Chapter 15

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Als ich Finn hörte, wie er die Tür aufmachte, sah ich auf den Receivar.

Vier Uhr morgens.. Bestleistung, was? Die Sonne geht ja beinahe auf.

Er kam in das Wohnzimmer und schaltete das Licht ein.

"Alice?", er kam näher zu mir und ich stand auf und umrundete das Sofa. Als er vor mir stand, roch ich schon den scheiß Zigaretten Qualm. Ich sah zu ihm nach oben und schlug ihm mit der flachen Hand an seine Wange. Sein Kopf drehte sich nach rechts und es erklang ein lautes Klatschen.

Er drehte sein Gesicht grade zu mir herum und wollte schreien, doch dann sah er mein Gesicht. Tränen über Tränen verließen meine Augen und ich sah an seinen Haaren, dass es anscheinend immernoch regnete.

"Du bist so ein Heuchler. Ein Bruder sollst du sein?", er sah geschockt zu mir nach unten.

"Du willst mich verarschen, oder?", lachte ich.

"Du willst mich echt verarschen!", lachte und weinte ich, wieder einmal gleichzeitig.

"Was meinst du? Meinst du ich bin blöd!? MEINST DU DAS WIRKLICH!", ich schubste ihn hart zurück.

"Was ist los Finn? Zu langsam um mich einzuholen!? Zu cool um mit deiner Schwester rumzuhängen?! Zu viel Drogen genommen, dass du nichtsmehr isst? DUMM!? DAS GANZE SCHEIß GELD AUFZUBRAUCHEN!? FÜR DEINE WIDERLICHEN DROGEN!", schrie ich ihn an und er riss die Augen weit auf. Sie waren völlig geschwollen.

"Hast du schonmal in den dummen Spiegel geguckt? Schau dich doch mal an!", ich schubste ihn wieder nach hinten.

"Mich anschreien, dass ich 17 bin und nichtmehr abhängig von dir sein soll! Wer ist von uns abhängig! Sag es mir!", brüllte ich und schubste ihn nochmal, sodass er an die Wand krachte.

"Bitte!", ich schmiss die Packungen auf den Boden und trat drauf.

Er fing ebenfalls an zu weinen- seitdem was passiert ist, ist das das erste Mal, dass ich ihn wieder weinen sah.

"I-ich", bekam er raus, versuchte sich dabei zu beruhigen.

"Du hattest Jemanden zum trösten... mich. Aber ich konnt mich doch nichtmal selber alleine stützen! Als du die Nudeln gemacht hast! Als diese Narichten kamen! Ich musste mich zurück halten um nicht zu heulen, wie ein Baby! Ich musste mich um dich kümmern!-", ich unterbrach ihn.

"DU hattest mich! Wir teilen den selben Schmerz! Keiner kann dich besser als ich verstehen!", schrie ich und er fing noch doller an zu weinen.

"Gib nicht an deinem Versagen, anderen die Schuld! Du bist so erbärmlich! Verreck doch an deinen erbärmlichen Drogen! Vor denen Mama uns immer abgeraten hat!", schrie ich und wollte ihn nochmal schlagen- aber ich tats nicht.

Ich tat es einfach nicht, obwohl ich es wollte. Ich konnte es einfach nicht wahrhaben. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Ich reagiere über, ja.
Ich hab kein Recht meinen Bruder zu schlagen, ja.
Doch ich muss ihm mal die Augen öffnen.
Ich verabscheute Drogen oder Zigaretten, ich fand es unnötig von etwas abhängig zusein, was teuer wie sonst was ist. Klar Zigaretten, sind für die die diese rauchen nicht teuer, aber auf längere Zeit gesehen?
Nun gut, es ist nur meine Meinung.

Aber Finn wusste wie mein Standpunkt zu den Dingern war.
Er wusste wie Mum's Einstellung dazu war.
Meinetwegen kann er das bei mir egal finden, er kann es egal finden ob Ich Zigaretten scheiße fand.

Aber... bitte doch nicht Mum's...

"Alice- ich"

"Nein... Es reicht Finn. Werd glücklich mit diesen käuflichen und schäbigen Drogen. Für mich bist du gestorben! Du warst mein Vorbild!", ich fing fester an zu weinen. Ich versuchte die Nässe aus meinem Gesicht zu wischen, doch es half mir nicht. Es brach mir das Herz meinen Bruder weinen zusehen. Es brach mir ebenfalls das Herz, dass ich ihn so anschrie... Doch ich konnte meine Wut nicht unterdrücken. Ich konnte nicht fassen, er hat doch noch sein ganzes Leben vor sich....
Und trotzdem warf er es so weg.

"Was ist aus dir geworden?", ich hob die Hand und zeigte mit dieser auf ihn.

"Ein armer Drogensüchtiger", sagte ich.

"Du bist so tief gesunken, dass ich nurnoch über dich lachen kann", ich ging an ihn vorbei zur Tür, schubste ihn davon weg und machte dann diese auf.

"Alice!? Alice!", ich zog mir meine Schuhe an und er rief mir hinterher.

Ich drehte mich nichtmal um zu ihm.
Es tut mir Leid Finn.
Ich wollte jetzt alleine sein, mich über dich aufregen. Mich abregen und hoffen, dass ich dir die Augen geöffnet habe. 

"Lass mich inruhe!", sagte ich und er wischte sich die Tränen weg.

Dann ging ich aus dem Appartment.

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TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt