3. Kapitel

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Ich träumte von einem Jungen. Er war groß mit braunen Haaren, doch sein Gesicht konnte ich nicht richtig ausmachen, so wie das in träumen halt war. Ich spürte eine Bindung zwischen uns, etwas das wir gemeinsam hatten. Ich träumte davon, dass ich in seinem Kopf reden konnte und er mir in Gedanken antwortete. Es war seltsam und schmerzhaft, aber auch so, als hätte ich mein ganzes Leben darauf gewartet.
Dann verschwammen die Bilder und ich träumte von den großen Mauern. Dass ich mit ganz vielen Mädchen hinter mir auf sie zu rannte, in Richtung des Labyrinths, doch bevor ich den ersten Schritt hineinsetzten konnte schlossen sich die Mauern in rasender Geschwindigkeit und drohten mich zu zerquetschen. Von irgendwo her hörte ich ein höhnisches lachen, das von einem der Jungen kam. Bevor mein Traum dann in einem riesigen Blutbad endete wachte ich Gott sei dank auf.

Schweißgebadet fuhr ich hoch. Ich japste nach Luft. Puh, das war knapp gewesen, die Mauern waren schon ziemlich nah gewesen. Es war noch dunkel und ich atmete gierig die kühle Luft ein. Neben mir spürte ich eine Bewegung und im nächsten moment saß Newt neben mir. "Alles okay?" Ich drehte mich zu ihm und nickte. "Bloß ein Alptraum." Durch das Mondlicht, das auf uns schien konnte ich sein beruhigendes Lächeln sehen. "Willst du drüber reden?" Ich überlegte kurz. "Ich war kurz davor zerquetscht zu werden. Nicht sehr angenehm und sicherlich auch sehr blutig." Ich schüttelte mich. "Aber vorher bin ich aufgewacht." Mein puls hatte sich wieder beruhigt, doch als ich plötzlich eine Hand auf meinem Rücken spürte schoss er gleich wieder in die Höhe. Seine Hand war warm und durchströmte auch mich mit Wärme. "Versuch noch was zu schlafen. Wir haben noch ein wenig Zeit, bevor wir aufstehen müssen." Ich nickte. Newt drehte sich auf die Seite und sah mich an. Ich legte mich ebenfalls hin, lächelte noch einmal und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor ich mich auf die andere Seite drehte, den Rücken zu ihm. Mit ihm quasi Gesicht an Gesicht zu liegen, würde mein Puls nicht aushalten, nicht heute Nacht und ich würde kein Auge zu machen. Auch jetzt spürte ich seinen Blick in meinem Rücken, doch den versuchte ich zu ignorieren. Ich musste noch ein wenig Schlaf für morgen sammeln, aber auch diesmal dauerte es eine Zeit lang, bis er mich holte und mir eine wunderbare traumlose Nacht bescherte.

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