Min Yoongi X Reader (gang au)

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Auch am nächsten Tag, als sie im Klassenzimmer saß und ihr Gesicht gelangweilt auf ihrer Hand abgelegt hatte, spukte er noch in ihren Gedanken herum. Mit einem heftigen Kopfschütteln verbannte sie ihn endgültig aus ihrem Kopf und widmete sich gänzlich ihrer Freundin zu, die gerade begeistert dabei war, ihr von den Berühmtheiten der Schule zu erzählen.
"Jungkook hat wieder das entscheidende Tor geschossen und das Team in die nächste Runde gebracht", schwärmte sie von dem Jüngsten der Gruppe.
Aus Gründen, die sie schon viel zu oft gehört hatte und trotzdem immer wieder vergaß, war er ihr von den sieben am liebsten.
Vielleicht, weil er süß aussah. Vielleicht, weil er nett war. Vielleicht aber auch, weil er ein wenig eigen war. Vielleicht war es aber auch alles, das vermochte sie wirklich nicht zu sagen.
Die Gruppe aus sieben, die sich gerne auch BTS nannte, bestand aus dem Ältesten, Jin, der sich stolz als der attraktivste bezeichnete, Suga, dem sie als einzigen noch nie begegnet war, weil es an einem Wunder grenzte, wenn er in der Schule auftauchte; wobei sie gehört hatte, dass er ganz passabel Basketball spielen konnte, J-Hope, dessen Tanzkünste anscheinend nicht von dieser Welt seien, Rap Monster, der in sämtlichen Fächern die volle Punktzahl abräumte, Jimin, der von allen Mädchen aus einem Umkreis von tausend Meilen vergöttert und angebetet wurde, V, der als bester Schauspieler der Schule angesehen wurde, und schlussendlich Jungkook, die Sportskanone. Egal welche Sportart, egal welches Equipment, egal welche Regeln, der goldene Jüngste, wie man ihn auch gelegentlich adressierte, hatte ein natürliches, fast schon Gott gegebenes Talent für jeden einzelnen Sport, den es auf dieser Welt gab.
Diese Jungen galten als die populärsten Personen der ganzen Schule und wurden von allen bewundert und gemocht. Jeder von ihnen hatte -Gerüchten zufolge- einen eigenen Fanclub mit mehr Mitgliedern, als man anfangs womöglich annehmen würde.
Dennoch interessierte sie das Ganze nicht besonders; sie hörte sich die Geschichten zwar gerne an, kam aber nicht sonderlich mit ihnen in Berührung, weil keiner von ihnen, bis auf Suga, den man aber nie zu Gesicht bekam, ihre Klasse besuchte.
"Hey, hörst du mir überhaupt zu?", fragte ihre Freundin sie nun schmollend.
Sie schreckte auf und meinte verlegen: "Tut mir leid, ich war gerade in meiner eigenen Welt versunken."
Nari seufzte tief und machte eine wegwischende Handbewegung: "Ich weiß, ich weiß, du bist schließlich meine kleine Tagträumerin. Aber mal was anderes: Ich hab' gehört, dass Suga zum Direktor musste, weil seine Fehlzeiten rekordverdächtig waren, und jetzt gezwungen wird, am Unterricht teilzunehmen."
Das machte sie hellhörig.
"Was echt? Wie haben sie denn das geschafft? Ich glaube, ich habe ihn noch nie gesehen..."
Sie überlegte. Wie sah er aus? Wie lautete sein richtiger Name? Klar, jeder aus BTS hatte seinen eigenen Spitznamen, der irgendwie verbreiteter war als ihr gewöhnlicher, dennoch konnte sie von sich behaupten, jeden richtigen Namen schon einmal gehört zu haben, doch seiner war nicht mit von der Partie, wie sie nun feststellte. Warum wusste sie das nicht?
"Ich weiß es nicht, aber sie müssen wohl zu gewaltigen Mitteln gegriffen haben, um ihn zu überzeugen", sagte Nari und zuckte unschlüssig mit den Schultern.
Bevor das Gespräch fortgeführt werden konnte, klingelte es und der Lehrer betrat den Raum. Die Lautstärke fuhr gemächlich herunter,  verstummte dann aber komplett, als die Klasse die Person neben dem Lehrer bemerkte und erkannte.
Es war kein Geringerer als Min Yoongi höchstpersönlich, der mehr als nur finster dreinschaute.
Und gerade als sie dachte, dass es nicht schlimmer kommen könnte, fand er ihren Blick und ein kleines, grausames Grinsen legte sich auf seine wohlgeformten Lippen.
Verdammt.

© cremo