Wildest Dreams • Elijah Mikaelson [pausiert]

I N T E R M I S S I O N

Ich sitze jetzt seit fünf Minuten hier und starre dieses Gif an, also dachte ich, zeig ich es euch auch.

Ich weiß, dass ich eine seltsame Beziehung zu meinen Charakteren habe. Dass ich überhaupt eine seltsame Beziehung zum Schreiben habe. Bei einer Fragerunde hat eine Autorin mal beschrieben, die Zeit des Plottens, die Zeit vor dem Schreiben, das sei ein Flirten mit der Geschichte. Sie kennenlernen. Ein bisschen geht es mir so auch. Obwohl ich meistens das Gefühl habe, dass meine Charaktere einfach zu mir kommen und mir ihre Geschichte erzählen und ich dann die Doofe bin, die versuchen muss, sie korrekt wie möglich auf Papier zu bringen.

Um hier aber im Bild zu bleiben: Ich glaube, ich habe es mir an dieser Stelle mit dem Flirt zu leicht gemacht. Beziehungsweise, ihn mit der falschen Person geführt.

Ich habe mit Taylor Swift geflirtet. Und wollte von Elijah und Amber schreiben. Das ist schief gegangen. Das musste schief gehen.

Ich weiß nicht, ob es alle wissen - diese Story ist eine Komposition aus allen Lieder, die Taylor Swift so geschrieben hat. Jede Zeile, jede beschriebene Szene ist irgendwie in die Komposition dieser Geschichte eingegangen. Das hat Spaß gemacht. Und es sollte ja auch nur Spaß machen.

Elijah war eine Ablenkung, um aus meinem Post-Roman-Loch herauszukommen. Ich hatte in anderthalb Monaten 270.000 Wörter meines Romans 'Der Unterschied Zwischen Waffenstillstand und Frieden' geschrieben und wusste danach weder ein, noch aus. Elijah, dessen Serie ich zu der Zeit förmlich inhaliert habe, war perfekt in seiner Tragik und den riesengroßen Fragen seiner unsterblichen Übernatürlichkeit.

Aber wie sich zeigt: Ich bin nicht gut im Schreiben aus Jux und Dollerei.

Gerade im Licht meiner Remus-Fanfiction, für die ich bestimmt zehnmal so intensiv geplottet habe, und auch im Licht des nahenden Projekts mit der lieben fifthavalanche, für das ich noch zehnmal so viel plotte wie für Remus, beweist sich Elijah einfach als ungenügend.

Also, mein Elijah. Meine Interpretation dieses Charakters. Sein einer endlos kurzer Sommer mit einem menschlichen Mädchen, das ihn verändert zurück lässt.

Und im Umkehrschluss heißt das, dass ich mich an ihm schuldig gemacht hab. I failed him. Wie die Briten so schön sagen würden. Ich hab mir diesen Charakter genommen, der so herzzerreißend flehen kann, dass er Menschen nicht an sich heranlässt. Hab ihn gezwungen, mich in sich hinein zu lassen, und habe es versaut. Ich habe es verbockt.

Das tut mir leid. Ihm gegenüber. Amber gegenüber. Und euch gegenüber.

Womöglich teilt ihr diese Gefühle nicht. Das ist okay. Dann kommt euch das hier vermutlich aufgesetzt und komisch vor. Das ist auch okay. Ich wünsche euch, sofern ihr selbst schreibt, dass ihr niemals in die Position kommt, das Gefühl zu haben, euren Charakteren nicht gerecht worden zu sein.

Es ist ein scheiß Gefühl. Was auch der Grund dafür ist, dass ich das hier nicht weiter führen kann. Nicht so zumindest, wie es derzeit existiert. Elijah und Amber verdienen mehr. Sie verdienen einen Roadtrip, der ihnen beiden gewidmet ist und nicht so sehr meiner lieben Taylor.

Und sie werden ihn kriegen. Mein Bruder hat mir The Originals Staffel Eins zu Weihnachten geschenkt. Wenn ich in meinem Projekteplan 2017 irgendwann eine Atempause für mich entdecke, werd ich mich mit dieser Staffel in mein Zimmer verziehen und ihn noch einmal von Grund auf erforschen meinen tragischen Gentleman.

Und dann bekommen sie ihr Come-Back. Strahlend. Und glorreich. Und noch um ein Vielfaches besser als alles, was ich ihnen jetzt hätte anbieten können.

Soll heißen - sie sind nicht für euch verloren. Dies ist nicht das Ende. Nur eine Intermission. Elijah und Amber werden zu Wattpad zurückkehren.

Ich weiß nur noch nicht ganz genau, wann. Sollte es sich aber anbahnen, lass ich es euch wissen. Bis dahin bleibt diese Geschichte online. Wer also begonnen hat, zu lesen, kann noch in aller Ruhe zu Ende lesen. Oder es lassen.

Ich hoffe, ihr versteht, was ich hiermit zum Ausdruck bringen möchte.
Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse.

In aller Liebe,
always and forever,
eure Kira