Chapter 33

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"Hier sind wir", lächelte ich und sah nach unten.

"Sie haben uns ja gesagt, egal wo sie sind, sie können uns hören, oder?", ich sah mit Finn zum Grabstein. Hier ruht 'Maik' stand darauf und ich musste meinte Tränen zurückhalten. Ich legte meine Geigen-tasche auf den Boden und holte das Instrument heraus. Ich schloss kurz die Augen und legte die Geige wieder an.
Ich spielte einfach. Das letzte Lied, was ich ihm gespielt hatte. Das letzte Lied, dass er von mir gehört hatte. Ich wiegte mich zu der Musik und spielte einfach drauflos. Natürlich hatte ich davor schon wieder ein wenig geübt, doch ich wollte mir alles aufsparen. Für diesen Moment. Für diesen einzige Moment. Schließlich möchte ich damit abschließen. Wir werden wieder kommen. Das Lied war das letzte und wird wieder das erste sein. Es tut mir leid, dass ich das Versprochen erst so spät einhalte...
Tut mir leid, dass ich dich schon fast vergessen hatte!
Tut mir leid, dass ich meine Geige mit soviel Hass entgegen trat.
Tut mir leid, dass ich dich so welche Sachen gefragt hatte!
Danke für alles!
Danke für die Unterrichtstunden!
Danke für dein Lächeln!
Danke für deine Tipps!
Danke für so vieles!
Ich verstehe es nun.

Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist.

Ich verstehe es! Ich kann nicht in Worte fassen, wieviel ich dir zu verdanken habe. Angefangen mit meinem Leben. Doch... hör dir das Lied an, Maik...
Nein... nicht Maik... Hör dir das Lied an, Papa...
Danke...

Für sovieles!! Als ich fertig war, spürte ich erst die Nässe auf meiner Wange. Ich lächelte traurig und Finn spielte nun. Ich wusste, dass er das gleiche dachte wie ich... Denn beide sind wir so glücklich dich als Lehrer und Vater gehabt zu haben!
Danke.... Papa...

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"Was für eine schöne Aussicht", lächelte ich und mein Bruder sah ebenfalls nach draußen.

"Schönes Meer", lächelte er und schon erreichte der Zug den Tunnel und nun war der schöne Ausblick weg. Wir sahen uns beide an und grinsten. Wir wollten ein neues Leben anfangen und nun ist es soweit. Unsere Probleme versuchten wir in unserer alten Stadt zu lassen. Jetzt ist ein neuer Lebensabschnitt an der Reihe.

"Ich freu mich schon auf unser neues Apartment", grinste ich und steckte, als Finn mir zustimmte, meine Kopfhörer in die Ohren. Ich spielte an meinem Handy rum, bis ich wieder etwas zu gucken hatte, da wir aus dem Tunnel raus waren. Meine Freude konnte man garnicht in Worte fassen. Die Aufregung und die Neugier war einfach zu groß.

《》《》《》《》《》《》《》《》《》

"Das ist sau schön", meine Augen funkelten richtig. Finn lachte leicht, musste aber selber auch staunen.

"Schaffen wir es wohl heute alles fertig zu bekommen?", grinste ich und er schüttelte den Kopf.

"Wohl kaum", ich seufzte.

"Ich hoffe die Schuluniform kommen heute noch an", ich trug gerade eine Kiste in mein Zimmer. Die Möbelleute hatten alle Kisten in unser noch leeres Wohnzimmer gestellt.

"Am besten baust du das wichtigste auf. Wir haben ja auch neue Möbel, weil die ganzen dummen Menschen unsere kaputt gemacht haben", genervt rollte ich mit meinen Augen.

"Aber Vorteile hat es doch, wir haben jetzt neue Möbel", sagte Finn und ich nickte.

"Ja hast schon Recht", ich machte die erste Kiste auf in der Hoffnung, dass dort irgendwas brauchbares für jetzt grade drinnen war, doch dort waren nur meine ganzen Klamotten drinnen. Falsche Kiste.

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