24. Kapitel

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Am nächsten Morgen standen wir schon relativ früh auf, denn keiner der Lichter konnte noch länger schlafen. Gemeinsam mit Jorge und Brenda frühstückten wir. Als Brenda am Vormittag das fliegen übernahm, damit Jorge sich ein bisschen auf Ohr hauen konnte, setzte ich mich neben sie und wir erzählten ein wenig.
Der Tag verlief wie auch die darauf folgenden ziemlich öde.

Wir saßen im Berk, quatschten und lachten sogar, Brenda und Jorge wechselten sich mit dem Fliegen ab und die Mahlzeiten nahmen wir gemeinsam ein. So erging es uns die ganzes nächsten Tage, bis wir eines Morgens von lauten Flüchen aus dem Schlaf gerissen wurden. Jorge und Brenda standen im Cockpit, Jorge auf das Lenkrad am schlagen und Brenda verzweifelt auf und ab gehend, während sie sich die Haare raufte.

"Das darf doch nicht wahr sein!", rief sie in dem Moment, in dem wir hinein kamen. "Was ist los?", fragte Minho und ging auf Brenda zu. Es war nicht zu übersehen, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnte. "Der verdammte Tank ist fast leer!", rief sie verzweifelt. Ein Schauer durchfuhr mich. "Dann füllen wir ihn wieder auf!", sagte Minho lässig und legte einen Arm um ihre Schulter, aber sie schüttelte den Kopf.

"Das geht nicht. Wir konnten keine Tankfüllungen klauen, oder wir haben es vergessen oder was weiß ich..." Brenda vergrub den Kopf an seiner Brust, an seine Schulter kam sich nicht. "Nur ANGST besitzt noch Tank für ein Berk und da wir sie nicht anrufen können und sagen, sie sollen uns doch bitte Nachschub zukommen lassen, müssen wir wohl bald laufen!", erklärte Jorge. Brenda stöhnte auf. "Wie weit ist es denn noch bis nach Denver?", fragte ich. Jorge zuckte die Schultern. "Genau weiß ich es nicht, aber auf jeden Fall noch ein ganzes Stück!" Jetzt kam auch mir ein kleiner Seufzer über die Lippen.

Wir halfen Brenda Vorräte in Rucksäcke zu packen und alles was wir irgendwie gebrauchen könnten einzustecken.
"Echter Klonk, das wir jetzt noch laufen müssen.", sagte ich zu Newt als wir gerade die Waffenkammer durchkämmten. Newt erwiderte nichts. "Wie lange glaubst du brauchen wir nach Denver?", fragte ich. Wieder keine Antwort.
"Bist du irgendwie sauer auf mich? Hab ich irgendwas schlimmes getan, Newt?" Langsam wurde ich sauer.

In den letzten Tage hatte er sich immer öfter so benommen. "Nein!", fauchte er, schleuderte ein Messer zu Boden, das er gerade noch in der Hand gehalten hatte und stürmte aus der Tür. Wütend sah ich ihm nach. Was hatte er bloß für ein Problem? Ich verstaute noch die restlichen Waffen und ging zu Brenda. Wenn er meinte einen auf Arschloch machen zu müssen, konnte ich ihm auch gut aus dem Weg gehen. Zwar wollte ich es mir nicht eingestehen, aber enttäuscht war ich schon von ihm und vermissen tat ich ihn auch.

Am Mittag legte Jorge eine ziemlich holprige Landung hin und schüttelte uns alle einmal durch. "Tut mir Leid, hermano.", entschuldigte er sich bei Minho, als dieser ins Cockpit geschlittert kam.
Jeder schnappte sich einen Rucksack und eine Waffe, bevor wir das Berk verließen. Draußen brannte eine unnatürliche Hitze und ich schwitze mir schon nach zwei Minuten Fußmarsch die Seele aus dem Leib.

"So sieht es glaub ich überall aus!", keuchte Brenda neben mir. "Die Sonneneruptionen waren wirklich der reinste Alptraum!" Ich nickte zustimmend. "Ich wusste nicht, dass mir so heiß sein kann!" Brenda lachte.
Wir gingen eine ganze Weile so, bis wir endlich eine Pause machten. Ich ließ mich erschöpft auf den Boden sinken und schüttete mir das Wasser in den Mund und ins Gesicht. "Verschwende es nicht so, wir haben nicht viel!", ermahnte mich Jorge.

Ich nickte und trank nur noch einen großen Schluck. Außerdem aß ich ein Brot, dass ich mir vor ein paar Stunden im Berk gemacht hatte. "Hey!", sagte Newt neben mir und setzte sich. "Hallo.", sagte ich verhalten und wollte aufstehen und gehen, als er mein Handgelenk festhielt. Nicht fest, aber sodass ich mitten in der Bewegung verharrte. Gally hatte mich auch an meinen Handgelenken festgehalten und mich gegen meinen Willen geküsst. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Maze Mädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt