Chapter 28

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Still folgte ich meinem Bruder.

"Finn ich...", ich brach ab. Was wollte ich überhaupt sagen?

Was sollte ich in dieser Situation tun?

"Es tut mir Leid", sagte ich und er drehte sich geschockt zu mir um.

"Warum entschuldigst du dich!?", fragte er mich vorwurfsvoll.

"Weil- na weil..", murmelte ich und eine Träne entwich meinem einem Auge.

"Du hast mich doch die ganze Zeit gesucht", ich wischte diese schnell weg und hoffte, dass er sie nicht gesehen hatte.

"Hey..", murmelte er und kam auf mich zu.

Plötzlich umarmte er mich und ich schlang ebenfalls meine Hände um seinen Rücken. Ich grub mein Gesicht in sein Oberteil und weinte hinein.

"Das stimmte nicht", sagte ich.

"Das ist eine Lüge!", schrie ich und sah ihn an. Sein Gesicht war plötzlich kreide bleich und sein Blick schien so, als ob er nichtmehr hier bei mir sei, sondern in seinen Gedanken.
Er nickte einfach als Antwort, schnappte sich aufeinmal meine Hand und zog mich weiter.

"Wir müssen schnell Nachhause", murmelte er und ich sah ihn fragend an.

"Sie waren dort", flüsterte er und ich hörte wegen dem ganzen Lärm der Außenwelt ihn kaum.

Das Gezwtischer, die Autos, Fahrradfahrer die klingelten oder aber auch Fußgänger, die einen Bekannten getroffen hatten.
Was hatte er gesagt?
Was war los...?

Geschockt stand ich vor unserer Tür.

"Finn..", hauchte ich und es kam mir vor, als könnte ich nichtmehr richtig atmen.

"Bitte...", flüsterte ich und sah von der Seite meinen Bruder an, der genauso geschockt aussah.

"Bitte nicht..", langsam ging ich auf die Tür zu, die aufgebrochen wurde und leicht Aufstand.

Ich stupste die Tür an, die dann quitschend langsam aufging.

"Ich-"

"Ich geh zuerst rein", sagte er und als er grade vorgehen wollte, hielt ich ihn an seinem Jackenärmel fest.

"Sollten wir nicht die Polizei-", er sah mich verwirrt an.

"Und dann was!?", er schubste mich leicht an der Schulter an, sodass ich ein Schritt zurück gehen musste.

"Es kommt raus, dass ich Drogen genommen habe und ich muss dann ins Gefängnis!", sagte er bedrohlich und drückte mich ans Geländer.

"Tolle Idee, Alice. Wirklich genial", sagte er und stützte sich mit beiden Händen ans Geländer, wodurch ich nichtmehr weggehen konnte.

"Vielleicht nicht ins Gefängnis-"

"Was den sonst?!"

"Geldstrafe!? Anzeige gegen dich selbst?!", ich kniff die Augen zu und schubste ihn grob weg.

"Du bist doch selbst Schuld!", schrie ich ihn an und blickte in sein Gesicht.

"Was...", flüsterte er und sah mich entgeistert an.
Erst da merkte ich, was ich überhaupt gesagt hatte.

"Mach deinen Scheiß alleine", sagte er, drehte sich um und verließ den halb offenen 'Flur'. Halb offen hieß...

Wir hatten ein Appartment und wenn wir aus diesem herauskommen, sieht man erstmal eine anderes Haus und ein Geländer. Wenn man nach links und rechts sieht, sind dort Treppenhäuser zusehen und deren Eingangstür. Wenn man dann näher ans Geländer rangeht und runter schaut, sieht man zwei weitere Flure unter uns, bis dann der Boden kommt.

Geschockt sah ich Finn nach, wie er mich alleine hier ließ und zum Treppenhaus ging. Ich wollte rufen, dass er bitte umdrehen sollte. Das ich es nicht so gemeint habe...

Aber... ich hatte doch Recht, oder?..
Er hatte es sich selbst zu zuschreiben, dass er uns in so eine Lage gebracht hat, wobei ich natürlich nicht unschuldig bin. Ich schüttelte meinen Kopf. Beide sind wir verantwortlich...









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