatte er sie zwar im Arm gehalten, aber sein Blut hatte er ihr trotzdem nicht gegeben. Am Morgen hatte sich herausgestellt, dass das auch gar nicht nötig gewesen war, weil die Schmerzen beinahe vollständig verschwunden waren und die Vorsicht, mit der sie ihre Gelenke bewegte, entsprang eher ihrer Paranoia als einer Notwendigkeit, denn nicht ein Knochen war wirklich gebrochen. Das gestrige Erleben hatte ihr Empfinden lediglich alle Grenzen missachtend überfordert und dadurch solche Schmerzen ohne Ursache zur Realität gemacht.
Trotzdem hatte es sie verwirrt. Niemand sonst schien ein Problem damit zu haben, sie mithilfe seines Blutes zu heilen. Alle anderen schienen nur zu bereitwillig in Kauf nehmen zu wollen, dass Vampirblut in ihrem Körper systematisch ihren Tod verhinderte. Aber nicht Elijah. Er hatte ihr Erklärungen verwehrt. Jedenfalls solche, die tatsächlichen Gehalt gehabt hätte.
Nachdem seine Versuche, sie abzuspeisen, in bodenlose Lächerlichkeit ausgeartet waren, hatte sie ihn von dem Zwang befreit, sich ihr zu erklären. Er war dankbar darüber gewesen, aber sie hatte es einige Stunden kostbaren Schlafs gekostet. Nicht zu verstehen war für sie in etwa so erträglich wie Menschen zuzuhören, die glaubten, ihre mittelmäßige Leben wären alles, was es dort draußen gab.
»Ich hoffe, ich kann dich möglichst lang in diesem Glauben halten«, Elijahs Stimme war seltsam hohl und überrascht hob sie die Augenbrauen.
Aber anstatt nachzufragen, drehte sie das Radio wieder auf. Als ihr die ersten Silben über die Lippen kommen wollten, biss sie die Zähne fest zusammen. Das Knirschen derselben ließ Elijah aufmerksam werden.

DU LIEST GERADE
Wildest Dreams • Elijah Mikaelson [pausiert]
Fanfiction❝say you'll see me again, even if it's just in your wildest dreams.❞ Neunzehn Jahre ist Amber Washington alt, als sie nach New Orleans kommt. Keine Woche dort und jeder ist sich sicher: die Zwanzig wird sie nicht erreichen, wenn sie so weiter macht...