Chapter 7

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Ich stand auf und ging sofort in das Badezimmer. Ich bin heute extra eher aufgestanden, um Finn den ganzen Morgen nicht über den Weg zulaufen.

Ich sah in den Spiegel und musste zugeben, ich sah verdammt scheiße aus. Tiefe Augenringe und rot geschwollene Augen. Also das gesamte Pack.
Ich duschte schnell, wie Jeden Morgen und machte dann für Finn und mich Frühstück. Seines packte ich in Frischaltefolie ein und packte es in den Kühlschrank mit einem Zettel dran.

Für dich.

Leicht enttäuscht ging ich an seiner Tür vorbei und hörte wie grade sein Wecker klingelte.
Ich nickte, nahm mein Rucksack, zuppelte kurz an der Uniform herum und ging dann hinaus.

Die kalte Morgenluft umhüllte meinen Körper und ich bekam überall Gänsehaut. Blöder Rock, der vielleicht ein bisschen zu kurz ist.

Ich ging den Weg zur Schule und überquerte die etwas mehr befahrende Straße. Hier musste man schon aufpassen, sonst könnte es schnell auch mal Krachen.

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"Alice, wie ungewöhnlich. Wo ist den dein Bruder", lachten die Mädchen und erwarteten mich schon am Tor.

"Das ist das erste Mal, dass ihr nicht zusammen das Schulgelände betretet. Wobei.. Wenn einer von Euch Krank war..", manche Mädchen überlegten kurz und fingen dann wieder an zulachen.

"Wir haben als erstes Deutsch", ich nickte verstehend und gemeinsam gingen wir dann in das Klassenzimmer.

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Unmotiviert saß ich in der letzten Stunde für heute.
Ich würde nicht behaupten das es mir gut geht, eher geht es mir beschissen.

Beschissen, weil Finn mich heute nichtmal mit dem Arsch angeguckt hat.

Was soll ich den machen?

Als es endlich klingelte sah ich auf mein Handy, ich hatte keine Nachricht von Finn erhalten, dass heißt doch, dass er mit mir Nachhause ging..
Es regnete sehr stark, also wartete ich am Eingang unter dem Dach. Sehr viele Leute verabschiedeten mich und ich winkte zurück.
Nach einiger Zeit warten, kam er immernoch nicht und ich bekam langsam das Gefühl, er würde garnichtmehr kommen.
Ich dachte, dass er vielleicht Ordnungsdienst hatte, doch das konnte ich ausschließen. Schließlich bin ich in seiner Klasse und weiß wer Dienst hat.

Nach zwanzig Minuten als er immernoch nicht kam, schüttelte ich enttäuscht den Kopf.

Warum?
Warum!?
Warum verarscht er mich so...

Die Frage ist wohl... warum lass ich mich so verarschen?

Ich ging ein Schritt nach vorne und sofort erwischten mich ein paar Tropfen. Immer ein Schritt nach dem anderen.
Eins... Zwei-
Ich fing an zu weinen und konnte kaum noch was sehen, aber anhalten?
Daran denk ich nicht.

Umdrehen um vielleicht zu gucken, ob er da mit einem Regenschirm steht?
Nichtmal annähernd.

Ich war schon auf dem halben Weg völlig durchnässt. Doch das interessierte mich nicht. Meine Aufmerksamkeit zog eher die Tatsache an, dass wenn ich Zuhause ankommen, ich verheult aussehen werde.
Ich wischte mir also das Wasser aus dem Gesicht, doch wirklich verändern tat sich nichts.

Es regnet!? Da wird das Gesicht halt nass. Auch die Augen... auch alles drumherrum..
Ist halt so.

Ich setzte mein Weg ohne Ablenkungen fort.

Warum wein ich überhaupt?
Er hat Recht. Ich bin nicht seine Mutter und sollte mich auch nicht so aufführen.
Ich kann ihn verstehen...

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