Chapter 2

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[Immernoch Flashback]

Noch einen Tag und wir hatten Geburtstag! Lachend hüpften wir Beide die Treppe hinunter. Unten angekommen, warteten Mama und Papa schon am Esstisch auf uns.

Der Tisch war reichlich gedeckt und wir setzte uns zügig hin.
Vater hatte in letzter Zeit etwas schlechtere Laune, aber ich denke das war nur eine Phase von ihm...

"Guten Morgen!", begrüßten wir zeitgleich unsere Eltern und Papa sah kurz von der Zeitung auf, nickte uns zu. Verwirrt sahen wir Mama an, doch diese sah nur eingeschüchtert auf ihren Teller.

Wir frühstückten- und da wir wussten das nichts gutes war, verschwanden wir danach sofort wieder in unser Zimmer. Dort blieben wir auch und spielten zusammen.

Autos.... Auch mal Puppen.... Dinos...
Es war schon witzig... Mit meinem Bruder so zu spielen.

Als es Schlafenzeit war, zogen wir uns um und gingen alleine in unser Bett. Heute kam Mum nicht wie immer.... Sie sagte uns jeden Abend, Gute Nacht und das sie uns liebt...

Doch heute war es anders.
Wir dachten uns jedoch nichts dabei- vielleicht taten sie einfach so, um morgen zu sagen, was den so besonders wäre an diesem Tag.
Das machten sie öfter.

Mit einem fetten Grinsen schliefen Finn und ich dann auch ein...

Hoffnung auf Morgen.

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"Finn! Finn wach auf!", verschlafen rieb Finn sich die Augen.

"Riechst du das!??", unsicher roch ich nochmal nach. Zu 100%.

Er setzte sich ohne ein Wort auf und roch auch in der Luft.
Er fing leicht an zu husten und ich streichelte sein Rücken.

"Brennt es etwa!?", fragte ich und gemeinsam standen wir auf. Vorsichtig gingen wir die Treppe hinunter und immer intensiver wurde der Geruch nach Feuer.

"Nein! Hör auf... Bitte"

"Mit wem!?", schrie unser Vater.

"Dem... Privat-Lehrer.. Es tut mir leid.."

"Du hast mit ihm geschlafen!? Mit dem extra aragiernten Musiklehrer!? Deshalb warst du so traurig, als er verreckt ist?!!! Dann lass mich raten! Finn und Alice sind garnicht meine Kinder!", schrie unser Vater und schlug unsere Mutter so dolle, dass sie auf den Boden krachte.
Geschockt hielt ich mir die Hand vor den Mund.

"Ich wollte dadurch nur, dass er auch die Möglichkeit hat Kontakt aufzunehmen, zu seinen Kindern..", murmelte unsere Mama und meine Tränen waren nicht aufzuhalten.

"Ich wusste es doch... Guck sie dir an! Sie sehen mir nichtmal annähernd ähnlich!", unsere Mum fing an zu weinen und zu schluchzen. Ich wollte dorthin, um Vater aufzuhalten... Doch ich war wie festgewachsen. Ich achtete garnicht darauf, was sie da sprachen. Ich realisierte es erst später...
Papa und Mama waren doch so glücklich... wenn- wenn wir... unsere Instrumente spielten...

Um den Beiden herum brannte es schon leicht und als ich genauer hinsah, erkannte ich ein Benzinkanister.

"Du bist so eine Schlampe!", geschockt riss ich die Augen auf.

Er trat nochmal auf sie ein und ich fing an zu schreien. Beide Elternteile sahen zu uns rüber, doch ich hustete gleich danach.
Mum's Ausdruck war von traurig und eingeschüchtert zu geschockt rübergewechselt. Die Haustür war schon mit Flammen belagert und man bekam hier unten immer weniger Luft.
An ihrem Mundwinkel lief Blut herunter.
Unser Vater dagegen stand da und grinste dreckig. In seiner linken Hand ein kleines Feuerzeug. Er drehte sich nur mit dem Kopf zu uns und hatte ein widerliches Lächeln im Gesicht. Etwas das zeigte, dass er der Überlegende sei...

"Rennt! Ihr müsst hier raus!", schrie sie, doch Vater trat nochmal mit einem aggressiven Ausdruck in ihren Magen. Sie spuckte kurz und sah dann wieder zu uns.
Sie flüsterte irgendwas und Finn zog mich nach oben, doch ich krallte mich an das Geländer. Lachend ließ Papa, dass Feuerzeug herunter fallen... das Feuer verbreitete sich so schnell, dass man die Sicht in das Wohnzimmer nichtmehr hatte.

"Mama!! Mama!", Finn versuchte mich irgendwie nach oben zu ziehen, doch ich hielt mich so fest wie ich konnte am Treppengelender fest.
Ein Balken von oben, der vom Feuer aufgefressen wurde, fiel knapp an uns vorbei. Erschrocken ließ ich los- und so riss mich Finn nach oben.

"Nein! Mama! Mama ist doch noch da!", schrie ich und man hörte das Geknister vom Feuer. Beide husteten wir und versuchten irgendwie Luft zu ergattern.

"Mama!", versuchte ich herauszubringen, doch auch durch den ganzen Rauch sah ich nichtsmehr.

Ich ließ mich einfach von Finn mitziehen, der die Führung übernommen hatte.

"Wir müssen Mum retten...", flüsterte ich und erkannte leicht, dass wir in unserem Zimmer gekommen sind.

Er ließ mich los und geschockt riss ich die Augen auf. Leicht nervös schaute ich um mich herum. Schnell rannte ich zu unseren zwei Instrumenten und umarmte sie so stark wie ich konnte. Ich hatte eine Geige und Finn eine Querflöte...

"Finn!!?", schrie ich und ich sah wie er das Fenster aufmachte.

"Nein nein! MUM! WIR MÜSSEN ZU MAMA!", schrie ich ihn an und schubste ihn mit meiner Schulter weg, als er mich anpacken wollte.
Mein Tränen überzogenes Gesicht erkannte von den Taten her meinen Bruder nichtmehr.

"Was machst du!? Wir müssen nach unten zu Mama!", schrie ich ihn an und gleich danach drohte ich zu ersticken, so sehr hustete ich.
Er sagte kein Wort, sondern nutzte die Chance zog mich am Oberarm zum Fenster. Er hatte mich Huckepack genommen und ich war einfach nur wie eine Leiche auf seinem Rücken.

Wir sprangen, doch das nahm ich garnicht mit, erst als wir aufkamen und Finn anfing leicht zu schreien und ich etwas weiter entfernt von ihm auf den harten Boden aufkam, sah man das desaster.

Das ganze Haus war vom Feuer umschlungen.
Mit leeren Augen lag ich einfach da, die Instrumente in den Händen und man hörte von weitem Sirenen.
Mit meiner Hand versuchte ich ans Haus zugelangen, doch es war zu weit weg.
Meine Tränen liefen seitlich an meinem Kopf hinunter und ich sah erschöpft zu meinem Bruder. Der aufgehört hatte zu schreien und seine Augen zu hatte.

"Finn..", flüsterte ich, doch er gab keine Antwort.

"Finn", fragte ich lauter, immernoch kein Zeichen.

"FINN!", schrie ich weinend und alles drohte um mich herum schwarz zu werden...

TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt