I just think you should, you should know that nothing safe is worth the drive and I would follow you, I would follow you home.
[Treacherous - Taylor Swift]
Als Amber aufwachte, standen sie gerade an einer Tankstelle. Irgendwo im Nirgendwo. Jedenfalls konnte sie sich nicht daran erinnern, welches Schild sie ihr zuletzt irgendetwas über ihren Verbleib auf der Landkarte verraten hatte. Unbeholfen fuhr sie sich übers Gesicht und streckte die Arme bis zur Decke des Wagens.
Das Klicken der Autotür ließ sie den Kopf herumreißen, aber als sie Elijah sah, kam statt einem »Hi« nur ein Gähnen betrachtlicher Größe hervor.
Er lächelte sanft. »Entschuldige.«
Mit den Schultern zuckend winkte sie ab und zog ihre Jacke aus. Selbst nachts war es hier im Sommer noch schwül-warm. Sie nahm den Kaffee an, den er ihr hinhielt, und lächelte in die warmen Dampf hinein, der die Schleier der Müdigkeit verwischen ließ.
»Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.«
Den Kopf schüttelnd sah sie zu ihm herüber. »Tut mir leid, dass ich so eine miserable Beifahrerin bin.«
Sein Lachen mischte sich mit dem Dröhnen des Motors. »Bitte, mach dir keine Sorgen. Ich bin froh, wenn du etwas Schlaf findest.«
»Du meinst, du bist froh, wenn ich nicht so darauf bestehe, uns zu verfahren.«
»Ich bin sicher, das war ein einmaliges Versehen.«
Sie sah das Zucken in seinen Augenwinkeln, aber ließ es auf sich beruhigen. »Wo geht es hin?«
Das Kissen, das sie aus dem letzten Motel geklaut hatte, war ihr ungünstig in den Rücken gerutscht. Sie zupfte daran herum, während Elijah ihr die Antwort schuldig blieb.
Überrascht hob sie die Augenbrauen, als sie ihn wieder ansah. »So schlimm?«
Einen Moment lang traf sein Blick in ihren und die Lichter vorbeifahrender Autos huschten über sein Gesicht. Erst als er den Blick wieder abwandte, besann er sich einer Antwort. »Nein, natürlich nicht.«
»Sondern?«
Er verzog das Gesicht. »Es ist ungünstig – und ich wünschte, ich könnte dir einen angenehmeren Comfort ermöglichen-«
»Elijah, ich bitte dich.«
»Wir werden die Stadt nicht mehr heute Nacht erreichen können«, gab er zu und vermied es, ihrem Blick zu begegnen. »Aber in Chicago-«
»Chicago wie in-«
Er sah zu ihr herüber. »Ein Bekannter ist mir noch einen Gefallen schuldig.«
Sie hob die Augenbrauen. Urvampire waren darauf angewiesen, Gefallen einzufordern? Aber sie sagte nichts dazu, als sie bemerkte, wie unangenehm die ganze Situation ihm war. Ihr war noch nie aufgefallen, dass das Leben als Gentleman so unbequem sein konnte. Was vermutlich daran lag, dass sie noch nie so viel Zeit in der Gegenwart eines solchen verbracht hatte, aber das musste sie ihm schließlich nicht unter die Nase reiben.
Sie strich sich den letzten Schlaf aus den Augen und lehnte sich nach vorne.
Er war überrascht, als die Akkorde eines Rockklassikers das Auto erfüllten.
»Wenn du willst, dass ich nicht sofort wieder einschlafe, musst du damit leben«, zuckte sie mit den Schultern und sang mit, bevor er etwas erwidern konnte. Damit war das Gespräch beendet.
Sie schlief nicht ein, bis die Sonne am Rande des Horizonts zu erkennen war, aber als sie wieder aufwachte, war der Mittag längst ins Land gezogen. Elijah lachte über ihre Verwirrung, als sie sich umsah und ihre Umgebung nicht mehr erkannte. Den Zwischenstopp hatten sie nur eingelegt, weil ihr Körper nach der Stillung menschlicher Bedürfnisse verlangte.
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Wildest Dreams • Elijah Mikaelson [pausiert]
Fanfic❝say you'll see me again, even if it's just in your wildest dreams.❞ Neunzehn Jahre ist Amber Washington alt, als sie nach New Orleans kommt. Keine Woche dort und jeder ist sich sicher: die Zwanzig wird sie nicht erreichen, wenn sie so weiter macht...