I thought, heaven can't help me now.
Nothing lasts forever,
but this is gonna take me down.[Wildest Dreams - Taylor Swift]
Mit den Zehenspitzen stieß sie gegen die Tasche, die neben dem Auto lag, in das sie gleich steigen und mit dem sie New Orleans verlassen würde.
Am Morgen hatte sie noch mit ihrem Vermieter telefoniert, ihm erzählt, dass die Wohnung eine Weile leer stünde, aber dass sie weiterhin für die Miete aufkäme. Die Erleichterung in seiner Stimme hatte ihr fast ein schlechtes Gewissen gemacht. Offensichtlich hatte er halb erwartet, sie rufe an, um ihm mitzuteilen, dass sie die Wohnung nicht länger haben wolle.
Dabei sehnte sie sich gerade jetzt ausgesprochen nach ihr.
Hier im Innenhof des Compounds jedem Blick ausgeliefert. Zentrum eines jeden Kommentars, der über sie abgegeben wurde... sie wäre gerne geflohen, aber dafür war es jetzt zu spät. Elijah hatte sie bereits gesehen.
Ein weiterer der Momente, den sie an diesem Morgen lieber rückgängig gemacht hätte.
Er stand auf dem Balkon, als sie in den Innenhof kam. Hatte die Hände aufs Geländer gestützt und überrascht den Blick gehoben, als er sie entdeckt hatte. Sie hatte sich beinahe die Zunge abgebissen, so viele Dinge waren ihr in den Sinn gekommen, die sie ihn fragen musste, ohne die Antwort darauf hören zu wollen.
Seit Klaus angekündigt hatte, dass sie am nächsten Tag aufbrächen, plagte sie die Möglichkeit, dass Elijah Zweifel bekommen hatte. Die Mission mit ihr zu bestreiten, war ihm noch wie eine gute Idee vorgekommen, als sie den Abend miteinander verbracht hatten, aber vielleicht... vielleicht hatte seine Schwester etwas zu ihm gesagt, das ihm den Spaß daran verdorben hatte. Wer konnte das schon wissen?
Das Alles hatte an Bedeutung verloren, als Kol auf der Bildfläche erschienen war. Hübsch wie ein junger Gott, während sich die Sonne so in seine Haare webte, dass ein Strahlen ihn umgab, als hätte jemand Überirdisches ihn gekrönt, hatte er sich neben seinen Bruder gestellt, ihm auf die Schultern geklopft und seinen Blick auf Amber fokussiert.
Es war nicht schwer gewesen, zu verstehen, weswegen er seinnen Bruder so bedauerte. Kol hatte Wert darauf gelegt, gerade laut genug zu sprechen, dass sie ihn hören konnte.
»Na?«, hatte er gefragt. »Übst du dich schon in Mediation, um dem Menschlein nicht sein Kehle rauszureißen?«
Elijah hatte kaum zu ihm aufgesehen.
»Ich mein, nicht, dass jemand etwas dagegen hätte. Wir finden alle, dass es eine bodenlose Frechheit ist, dass man dich zum Babysitter degradiert hat.«
Amber hatte den Blick abgewendet und versucht, unbeteiligt zu wirken. Aber es waren Urvampire, denen sie etwas vormachen wollte, und sie rechnete sich nicht gerade die allerbesten Chancen aus.
»Überhaupt, was ist mit Nik passiert... ein Charityprojekt? Ein menschliches noch dazu? Hätte er sich nicht mit einer anderen Hexe einlassen können? Die wär wenigstens langlebiger.«
Danach hatte sie nur noch Kols Lachen gehört, aber als sie wieder aufsah, waren die beiden verschwunden.
Es war nicht günstig, dass sie darüber Freude empfand. Nicht, wenn man es daran maß, dass sie jetzt wohl Wochen mit einem von ihnen auf engstem Raum eingesperrt verbringen musste. Aber es frustrierte sie, dass man sie so sehr als Last stilisierte. Alle schienen vergessen zu haben, dass dieser neue Erlass nicht ihre Schuld war. Sie war es nicht gewesen, die zu Klaus gegangen war und um Schutz gebeten hatte. Ganz im Gegenteil! Das war einzig und allein auf Elijahs Mist gewachsen! Dass er mit den Konsequenzen nicht leben konnte, die ihm sein nobles Wesen einbrachten, war ja wohl nicht ihr Problem.
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Wildest Dreams • Elijah Mikaelson [pausiert]
Fanfiction❝say you'll see me again, even if it's just in your wildest dreams.❞ Neunzehn Jahre ist Amber Washington alt, als sie nach New Orleans kommt. Keine Woche dort und jeder ist sich sicher: die Zwanzig wird sie nicht erreichen, wenn sie so weiter macht...